Ausgerechnet den?
Hauswand hochzuklettern.«
»Dieser Job ist wirklich nichts für mich.«
Bobby Tom tauchte wieder auf, spuckend wie ein Wasserspeier, und zog zwei von den Girls zu sich in den Pool. Sie war froh, dass Mollys Fenster zur Seite hinausging und nicht nach hinten.
»Tully hat mir erzählt, dass Jim jedes Jahr die Wand hochkraxelt«, bemerkte Dan. »Anscheinend wäre die Party ohne diese Kletterpartie einfach nicht vollständig.«
»Könnte er sich nicht einfach einen Lampenschirm aufsetzen, wie alle anderen auch?«
»Nun ja, er brüstet sich mit seinem Sinn für Originalität.«
Ein bulliger Linienspieler legte sich auf die Betonplatten, packte eine kreischende junge Dame und fing an, Bankdrücken mit ihr zu machen, als wäre sie eine Gewichtheberstange. Dan wies mit der Bierdose auf die beiden. »Da drüben fangen Ihre wirklichen Probleme an.«
Sie stand auf, um besser sehen zu können. Was sie sofort bereute. »Ich hoffe, er tut ihr nicht weh.«
»Das wäre weniger schlimm als die Tatsache, dass die Kleine nicht seine Frau ist.«
In diesem Moment schoss ein kleiner Feuerball mit einer mächtigen Diana-Ross-Mähne auf Webster Greer, den 294 Pfund schweren, professionellen
devensive tackle
zu.
Dan gluckste. »Schauen Sie zu, da können Sie noch was lernen, Phoebe.«
Die zierliche Furie in ihren zwölf Zentimeter hohen Pfennigabsätzen stöckelte wutentbrannt auf das Pärchen zu und kam quietschend vor ihrem Göttergatten zum Halten. »Webster Greer, setz sofort das Mädchen ab, oder ich werd dir in den Hintern treten, dass du in Timbuktu wieder rauskommst!«
»Ooch, Goldschatz –« Er ließ die rothaarige Schönheit auf einen Liegestuhl fallen.
»Nenn mich nicht ›Goldschatz‹«, kreischte der Racheengel. »Wenn du’s unbedingt drauf anlegst, kannst du ja auf deiner blöden Bowlingbahn unten im Keller schlafen, mir soll’s recht sein. Bei mir schläfst du jedenfalls nicht.«
»Ooch, Goldschatz –«
»Und komm ja nicht angekrochen, um dich bei mir auszuheulen, wenn ich dich vor den Scheidungsrichter gezerrt und dir jeden Penny abgeknöpft hab, den du hast.«
»Krystal, Goldschätzchen, ich hab doch nur Spaß gemacht.«
»Spaß gemacht! Ich zeig dir, wie man richtig Spaß macht!«
Sie holte aus und rammte ihm mit aller Kraft die Faust in den Magen.
Er zog die Stirn kraus. »Goldschätzchen, wieso hast du das jetzt gemacht? Beim letzten Mal, als du mir eine verpasst hast, hast du dir höllisch wehgetan, das weißt du doch.«
Und wie nicht anders zu erwarten, hielt sich Krystal die schmerzende Hand, was ihrem kecken Mundwerk jedoch keinen Abbruch tat. »Um meine Hand brauchst du dich nicht zu sorgen. Sorgen kannst du dir machen, wenn ich mit deinen Kindern auf und davon gehe!«
»Komm, Goldschätzchen, lass uns einen Eisbeutel auf deine Hand tun.«
»Den Eisbeutel kannst du auf deinen Schwanz tun, du Schuft!«
Mit einer dramatischen Kopfbewegung stakste sie davon, direkt auf Phoebe und Dan zu. Phoebe war sich nicht sicher, ob sie es auf eine Konfrontation mit diesem energischen Feuerteufel ankommen lassen wollte, aber Dan wirkte keineswegs unglücklich.
Als das zierliche Personellen vor ihnen stand, wickelte Dan ihre verstauchte Hand um seine Bierdose. »Es ist noch kalt, Krys. Vielleicht hilft’s ja gegen die Schwellung.«
»Danke.«
»Du musst aufhören, ihn zu hauen, Schätzchen. Eines Tages brichst du dir noch die Hand dabei.«
»Er soll aufhören, mich wild zu machen«, entgegnete sie finster.
»Dieses Weibsstück ist wahrscheinlich schon den ganzen Abend hinter ihm her. Du weißt doch, dass Webster der Letzte im Team wäre, der sich mit anderen Frauen rumtreibt.«
»Ja, aber nur, weil ich weiß, wie man ihn bei Fuß hält.«
Ihr Ton triefte vor Selbstgefälligkeit, und Phoebe musste unwillkürlich lachen. Statt beleidigt zu sein, lächelte Krystal zurück.
»Lassen Sie einen Mann nie wissen, dass er die Oberhand hat, wenn Sie eine glückliche Ehe haben wollen.«
»Ich werd dran denken.«
Dan schüttelte den Kopf und sagte dann zu Phoebe:
»Das Erschreckende ist, dass Webster und Krystal eine der besten Ehen im ganzen Team haben.«
»Ich glaube, ich schnapp ihn mir jetzt lieber, bevor er noch irgendeine Rauferei anfängt.« Krystal rollte die Bierdose in ihrer verletzten Hand. »Macht’s dir was aus, wenn ich die hier als Eisbeutel mitnehme?«
»Bitte bedien dich.«
Da lächelte sie Phoebe zu, stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte Dan ein Bussi auf den Unterkiefer.
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