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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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»Danke, Kumpel. Schau doch mal wieder bei uns vorbei. Ich mach dir einen schönen Hamburger.«
    »Werd ich.«
    Als Krystal zu ihrem Mann zurückging, ließ sich Dan auf der Bank nieder. Phoebe, die sich unversehens Seite an Seite mit ihm fand, versuchte sich möglichst unauffällig ein wenig in die Ecke zu drücken.
    »Kennen Sie Krystal schon lange?«
    »Webster und ich waren Mannschaftskollegen, bevor ich aufhörte, und wir sind damals alle ziemlich gute Freunde geworden. Über meine Ex-Frau war niemand so recht begeistert, aber immerhin mögen sie ihre Politik, und Krystal hat öfter mit Milch und Keksen bei mir vorbeigeschaut, als ich diese Scheidung durchmachte. Aber seit ich bei den
Stars
bin, sehen wir uns privat kaum noch.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich jetzt Websters Coach bin.«
    »Was hat das damit zu tun?«
    »Ich muss die Spieler einsetzen oder manchmal auf die Bank schicken; Spieler werden vermarktet. Da braucht man ein bisschen Distanz.«
    »Komische Art, eine Freundschaft zu pflegen.«
    »So ist’s nun mal. Jeder versteht das.«
    Die anderen waren noch in Sicht, doch stand die Bank so verdeckt unter den dichten Kamelienbüschen, dass sie das Gefühl hatte, mit ihm allein zu sein. Sie war sich seiner Gegenwart bewusst, dass ihre Haut prickelte. Da kam ihr das schrille Gequietsche einer Frau als Ablenkung gerade recht. Zwischen einer Lücke in den Büschen hindurchspähend, sah sie, wie sich ein Mädchen gerade das Bikinioberteil vom Leib riss. Die Pfiffe, Juchzer und das Kreischen, die diese Aktion begleiteten, waren so laut, dass Phoebe nur hoffen konnte, dass Molly nicht davon aufwachte und sich ängstigte.
    »Die Party wird allmählich ein bisschen wild.«
    »Eigentlich nicht. Alle versuchen sich zu benehmen, weil die Aufpasser noch da sind.«
    »Welche Aufpasser?«
    »Sie und ich. Die Jungs werden gewiss nicht die Hosen runterlassen, solange der Besitzer und der Teamchef noch hier rumhängen, noch dazu wo wir heute verloren haben. Ich kann mich noch an Feten erinnern, in meiner aktiven Zeit, da haben wir glatt bis Dienstag durchgefeiert.«
    »Klingt ja direkt nostalgisch.«
    »Nun ja, ich hatte meinen Spaß.«
    »Ins Schwimmbecken geworfen zu werden und Wet-T-Shirt-Wettbewerbe zu veranstalten?«
    »Sagen Sie nicht, Sie haben was gegen Wet-T-Shirt-Wettbewerbe. Das ist noch das Nächste, was in Footballerkreisen einer kulturellen Veranstaltung nahe kommt.«
    Sie lachte. Doch das Lachen verging ihr, als sie sah, wie er sie anstarrte. Durch seine Brillengläser wirkten seine meergrünen Augen irgendwie geheimnisvoll und rätselhaft. Und auf einmal knisterte es gewaltig zwischen ihnen, was eigentlich nicht hätte sein dürfen. Es war aufregend, wundervoll und gleichzeitig schrecklich beängstigend.
    Sie senkte den Kopf und nippte verlegen an ihrem Weinglas.
    Leise sagte er: »Für jemanden, der mit allem flirtet, was Hosen anhat, sind Sie in meiner Gegenwart ganz schön nervös.«
    »Bin ich nicht!«
    »Das ist gelogen,
darlin’.
Bei mir werden Sie nervös wie ein Schulmädchen.«
    Trotz des Weins war ihr Mund auf einmal staubtrocken.
    Sie zwang ihre steifen Lippen zu einem verführerischen Lächeln. »Das hättest du wohl gern,
loverboy.«
Sie beugte sich so weit vor, dass sie sogar sein Aftershave riechen konnte, und schnurrte mit rauchiger Stimme: »Männer wie Sie verspeise ich locker zum Frühstück. Und verlange noch nach einem Nachschlag.«
    Er stieß ein schnaubendes Lachen aus. »Verdammt noch mal, Phoebe, ich wünschte, wir würden uns mögen, denn dann könnten wir’s uns richtig schön machen.«
    Sie lächelte, versuchte etwas Freches und Verführerisches zu sagen, nur um festzustellen, dass ihr beim besten Willen nichts einfiel. Vor ihrem geistigen Auge hatten die Matratzenfedern des Messingbetts zu quietschen begonnen, bloß dass diesmal sie darauf lag anstelle der blutjungen Elizabeth. Sie war die in dem hauchzarten Negligee, dessen Träger von ihren Schultern rutschten. Sie stellte sich vor, wie er mit offenem Hemd unter dem großen, sich träge drehenden Deckenventilator stand und sie ansah.
    »Donnerlittchen.« Das Wort klang leise und heiser und gehörte nicht zu ihrem Traum; es kam von den Lippen des wirklichen Mannes.
    Als er ihr so tief in die Augen blickte, fühlte sie sich mit einem Mal wie neugeboren, als wären all die alten staubigen Spinnweben von ihr abgefallen und sie wäre mit einem Mal wieder taufrisch und knackig. Es war ein so seltsames Gefühl, dass sie am

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