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Ausgesaugt

Ausgesaugt

Titel: Ausgesaugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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Irgendetwas stimmt hier nicht. Außerdem stinkt es hier nach Tod, feuchtem Beton, Schimmel und Scheiße.
    – Joe.
    Ich wende mich ihm zu.
    – Was ist, Phil?
    – Wir sollten diese Tür lieber nicht öffnen, Joe.
    – Warum denn nicht, Phil?
    – Da drin sind schlimme Dinge.
    Ich sehe mich um.
    – Na ja, ihr könnt ja hierbleiben und Abgase einatmen, bis Sela sich wieder gefangen hat und Amanda ihr die Tür öffnet.
    Er starrt auf den Müllhaufen an der Wand.
    – Ich will nur sagen, sie hat aufgehört, die da drin zu füttern.
    Ich nehme den Müllhaufen genauer in Augenschein.
    Es sind leere, blutverkrustete Infusionsbeutel. Kein Wunder, dass es mir so schwindlig ist. Erst dachte ich, es läge am Geruch des Mädchens. Schließlich wird eine Extraportion Blut durch ihre Adern gepumpt.
    Phil deutet nach oben.
    – Deshalb ist Sela auch so drauf. Sie haben das ganze Blut hier runtergebracht, um sie am Leben zu halten. Aber dann hat Amanda aufgehört, sie zu füttern.
    – Dass sie kein Blut mehr haben, ist kein großes Geheimnis, Phil.
    Er schüttelt den Kopf.
    – Äh, nein, also, darum geht’s ja nicht. Ich mein ja nur, die da oben, das sind ihre Leute. Also die Leute, die sich ihr angeschlossen haben, weil sie, na ja, weil sie ihnen ein Heilmittel versprochen hat. Klar, die haben auch kein Blut mehr. Aber das hier?
    Er deutet auf die Tür.
    – Hier, und, Mann, ich bin nur der Bote, okay, und ich hab wirklich versucht, uns von hier fernzuhalten, also flipp nicht aus, okay, aber hier, na ja, hier hält sie ihre Experimente.
    Er kratzt sich den Kopf.
    – Sie nennt es, äh, Splicing . Ich hab keine Ahnung, was das bedeutet, also frag erst gar nicht. Aber wenn ich raten müsste, würde ich sagen, das heißt so viel wie mit beschissenen Experimenten Gott spielen. Oder so ähnlich. Ich will nur sagen, diese... Kreaturen, die kriegen, aber das hab ich jetzt auch nur aus zweiter Hand, die haben nicht nur nichtinfiziertes Blut bekommen. Klar, das haben sie am liebsten, aber sie sind da nicht wählerisch.
    Er deutet auf mich.
    – Wenn du mir folgen kannst.
    Er kratzt sich den Kopf.
    – Was ich damit sagen will: Sie trinken auch infiziertes Blut.
    Jemand rüttelt an der Tür am oberen Ende der Treppe.
    Das Mädchen deutet ebenfalls auf mich.
    – Wollt Ihr nicht in den Kampf ziehen?
    Der Junge legt seinen Arm um ihre Schultern.
    – Ich bin an deiner Seite, Mann.
    Das Mädchen ballt eine Hand zur Faust.
    – Ich auch. Sie will meine Leibesfrucht für ihre teuflischen Experimente. Wenn es Not tut, so will ich für die Rettung unseres Kindes mein Leben geben.
    Ich sehe den Schlüsselbund durch, bis ich diejenigen finde, deren Gravur mit der Herstellerfirma auf den Schlössern an der Stahltür übereinstimmt.
    – Nicht nötig.
    Sie tritt zurück.
    Ich öffne das erste Schloss.
    – Sie wird weder dir noch dem Kind was tun. Jetzt noch nicht.
    Ich öffne das zweite Schloss.
    – Dir wird nichts passieren.
    Dann stecke ich den Schlüssel in das letzte Schloss.
    – Bis ich zurück bin.
    Ich schnappe mir die Eisenstange, mit der die Tür verrammelt war.
    Sie deutet wieder auf mich.
    – Ihr habt gesagt, Ihr würdet einen Ausweg kennen.
    Ich wiege die Stange prüfend in der Hand.
    – Da hab ich mich wohl geirrt.
    Sie tritt weiter zurück.
    – Wir sind ganz und gar verlassen.
    Ich könnte ihr erneut sagen, dass ich bald wieder zurück bin, aber wer zum Teufel bin ich denn? Ihr ist das sowieso egal und wahrscheinlich wäre es auch gelogen.
    Ich umklammere die Stange mit beiden Händen.
    – Mach die Tür auf, Phil.
    – Will ich aber nicht.
    – Mach’s trotzdem.
    Er legt eine Hand auf den Schlüssel.
    – Immer ich.
    Er dreht den Schlüssel um.
    – Ich will nicht, aber ich tu’s trotzdem. Ist sozusagen mein Lebensmotto.
    Er zieht an der Tür.
    – Scheiße.
    Sie klemmt.
    – Scheiße. Ich wollt, ich wär high.
    Da ist er nicht der Einzige.
    Sie trinken auch infiziertes Blut. Als hätte ich nicht schon genug Sorgen. Jetzt muss ich auch noch Angst haben, dass ausgerechnet mir jemand an den Hals will.
    Phil reißt kräftig an der Tür. Sie gibt nach, irgendetwas schießt aus der Dunkelheit und dann ist Phil verschwunden und zurück bleibt nur ein feiner Sprühnebel aus Blut. Sieht so aus, als würden sie hier unten tatsächlich nichtinfiziertes Blut bevorzugen. Ich renne hinterher, schwinge die Eisenstange und schlage damit auf das Ding ein, das meinen Freund geschnappt hat.
    Hä? Phil Sax, mein Freund? Wenn alles den Bach

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