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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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zusammenraffend, sprach sie mit dem gelangweilt-arroganten Ton einer South-Hampton-Society-Ziege.
    »Also wirklich, Dan, wenn ich gewusst hätte, dass du so kindisch reagieren würdest, wäre ich nie mit dir ins Bett gegangen.«
    Seine Augen wurden schmal. »Ach, tatsächlich?«
    »Du hast mich an einen unreifen Teenager erinnert, der es gerade auf dem Rücksitz im Wagen seiner Eltern getrieben hat und den nun das schlechte Gewissen zwackt.
    Offen gesagt, ich bin ein wenig mehr Raffinesse von meinen Männern gewöhnt. Zu aller mindest habe ich eine zweite Runde erwartet. Ist wohl kaum der Mühe wert, wenn man’s bloß einmal macht, nicht?«
    Er stieß einen komischen erstickten Laut aus und driftete auf die rechte Spur ab. Sie dachte nicht daran, jetzt schon von ihm abzulassen, angestachelt von der schmerzlichen Vorstellung, dass er genau eine solche Reaktion von ihr erwartete, dass er nicht wusste, wie sie wirklich war. »Ich finde nicht, dass ich besonders anspruchsvoll bin, aber drei Dinge erwarte ich schon von meinen Liebhabern: Höflichkeit, Ausdauer und eine rasche Rekonvaleszenz für Nümmerchen zwei. Ich fürchte, du hast in allen drei Punkten auf der ganzen Linie versagt.«
    Seine Stimme klang gefährlich leise. »Willst du nicht auch noch gleich meine Technik kritisieren?«
    »Nun ja, was das betrifft, muss ich sagen… ausreichend.«
    »Ausreichend?«
    »Du weißt offenbar, wo’s langgeht, aber…« Sie zwang sich, übertrieben aufzuseufzen. »Ach, ich bin wahrscheinlich einfach bloß zu wählerisch.«
    »Nein, rede ruhig weiter. Das möchte ich mir um keinen Preis der Welt entgehen lassen.«
    »Nun ja, ich hätte nie gedacht, dass du so viele – tja, Hemmungen hast. Du bist ein ziemlich verklemmter Liebhaber, Daniel, fürchte ich. Du musst ein klein wenig lockerer werden und den Sex nicht gar so ernst nehmen.
    Aber natürlich befandest du dich in einer eher nachteiligen Situation.« Sie hielt inne und holte zum tödlichen Schlag aus. »In aller Fairness, welcher Mann könnte schon sein Bestes leisten, wenn er mit der Frau schläft, die seine Gehaltsschecks unterzeichnet?«
    Zu ihrer großen Enttäuschung hörte sie ein fröhliches Glucksen. »Phoebe,
darlin’,
du raubst mir den Atem.«
    »Ich würde mir keine allzu großen Gedanken machen, wenn ich du wäre. War sicher nur ein Ausrutscher.
    Schlechte Chemie, so was in der Art.«
    Im Scheinwerferlicht konnte sie sehen, dass er grinste.
    Einen kurzen Augenblick lang vergaß sie sogar, wie weh er ihr mit seiner Abfuhr getan hatte, und lächelte ebenfalls.
    »Honiglämmchen, es gibt ‘ne Menge Dinge, über die ich unsicher bin. Religion. Unsere nationale Wirtschaftspolitik. Was für Socken ich zu einem blauen Anzug anziehen soll. Aber das muss ich dir sagen, meine Vorstellung in diesem Hotelzimmer letzte Nacht gehört nicht dazu.«
    »Bei deinem aufgeblasenen Ego wundert mich das gar nicht.«
    »Phoebe, ich hab gesagt, dass es mir Leid tut.«
    »Entschuldigung angenommen. Und jetzt, wenn du nichts dagegen hast, ich bin müde.« Sie lehnte den Kopf an die Seitenscheibe und schloss die Augen.
    Er war ebenso gut wie sie, wenn es um nonverbale Kommunikation ging. Schon kurz darauf dröhnte das aggressive Hämmern von Megadeth aus den Autolautsprechern. Nichts war zwischen ihnen geklärt worden.
    Phoebe sah Dan in der folgenden Woche kaum. Er schien andauernd irgendwelche Aufnahmen von Spielen anzusehen oder in endlosen Meetings mit seinen Co-Trainern oder den Spielern zu sitzen; und natürlich trainierte er weiterhin jeden Tag auf dem Spielfeld. Zu ihrer Überraschung erklärte sich Molly bereit, sie zum Sonntagsspiel gegen die
Detroit Lions zu
begleiten, doch sie lehnte ab, als Phoebe vorschlug, sie solle eine Freundin mitnehmen. Sie behauptete, die Mädchen an ihrer Schule wären alles falsche Schlangen.
    Die
Stars
schlugen die
Lions,
wenn auch knapp, doch am darauf folgenden Sonntag im
Three Rivers Stadium
in Pittsburgh erlitt das Team erneut eine Reihe von Ballverlusten und verlor das Spiel. Es stand jetzt eins zu drei für die bisherige Saison. Auf dem Flughafen in Pittsburgh traf sie dann zu allem Überfluss auch noch Reed, der geradezu Ekel erregend höflich, gleichzeitig jedoch versteckt kritisch war. Das widerte sie derart an, dass sie ihn gar nicht schnell genug wieder loswerden konnte.
    Am nächsten Morgen, als Phoebe in ihrem Büro auftauchte, reichte ihr ihre Sekretärin sogleich eine Notiz von Ronald, in der er sie bat, sofort nach oben ins

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