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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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starrte verwirrt auf das, was da lag. Wieso um alles in der Welt hatte Ron ihr ein Päckchen Pfefferminzkaugummi in die Hand gedrückt?
    Dan tauchte plötzlich vor ihr auf, und sie musste gegen den verrückten Wunsch ankämpfen, sich in seine Arme zu stürzen und ihn anzuflehen, sie zu beschützen. Doch das verging ihr, als sie sah, mit welch finsterem Blick er sie aufs Korn nahm.
    »Sie bleiben genau hier stehen. Bis zum Ende des ersten
quarters,
kapische?«
    Sie brachte lediglich ein Nicken zustande.
    »Und vermasseln Sie’s nicht. Im Ernst, Phoebe. Sie haben Pflichten, und die führen Sie besser bis auf die Letzte aus. Sie und ich mögen den Aberglauben der Spieler ja für lächerlich halten, aber die Spieler nicht.« Ohne eine weitere Erklärung stakste er davon.
    Die Begegnung hatte nur Sekunden in Anspruch genommen, dennoch fühlte sie sich, als wäre sie gerade von einem Bulldozer platt gewalzt worden. Bevor sie sich noch erholen konnte, kam einer der Männer mit einem Helm in der Hand auf sie zugestürmt. Obwohl sie sich von den Spielern fern gehalten hatte, erkannte sie Bobby Tom Denton von seinem Foto: blondes Haar, breite Wangenknochen, breiter Mund. Er wirkte nervös und angespannt.
    »Miss Somerville, wir haben uns noch nicht kennen gelernt, aber – Sie müssen mir auf den Hintern hauen.«
    »Sie – äh – Sie müssen Bobby Tom sein.« Ein
stinkreicher
Bobby Tom.
    »Jawohl, Ma’am.«
    Sie konnte nicht. Sie konnte einfach nicht. Manche Frauen mochten ja geborene Hinternklatscher sein, aber sie gehörte nicht dazu. Rasch hob sie daher die Hand und pustete ihm daher eine Kusshand zu. »Wie war’s mit einem neuen Brauch, Bobby Tom?«
    Nervös wartete sie, ob sie seinem Karma womöglich einen nicht wieder gutzumachenden Schaden zugefügt – und demzufolge acht Millionen in den Sand gesetzt – hatte.
    Er runzelte die Stirn, und ehe sie sich’s versah, packte er sie, sodass ihre heißen pinkfarbenen Stoffstreifen nur so flatterten, und drückte ihr einen lauten Schmatz auf die pinkfarbenen Lippen.
    Grinsend stellte er sie wieder ab. »Das ist sogar ein noch besserer Brauch.«
    Hunderte von Zuschauern hatten das kleine Nebenschauspiel beobachtet und lachten. Bobby Tom trabte indessen zufrieden davon. Dan hatte den Kuss ebenfalls gesehen, aber er lachte nicht, ganz im Gegenteil.
    Ein zweites Monster kam auf sie zu. Bevor er sie erreichte, drehte er sich um und bellte einem anderen Spieler einen Befehl zu, und sie konnte sehen, dass auf dem Rücken seines königsblauen Jerseys der Name »Biederot«
    stand. Das musste ihr temperamentvoller
quarterback
sein.
    Als er vor ihr stand, sah sie, dass er blauschwarzes Haar hatte, eine Fleischerhakennase und einen kleinen, beinahe femininen Mund. »Miss Somerville, Sie müssen – Ihr Vater –« Er starrte auf einen Punkt gleich oberhalb ihres linken Ohrs und senkte die Stimme. »Vor jedem Spiel hat er gesagt: ›Friss Scheiße, du Gorilla.‹«
    Ihr Herz sank. »Könnte ich – könnte ich Ihnen nicht lieber einen Klaps auf den Hintern geben?«
    Mit wilder Miene schüttelte er den Kopf.
    Sie duckte den Kopf und rasselte die Worte so schnell sie konnte herunter.
    Der
quarterback
wirkte sichtlich erleichtert. »Danke, Miss Somerville.« Und schon verschwand er wieder zwischen den anderen Bullenrasslern.
    Die
Stars
hatten den Münzwurf gewonnen, und beide Mannschaften stellten sich zum
kickoff,
dem Anstoß, auf. Zu ihrem Schrecken begann Dan nun seitwärts auf sie zuzulaufen, die Augen unverwandt auf das Spielfeld gerichtet.
    Das Verbindungskabel an seinem
headset,
dem Kopfhörer, mit dem sich die Trainer untereinander verständigten, schien ihn dabei nicht im Mindesten zu stören. Neben ihr blieb er stehen, die Augen wie festgesaugt auf das Spielfeld geheftet. »Haben Sie den Kaugummi?«
    »Den Kaugummi?«
    »Den Kaugummi!«
    Plötzlich fiel ihr wieder das Päckchen Wrigleys ein, das Ron ihr im letzten Moment in die Hand gedrückt hatte, und sie öffnete ihre verkrampften Finger. Ja, da war es noch. »Hier ist es.«
    »Reichen Sie’s mir, wenn der
kicker
den Ball aufstellt.
    Mit der rechten Hand. Hinter dem Rücken. Kapiert? Und vermasseln Sie’s nicht. Rechte Hand. Hinter dem Rücken.
    Wenn der
kicker
den Ball aufstellt.«
    Sie starrte ihn an. »Welcher ist der
kicker?«
    Sein Gesicht nahm einen Ausdruck an, als würde er gleich in die Klapsmühle müssen. »Dieser kleine Bursche in der Mitte des Felds! Wissen Sie denn gar nichts? Sie werden das vermasseln,

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