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Ausgespielt

Ausgespielt

Titel: Ausgespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Gedanken eine Liste der Kleider und Toilettenartikel auf, die ich einpacken musste. Auf einmal legte sich eine Hand auf meine Schulter. Lächelnd blickte ich auf, voller Vorfreude auf Cheney.
    Beck setzte sich mir gegenüber auf die Bank. »Sie freuen sich ja richtig, mich zu sehen.«
    »Ich hatte jemand anders erwartet«, entgegnete ich und musterte ihn. Er trug Chinos, Freizeithemd und Windjacke.
    Er lachte und dachte wohl, ich hätte einen Witz gemacht.
    Beiläufig schlug ich den Atlas zu und legte ihn neben mir auf den Sitz, ehe ich mich nach rechts beugte, als würde ich zum Eingang spähen. »Haben Sie Reba nicht mitgebracht?«
    »Nein. Deswegen bin ich ja hier. Ich bin auf der Suche nach ihr.« Sein Blick wanderte zu meinem Atlas. »Wollen Sie verreisen?«
    »Nur in der Fantasie. Ich habe viel zu viel Arbeit, um wegzufahren.«
    »Ach so. Sie sind ja Privatdetektivin. Woran arbeiten Sie denn gerade?«
    Wie viele und was für Fälle ich bearbeitete, interessierte ihn nicht die Bohne, solange es nicht um ihn ging. Vermutlich wollte er mich aushorchen, um zu erfahren, ob ich Teil der offiziellen Verschwörung war, mit der man ihn zur Strecke bringen wollte. »Das Übliche«, antwortete ich. »Eine Personensuche, ein paar Ermittlungen über die Vorgeschichte von Bewerbern für die Bank of Santa Teresa. Solches Zeug eben.« Ich plapperte noch ein wenig weiter und dachte mir einfach irgendetwas aus. Mit der Zeit bekam er glasige Augen, 339
    und ich hoffte inständig, dass ich ihn zu Tode langweilte.
    Ich blickte rechtzeitig auf, um Rosie durch die Schwingtür aus der Küche kommen zu sehen. Bei Becks Anblick leuchteten ihre Augen wie die eines Terriers, wenn er eine Ratte sieht.
    Schnurstracks eilte sie auf unsere Nische zu, kaum fähig, ihre Freude zu unterdrücken. Beck fasste sich und stand auf. Er streckte ihr die Hand entgegen, ehe er sich vorbeugte und ihr einen Kuss auf die Wange drückte. »Rosie, Sie sehen wunderbar aus. Sie haben sich die Haare machen lassen.«
    »Ist selbst gemacht. Heim-Dauerwelle.«
    Soweit ich es beurteilen konnte, sah ihr Haar genauso aus wie immer – schlecht gefärbt und schlecht geschnitten.
    Bescheiden senkte sie den Blick. »Ich weiß, was Sie wollen.
    Scotch. Doppelte mit Eis, Wasser extra. Und vierundzwanzig Jahr alte, nicht zwölf.«
    »Sehr gut. Kein Wunder, dass Ihnen Ihre Gäste treu bleiben.«
    Ich dachte, sie würde die Schmeichelei durchschauen, doch sie saugte alles auf und hätte fast einen kleinen Knicks gemacht, ehe sie davoneilte, um ihm seinen Drink zu holen. Er setzte sich wieder und sah ihr mit einem wohlwollenden Lächeln nach, als wäre es ihm nicht komplett schnuppe. Schließlich lenkte er seinen Blick erneut auf mich. Er war ein sehr, sehr kalter Mann.
    Die fehlenden fünfundzwanzigtausend hatten ihn in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Jetzt war er auf der Pirsch und wollte wissen, wer seine Feinde waren.
    Ich verschränkte die Arme und lehnte mich vor, die Ellbogen auf die Tischplatte gestützt. Es hatte etwas Beruhigendes, in Gesellschaft eines Menschen zu sein, den ich derart
    verabscheute. Ich brauchte keinen Gedanken daran zu
    verschwenden, wie ich ihn beeindrucken könnte, was mir gestattete, mich auf das anstehende Geplänkel zu konzentrieren.
    »Wie war’s in Panama City?«
    »Schön. Prima. Die Probleme sind erst aufgekommen, als ich 340
    wieder hier war. Ein kleines Vögelchen hat mir gezwitschert, dass Sie und Reba sich Ärger eingehandelt haben, während ich weg war.«
    »Ich? Na so was. Was hab ich denn angestellt?«
    »Sie wissen nicht, was ich meine?«
    »Wir sind im Einkaufszentrum bummeln gewesen, wenn es das ist.«
    »Der große Kriegsrat mit Marty. Worum ging es da?«
    Ich blinzelte zweimal und gab vor, schwer von Begriff zu sein, ehe ich so tat, als würde es mir langsam dämmern. »Am Freitagabend? Da ist er uns im Einkaufszentrum über den Weg gelaufen. Als die Läden zugemacht haben, sind wir ins Dale’s gegangen und haben uns dieses Chili bestellt, von dem man garantiert Dünnpfiff kriegt. Oh, Mann. Haben Sie das Zeug schon mal gegessen? Der totale Hammer –«
    »Das reicht. Erzählen Sie weiter.«
    »Entschuldigung. Jedenfalls ist Marty hereingekommen. Er hat sich gefreut, Reba zu sehen. Sie hat uns miteinander bekannt gemacht, und wir haben ein bisschen geplaudert. Das war alles.«
    Er musterte mich distanziert. Zufrieden war er noch nicht.
    »Worüber haben Sie gesprochen?«
    »Über nichts Besonderes. Ich lerne den Typen

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