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Ausgesetzt

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Titel: Ausgesetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James W. Nichol
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vor der Yonge Street kamen sie an einem Restaurant vorüber. Krista wollte hineingehen. Sie wollte reden.
    Die meisten Tische hatten festgeschraubte Bänke, aber hinten im Lokal gab es ein paar mit Stühlen, die man wegstellen konnte, um für einen Rollstuhl Platz zu machen. Krista rollte nach hinten, Walker folgte ihr mit dem Gepäck.
    Langsam trank sie ihren Kaffee. Walker machte sich über seine Pommes mit Sauce her und trank Bier. Sie sah zu, wie er die Ketchup-Flasche nahm, Ketchup über die Sauce schüttete und alles vermischte.
    »Da wird einem ja schlecht«, sagte sie.
    »Magst du was?« Er grinste sie an. Er hatte wieder seinen idiotischen Strohhut auf.
    »Was wirst du jetzt machen?«, fragte sie. »Die wissen garantiert, dass wir bei der Polizei waren.« Sie sah sich mißtrauisch um.
    »Vielleicht denken sie ja, dass es jetzt zu spät ist, weil wir schon bei der Polizei waren«, sagte er.
    »Ja, weil wir grad mal eine Stunde drinnen waren«, entgegnete sie. »Die werden denken, dass uns diesmal kein Mensch zugehört hat. Aber vielleicht das nächste Mal. Vielleicht denken sie, dass es Zeit für einen kleinen Unfall wäre!«
    Krista stiegen die Tränen in die Augen. »Wollen wir zusammenziehen?«
    Walker starrte sie an.
    »Die wissen, wo du wohnst«, fuhr sie fort. »Wahrscheinlich wissen sie auch, wo ich wohne, und sie wissen, wo wir arbeiten. Aber wir könnten uns eine andere Wohnung suchen. Und eine andere Arbeit. Mein Vater kann mir überall einen Job besorgen. Und dir auch, Walker. Wir könnten einfach verschwinden.«
    Walker nickte. Behutsam tastete er nach seinem Tabakbeutel und drehte sich eine Zigarette. Er spürte Kristas Augen auf sich.
    »War nur so eine Idee«, sagte sie.
    »Ich will, dass wir zusammenziehen«, sagte Walker, und das war nicht gelogen. »Ich wollte dich auch fragen«, fügte er hinzu, und das war gelogen. Er hatte niemals ernstlich darüber nachgedacht. »Aber das mit dem Verschwinden gefällt mir nicht.«
    »Aber genau darum geht es.«
    »Ich laufe vor niemandem davon.«
    Du meine Güte, dachte Krista.
    »Ich muss Jake Nuremborski kriegen. Und das weißt du auch. Für meine Eltern. Ich gebe nicht auf.«
    Sie legte den Kopf auf den Tisch – ob aus Verzweiflung oder Erschöpfung, wusste er nicht. Er strich ihr eine Weile übers Haar. Langsam fragte er sich, wie lange sie in dieser Stellung verharren wollte, da sah sie ihn an.
    »Suchen wir uns eine Wohnung«, sagte sie. »Das ist auf jeden Fall das wichtigste. Alles andere ist Verhandlungssache.«
    »Nein, eben nicht.«
    Sie sah weg. Es hatte keinen Sinn, mit ihm zu diskutieren. Außerdem hatte er recht. Wie könnte es anders sein? Lennie und Kyle – sie waren keine Verhandlungssache.
    »Außerdem«, sagte er, »hat verstecken keinen Sinn. Wenn die wissen, wo du wohnst, dann wissen sie auch, wo deine Eltern wohnen. Du könntest sie nicht einmal besuchen, weil die vielleicht das Haus beobachten. Und vielleicht drohen sie, deinen Eltern etwas anzutun, um uns aufzuscheuchen. Es würde nicht funktionieren.«
    »Oh«, sagte Krista.
    Als sie mit dem Essen fertig waren und Krista gezahlt hatte, riefen sie schließlich doch bei A. P. Taxis an. Sie mussten sparsam mit ihrem Geld umgehen, denn sie waren sich noch immer einig, dass sie als allererstes eine neue Wohnung finden mussten. Gleich morgen früh. Walker stellte fest, dass Kristas Lebensgeister wiedererwacht waren. Zumindest hatte sie jetzt eine Beschäftigung.
    Doch davor musste sie nach Hause, so tun, als hätte sie ein paar tolle Tage verbracht, und sich ausschlafen. Dann musste sie mit ihrer Mutter über ihren Umzug sprechen, was kein Problem werden würde. Und dann musste sie mit ihrem Vater sprechen, was ihr den letzten Nerv rauben würde. Und dann würde sie sich die Morgenzeitungen besorgen und nach einer Wohnung für sich und Walker suchen. Für Walker und mich. Sie sagte sich das mehrmals in Gedanken vor. Klang gar nicht schlecht.
    Sie sah ihn an, wie er an der Gehsteigkante stand, umgeben von Gepäck, und auf Nick wartete, der sie kostenlos fahren würde. Er wirkte so verletzlich, wie er da stand und die Straße hinuntersah. Das war ein Schock.
    Sie nahm ihm das Versprechen ab, am Abend die Wohnung nicht mehr zu verlassen und die Tür unbedingt zweimal abzusperren. Am nächsten Morgen sollte er in die Taxizentrale kommen. Sie würde mit einer Liste von Wohnungen auf ihn warten, die sofort beziehbar waren, und sie würden sich sofort auf die Suche machen. Bis sie

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