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Ausgerechnet Souffle'!

Ausgerechnet Souffle'!

Titel: Ausgerechnet Souffle'! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Winter
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schreiben beginnen. Einen Roman möglicherweise. Der ein Bestseller wird und danach verfilmt wird. Und ich werde zur Oskar-Nominierung ... Ohje, was ziehe ich bloß an? Felix keucht. Ups. Oh. Das ist ... jäh zerspringt die Dunkelheit.
     
    *
     
    Als ich die Augen aufschlage, scheint die Sonne ins Schlafzimmer und direkt in mein Gesicht. Ich blinzle schlaftrunken und fühle mich völlig erschöpft. Ein Lächeln überzieht meine Lippen und ich drehe mich um, fasse neben mich. Das Bett ist leer. Einzig das zerwühlte zweite Laken ist der Beweis, dass ich weder geträumt noch phantasiert habe. Mit einem Seufzen rolle ich auf den Rücken, starre an die Decke, wo ein einsamer Lampenschirm von anno dazumal hängt. Eine riesige schwarze Spinne webt da oben emsig ihr Netz. Wird Zeit, da eine anständige Lampe aufzuhängen. Vielleicht so eine arabische Leuchte mit buntem Glaseinsatz. Ich liebe orientalische Diwanatmosphäre. Der schwache Hauch seines Aftershaves liegt vergessen in seinem Betttuch. Ich vergrabe meine Nase darin und lasse das Gefühl der Nacht erneut Revue passieren. Ein kleiner Stich bleibt zurück, als mir bewusst wird, er ist tatsächlich gegangen. Ich setze mich auf und sehe mich suchend in meinem Zimmer um. Offensichtlich hat er auch keine Nachricht hinterlassen. Enttäuscht sinke ich in mein Kissen. Plötzlich pocht es in meinem Magen und meine Zunge fühlt sich pelzig an mit einem schalen Geschmack darauf. Und jetzt?
    „Guten Morgen, Frau Nachbarin.“
    Er steht in der Tür. Hält zwei dampfende Tassen in der Hand und lächelt. Seine Haare sind feucht und verstrubbelt und der Duft von Kaffee und meines Orangenshampoos drängt sich in den Raum. Mein Bauch beruhigt sich. Stattdessen klopft mir nun das Herz bis zum Hals. Das Sonnenlicht ergießt sich in einer warmen Bahn durch das Fenster auf mein Bett.
    „Guten Morgen, Herr Nachbar.“
    Und ich meine es genau so, wie ich es sage.
     
    *
     
    Gegen Mittag stürme ich, ohne anzuklopfen in Brittas Büro. Felix musste wegen eines dringenden Termins am späten Vormittag gehen. Zum Abschied gab er mir einen zärtlichen Kuss, zwinkerte und versprach, mich anzurufen. Er legte sein gefaltetes T-Shirt auf mein Kissen, um es demonstrativ dort zu vergessen. Ich fühle mich herrlich leicht und platze regelrecht vor Mitteilungsdrang. Da ich eindeutig die Faxen dicke habe, entweder den greinenden Mick Jagger oder den planlosen Andreas am Telefon zu haben, beschließe ich spontan, meine Freundin zum Mittagstisch zu entführen.
     
    Die Beratungsstelle befindet sich nicht weit entfernt von meiner Wohnung, direkt an einer kleinen, städtischen Grünanlage. Wenn ich Brittas Besprechungszimmer betrete, lullt mich die freundliche Atmosphäre naturbelassener Holzmöbel, marokkanischer Wandteppiche und deckenhoher Palmen ein. Mehr als einmal bemerke ich grinsend, dass sie in einer Umgebung arbeitet, die eher an Urlaub denn an Maloche erinnert. Die komplette Frontseite wurde großzügig mit Glasfenstern verkleidet und schenkt dem Büro jene luftige Heiterkeit, die so typisch für Britta selbst ist. Eine Tür führt hinaus auf eine winzige, sonnenbeschienene Terrasse mit Blick in den Park mit den uralten Linden. Sie sitzt oft, dem Schreibtisch den Rücken zugekehrt, in ihrem hohen Lehnsessel, sinniert und genießt die Aussicht auf spielende Kinder. Sie sagt immer, dass sie dann die besten Ideen heimsuchen. Sehe ich mir das Pult an, welches buchstäblich unter Papieren und Akten verschwindet, kann ich das nachvollziehen. Auch heute ist der Sessel mir abgewandt, lediglich ein dunkler Haarschopf lässt erahnen, dass die Sozialpädagogin momentan kreative Energien bündelt.
    „Britta! Seit zwei Tagen kriege ich dich nicht ans Telefon! Du wirst es nicht glauben...“
    In meiner Aufregung beginne ich irgendwo mittendrin in meiner Geschichte, plappere völlig zusammenhanglos „Zwillinge“, „Kameraobjektiv“, „taucht einfach im Kochkurs auf“, „Zettel“, „Soufflé“ und „unglaubliche Nacht“ drauflos.
    Erst als mir nach Minuten kurzfristig die Puste ausgeht, fällt mir auf, dass sich die Angesprochene nicht im Geringsten rührt oder gar Anstalten macht, sich samt Lehnsessel in mein Sichtfeld zu drehen.
    „Britta?“ Etwas verunsichert wage ich einen Schritt vorwärts, „schläfst du?“
    Bilde ich mir das ein, oder sinkt da jemand noch tiefer in den Sitz? In meinem Rücken öffnet sich die Tür zur angeschlossenen Kaffeeküche. Herein kommt Britta, bedächtig ein

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