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Ausgespielt

Ausgespielt

Titel: Ausgespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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fuhren, zur Promenade.
    Am Vordereingang zum Beckwith-Haus angelangt, drückte Reba gegen die Tür, musste jedoch feststellen, dass sie abgeschlossen war. Sie wölbte die Hände vor der Glasscheibe.
    »Hey, Willie. Wir sind’s.«
    Sie klopfte an die Scheibe, um den Wachmann auf sich aufmerksam zu machen. Sowie er aufsah, winkte sie ihm überschwänglich zu und gab ihm pantomimisch zu verstehen, dass er die Tür aufschließen solle. Willard lehnte mit heftigem Schulterzucken ab. Reba winkte ihn mit übertriebenem Armschlenkern zu sich her. Er musterte sie ungerührt, während sie ernst die Hände faltete, als wollte sie beten. Widerwillig verließ er seinen Platz am Empfangstresen und kam zur Tür.
    »Das Haus ist geschlossen!«, rief er von innen.
    »Ach bitteee. Machen Sie auf«, flehte sie.
    Er überlegte. Seine Unentschiedenheit war klar erkennbar.
    Reba legte den Mund an die Scheibe und produzierte einen dicken, saugenden Kuss. Sie sah ihn aus großen Augen an und suchte, ihn mit ihren Grübchen für sich einzunehmen. »Bitte, bitte, bitte?«
    Gern tat er es nicht, doch er griff nach den Schlüsseln, die er mit einer Kette am Gürtel befestigt hatte. Dann schloss er die Tür auf und zog sie vorsichtig zehn Zentimeter weit auf. »Was wollen Sie denn? Ich kann Sie nicht reinlassen, wenn Sie keine Mieterin sind.«
    »Ich weiß, aber Kinsey hat ihre Tasche oben vergessen, und sie braucht ihre Autoschlüssel und ihr Geld.«
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    Unbeeindruckt warf mir Willard einen Blick zu. »Sie kann am Montag wiederkommen. Das Haus ist ab sieben Uhr geöffnet.«
    »Wie soll sie das denn überleben? Ohne Autoschlüssel kann sie nicht mal fahren. Ich musste sie selbst zu Hause abholen und hierher bringen. Es geht um ihre Handtasche, Will. Wissen Sie, wie es ist, wenn eine Frau von ihrer Handtasche getrennt wird?
    Sie dreht durch. Kinsey ist Privatdetektivin. Sie hat ihre Lizenz in der Tasche. Außerdem Adressbuch, Make-up, Kreditkarten und Scheckheft – also jeden Cent, den sie besitzt. Sogar ihre Anti-Baby-Pille. Wenn Sie schwanger wird, sind Sie schuld, also bereiten Sie sich schon mal darauf vor, ein Kind großzuziehen.«
    »Okay, okay. Sagen Sie mir, wo sie ist, und ich bringe sie ihr runter.«
    »Sie weiß nicht, wo sie ist. Das ist ja das Problem. Sie weiß nur, dass sie sie noch hatte, als wir gestern Abend mit Marty hochgefahren sind. Jetzt ist sie weg, und sie war nirgendwo anders als hier. Die Tasche muss irgendwo da oben sein.
    Kommen Sie. Seien Sie ein Schatz. Es dauert keine fünf Minuten, und Sie sind uns wieder los.«
    »Unmöglich. Die Alarmanlage ist an.«
    »Marty hat mir den Code gegeben. Ehrlich. Er hat gesagt, ihm ist es recht, solange wir es vorher mit Ihnen abklären.«
    Der langmütige Willard machte die Tür auf und ließ uns herein. Ich dachte schon, er würde darauf bestehen, mit uns nach oben zu kommen, doch er nahm seine Pflicht zur Überwachung der Monitore ernst und wollte seinen Posten nicht verlassen.
    Reba und ich bestiegen einen der öffentlichen Aufzüge, der in quälend langsamem Tempo die drei Etagen zurücklegte.
    »Sind Sie sicher, dass Sie den Code kennen?«, fragte ich.
    »Ich habe Marty genau auf die Finger gesehen. Es ist derselbe Code, den wir schon hatten, als ich noch für Beck gearbeitet habe.«
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    »Wie kommt es, dass er so penibel in seinen Sicherheits-vorkehrungen und so nachlässig bei seinen Codes ist? Das hört sich ja so an, als könnte jeder hier eindringen, der irgendwann mal bei ihm gearbeitet hat.«
    Reba winkte ab. »Wir haben die Codes regelmäßig geändert –
    einmal im Monat –, aber bei fünfundzwanzig Mitarbeitern hat immer irgendeiner Mist gebaut. Drei- oder viermal die Woche ist die Alarmanlage losgegangen. Die Bullen sind so oft gekommen, dass sie angefangen haben, fünfzig Dollar pro Einsatz zu verlangen.«
    Die Türen gingen auf, und Reba drückte den Halteknopf, ehe sie den Aufzug verließ. Ich beugte mich vor und sah zu, wie sie den siebenstelligen Code eingab: 4-19-1949. »Becks
    Geburtsdatum«, erklärte sie. »Eine Zeit lang hat er das von Tracy benutzt, aber das hat er selbst immer wieder vergessen, und da ist er wieder zu seinem eigenen übergegangen.«
    Die Leuchtanzeige auf dem Tastenfeld wechselte von Rot zu Grün. Reba ließ den Aufzug in Haltestellung auf unsere Rückkehr warten. Ich folgte ihr in den Empfangsbereich.
    In den Büroräumen herrschte Totenstille. Einige Lichter brannten, was seltsamerweise zu dem massiven Eindruck von

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