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Ausgesetzt

Ausgesetzt

Titel: Ausgesetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James W. Nichol
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Papadopoulos.«
    »Wie bitte?«
    »Krista Papadopoulos! Die hat dieses Schild ins Fenster gestellt. Die treibt mich in den Wahnsinn. Glaubt, ihr gehört der Laden hier. Glaubt, dass sie der Boss ist.« Er zog die Zigarre unter seiner Nase vorbei, roch an ihr und leckte sie schließlich von einem Ende zum anderen ab. »Macht den Rauch kühler«, erklärte er.
    Walker nickte.
    »Setz dich.«
    Walker setzte sich in einen alten Ledersessel voller Löcher und Falten.
    »Sie glaubt, dass wir die Lizenz verlieren, wenn wir nicht einen geprüften Mechaniker anstellen. Geht mir schon seit Wochen auf den Wecker, laber, laber. Aber verdammt noch mal, das ist mein Laden und meine Lizenz.« Er schnitt das Zigarrenende mit einem Taschenmesser ab und zündete sich die Zigarre an. »Außerdem geht das jetzt schon seit Jahren gut so.« Eine große Rauchwolke breitete sich im Büro aus. »Also probiert sie’s mit Sarkasmus. Das da ist ein sarkastisches Schild. Verstehst du?« Er deutete auf den Papierkorb, in den er es geworfen hatte.
    »Ja«, antwortete Walker.
    Der Mann paffte ein wenig an seiner Zigarre und sagte dann, als ob er soeben zu einer Einsicht gekommen wäre, zu der er schon viele Male gekommen war: »Sie ist unberechenbar. Wie heißt du?«
    »Walker. Walker Devereaux.«
    Der Mann streckte ihm seine große fleischige Hand über den Tisch entgegen.
    »Alphonso Piattelli. Freut mich, dich kennenzulernen, Walker.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. Piattelli«, erwiderte Walker, während sie sich die Hände schüttelten.
    »Kannste Auto fahren?«
    »Klar.«
    »Da draußen steht ein nettes kleines Taxi, das wartet nur auf dich. Siebzig Mäuse für die Nachtschicht. Das ist ein Superangebot. Schau mal, wo du das sonst kriegst.«
    »Mmh«, meinte Walker. »Sie meinen, Taxi fahren?«
    Alphonsos Augenbrauen rutschten wieder nach oben. »Das hier ist nicht die Oper.«
    »Sie meinen, Sie zahlen mir siebzig Mäuse fürs Taxifahren?«
    »Nein.
Du
zahlst
mir
siebzig Mäuse und behältst alles, was du darüber hinaus verdienst.« Er sah Walker mitleidig an. »Du bist noch nie Taxi gefahren, oder?«
    »Nein.«
    »Du hast auch keinen Taxischein, oder?«
    »Nein.«
    »Was, zum Teufel, machst du dann eigentlich hier?«
    »Mir war nicht klar, was das für ein Job war.«
    »Es gibt keinen Job. Das war nur Krista Papadopoulos!«
    »Das hab ich jetzt auch gerafft.« Walker wollte aufstehen.
    »Bleib sitzen.«
    Er setzte sich.
    »Hör mal, würdest du gern Taxi fahren?«
    »Klar.«
    »Hmmm«, machte Alphonso, während er seine Zigarre paffte. »Is ein toller Job. Wirklich toll.« Er beugte sich zu Walker und fragte ihn ganz im Vertrauen: »Aber du kennst dich aus in der Stadt?«
    »Eigentlich nicht. Ich bin erst vor zwei Tagen angekommen.«
    »Das ist nicht unbedingt ein Problem. Wo kommst du her?«
    »Big River.«
    »Wo is das?«
    »Es ist eine Kleinstadt südlich von Thunder Bay.«
    »Und wo is das?«
    »Oben im Norden.«
    »Ich will dir was zeigen«, sagte Alphonso, stand auf und schlappte wieder um den Schreibtisch herum.
    Er führte Walker in den hinteren Teil des Gebäudes und durch eine Stahltür hinaus in den strahlenden Sonnenschein. Eine Hitzewelle schlug über ihnen zusammen. Er deutet auf ein Taxi, das neben einem Stapel rostiger Öltonnen im Unkraut stand. »Nummer Neunzehn!«, rief er aus und streichelte den Kotflügel. »Eine Schönheit.«
    Walker blickte auf das blau-weiße Taxi, einen sehr alten, sehr traurig aussehenden Ford Ventura mit abgefahrenen Reifen und einer hinteren Stoßstange, die mit etwas befestigt war, das wie Panzerband aussah. Alphonso öffnete die Fahrertür. Die Scharniere quietschten.
    »Joe hat’s gerade generalüberholt.«
    »Aha.«
    »Vorschlag: Ich zahl dir fünf Mäuse die Stunde, wenn du die Nachtschicht übernimmst. Halb fünf bis morgens früh halb fünf, zwölf Stunden, kapiert? Da hast du sechzig Mäuse in der Tasche. Was machst’n sonst?«
    »Nicht viel.«
    »Rumsitzen, in die Kiste glotzen, so was. Hab ich recht? So lernst du das Handwerk. In der Zwischenzeit meldet Krista dich in der Taxifahrerschule an. Mach’s jetzt, es dauert vier Tage und kostet dich zweihundert Mäuse. Die von der Kommission wollen das Geschäft irgendwie aufwerten oder so’n Scheiß. Wird sechzehn Tage dauern und achthundert kosten, wenn du’s nicht gleich machst. Kapiert?«
    »Klar.«
    »Braver Junge. Jetzt geh, schlaf ’ne Runde, komm um halb fünf wieder. Joe wird dich einweisen.«
    »Woher weiß ich,

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