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Ausgesaugt

Ausgesaugt

Titel: Ausgesaugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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und ich könnte jetzt wirklich eine Zigarette vertragen.
    – Du brauchst ein Symbol, Terry. Irgendwas, um das sich die Leute sammeln können. Was Einheitsstiftendes. Etwas, mit dem du ihnen Hoffnung geben und sie zum Handeln bewegen kannst. So was in der Richtung.
    Terry hebt die Augenbrauen.
    – Das ist ein interessanter Gedanke, Joe. Schwebt dir da was Bestimmtes vor?
    Ich deute auf den Tabak.
    – Beim Rauchen kann ich klarer denken.
    Er schüttelt den Kopf.
    – Du hättest dich Camel statt Pitt nennen sollen.
    Ich stehe auf und schnappe mir den Tabak.
    – Eigentlich rauche ich Luckys.
    – Na ja, Lucky Joe wäre wohl nicht so passend gewesen.
    Ich ziehe ein Paper aus dem Heftchen und wedle es hin und her. Es knistert leicht, was bedeutet, dass ich mir damit eine Zigarette drehen kann.
    – Da magst du Recht haben.
    Er lässt den ausgestreckten Finger kreisen.
    – Was hattest du im Sinn, Joe?
    Ich drehe mir eine weitere krumme Zigarette. Da die Zündköpfe der Streichhölzer nur noch ein matschiger Brei sind, gehe ich zu dem kleinen Gaskocher in der Ecke, drücke auf den Zünder, warte auf die Flamme und stecke mir die Zigarette an.
    Und schon ist die Welt wieder in Ordnung.
    – Ich weiß, dass Predo momentan ganz andere Sorgen hat. Er wird bald einen Sturmangriff auf Amandas Haus starten. Er hat eine ziemlich große Truppe zusammengetrommelt und will irgendwann nach Mitternacht losschlagen. Somit ist er derjenige, dem ihr in den Rücken fallen könnt. Also rauft euch zusammen und macht euch auf den Weg, um ihm ordentlich Feuer unterm Hintern zu machen, während er Amanda Hordes Schweinerei beseitigt. Und als Bonus...
    Ich nehme einen tiefen Zug, lasse den Rauch bis in die Lungenspitzen steigen und puste ihn wieder aus.
    – Als Bonus sind für euch Chubbys Tochter und ihr Lover drin, komplett mit diesem äußerst nützlichen Einheitssymbol in ihrem Bauch. Die sind nämlich auch da oben. Also lasst für einen Augenblick die Vergangenheit ruhen und macht euch an die Arbeit.
    Ich inhaliere noch mehr Rauch.
    – Wenn ihr es fertigbekommt, mich nicht sofort umzubringen, könnte ich euch sogar zeigen, wie ihr ungesehen dort hinkommt.
    Terry lässt eine Hand über seinen Pferdeschwanz gleiten, spitzt die Lippen, geht zum Regal mit meinen Sachen und greift sich das Amputationsmesser. Er zieht es aus der Gummischeide, geht vor Lydia in die Hocke, setzt die Spitze der Klinge am Squashball in ihrem Mund an und rammt sie ein paar Zentimeter tief hinein. Dann legt er das Messer beiseite, steckt einen Finger in den Schlitz, reißt ihr den spuckefeuchten Ball aus dem Mund und lässt ihn fallen.
    – Könnte ich dich für eine Übereinkunft in beiderseitigem Interesse gewinnen, Lydia?
    Sie spuckt aus.
    – Du kannst mich mal am Arsch lecken, Terry. Du und dein ganzer scheinheiliger Bullshit.
    Er hebt das Messer wieder auf.
    – Mein Handlungsspielraum ist begrenzt, Lydia. Im Hinblick auf unsere bisher so erfolgreiche Zusammenarbeit wäre es mir lieb und teuer, wenn ich bestimmte, nun ja, Aktionen mit irreversiblen Konsequenzen vermeiden könnte. Würdest du also bitte diese impulsiven Wutausbrüche unter Kontrolle bringen, damit wir verhandeln können?
    Sie zischt durch ihre zusammengebissenen Zähne.
    – Nachdem wir mit Predo und Horde fertig sind, ist sofort Queens dran. Das Loch. Die Kinder. Keine Diskussion, keine Kompromisse. Wir werden sie retten. Wir werden das Richtige tun, Terry. Ohne beschissene Grauzone.
    Er zuckt mit den Schultern.
    – Hey, das ist doch genau das, was ich seit Jahr und Tag vorhabe.
    Während er sie von dem Koaxialkabel befreit, schaut er über die Schulter hinweg zu mir.
    – Joe?
    – Ja, mein alter Freund?
    – Warum hast du Selby laufen lassen?
    Ich lasse die Kippe fallen und trete darauf.
    – Um zu gucken, ob ich damit durchkomme.
    Er löst den letzten Kabelstrang und steht auf.
    – Ja. Wusste ich’s doch. Ich hätte dich gleich damals umbringen sollen.
    Ich packe die Schlüssel und den anderen Kram ein.
    – Mann, Terry. Stell dir mal vor, was für ein Riesenspaß dir dann in den letzten Jahren entgangen wäre. Ein König ohne Hofnarr. Das geht doch nicht, oder?
     
    Wieso will mir nur niemand eine Waffe geben?
    – Lydia, ohne mich würdest du immer noch verschnürt am Boden rumliegen.
    – Ich sehe da keinen Zusammenhang.
    Ich fummle an den Knöpfen des sauberen Hemds herum, das Terry für mich organisiert hat.
    – Ich mein ja nur. Vielleicht könnte mir einer deiner Leute eine

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