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Ausgespielt

Ausgespielt

Titel: Ausgespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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jetzt begriffen, dass seine Bemühungen nie den Zweck hatten, mir zugute zu kommen.«
    »Tut mir Leid. Das ist sicher hart für Sie.«
    »Hart, aber wahr«, sagte sie, und es klang ganz gelassen.
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    Fast genau um Punkt neun Uhr erschien Marty Blumberg.
    Reba hatte schon nach ihm Ausschau gehalten, und als er das Lokal betrat, winkte sie ihn mit großer Geste an unseren Tisch.
    An der Bar blieb er stehen, um sich eine Zigarette anzuzünden.
    Der Barkeeper schenkte ihm sofort sein gewohntes Getränk ein, einen Whiskey, der so dunkel war, dass er wie Cola aussah. Mit dem Glas in der Hand kam er zu uns herübergeschlendert. Er war schätzungsweise Anfang fünfzig und musste früher einmal gut ausgesehen haben. Jetzt hatte er mindestens vierzig Kilo Übergewicht, und seine Kleidung war eine Nummer zu klein.
    Seine Hosentaschen standen klaffend ab wie zwei Ohren, und die Knöpfe an seinem Hemd saßen stramm auf seinem Bauch.
    Er hatte ein rundes, rosiges Babygesicht mit melancholischen blauen Augen, eine Stupsnase und einen Wust dunkler, gekräuselter Haare. Er schien sich aufrichtig zu freuen, Reba zu sehen. Sie forderte ihn auf, sich zu uns zu setzen, und zeigte mit dem Daumen auf mich, um mich vorzustellen. »Das ist Kinsey Millhone. Marty Blumberg«, sagte sie.
    »Hi, Marty«, sagte ich. »Freut mich, Sie kennen zu lernen.«
    Wir gaben uns die Hand.
    Marty musterte Reba kurz von oben nach unten. »Du hast dich gut gehalten. Seit wann bist du wieder hier?«
    »Seit Montag. Kinsey hat mich abgeholt. Das Ganze war eine richtige Lektion … ich weiß nur nicht, in was.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Ich habe gehört, ihr habt ein neues Büro. Schön, dass es gleich hier in der Nähe ist. Dale’s war doch schon immer dein Lieblingslokal.«
    Marty lächelte. »Ich bin seit vierzehn Jahren Stammgast.
    Wenn man zusammenzählt, wie viel Geld ich hier schon gelassen habe, könnte ich mittlerweile Teilhaber sein.«
    Reba nahm sich eine Zigarette. Sofort griff Marty nach ihrem Dunhill-Feuerzeug und gab ihr Feuer. Reba steckte sich eine 234
    Haarsträhne hinters Ohr, als sie sich zu der Flamme
    herabbeugte, und ließ dabei ihre Hand wie beiläufig auf seiner ruhen. Als sie den Rauch einsog, schloss sie kurz die Augen.
    Rauchen war wie Beten, etwas, das man mit Ehrfurcht tat.
    »Beck sagt, das neue Büro ist fantastisch.«
    »Ziemlich schick«, bestätigte er.
    »Aus deinem Mund ist das ein hohes Lob. Wie wär’s mit einer Besichtigung? Beck meinte, er würde mir alles zeigen, aber er ist in Panama.«
    »Eine Besichtigung? Klar, warum nicht? Ruf mich an, und wir machen einen Termin aus.«
    »Wie wär’s mit heute Abend? Wo wir ohnehin schon hier sind, wäre es doch nur ein Katzensprung.«
    Er zögerte. »Könnten wir machen. Ich muss sowieso noch meine Aktentasche holen und meinen Schreibtisch aufräumen.«
    »Du räumst an einem Freitagabend deinen Schreibtisch auf?
    Das ist echte Hingabe.«
    »Becks neue Anweisung – keine Unterlagen oder Papiere über Nacht auf den Tischen. Das Büro sieht aus wie ein Vorführungs-raum. Ich bin in erster Linie mit Aufarbeiten beschäftigt, also Sachen erledigen, die ich ein wenig vernachlässigt habe.
    Wahrscheinlich muss ich morgen auch arbeiten.«
    »Der Mann ist ein Workaholic«, sagte sie zu mir, ehe sie sich wieder an ihn wandte. »Kinsey ist Pri-vat-de-tek-ti-vin«, erklärte sie, wobei sie jede Silbe einzeln betonte. »Haben Sie eine Visitenkarte dabei?«, fragte sie mich.
    »Lassen Sie mich nachsehen.« Ich kramte in meiner
    Umhängetasche, bis ich die Brieftasche gefunden hatte, in der ich einen Stapel Karten habe. Reba hielt die Hand ausgestreckt, und so reichte ich ihr eine, die sie an Marty weitergab. Er studierte sie und tat beeindruckt, während es ihn in Wirklichkeit nicht die Bohne interessierte.
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    Er steckte sie in seine Hemdtasche. »Da bin ich wohl lieber auf der Hut.«
    Reba lächelte. »Wie wahr. Du machst dir keinen Begriff.«
    Er schüttelte eine Zigarette aus dem Päckchen und steckte sie sich zwischen die Lippen. Rauchen kam mir nicht so günstig vor, da er ohnehin schon keuchte.
    »Darf ich?«, fragte Reba, ehe sie nach ihrem Feuerzeug griff, es anmachte und ihm die Flamme hinhielt.
    »Wie zuvorkommend.«
    »Gehört sich doch. Eine Hand wäscht die andere.« Sie stützte das Kinn auf eine Hand. »Bist du gar nicht neugierig, was sie hier macht?«
    Marty blickte zwischen Reba und mir hin und her. »Eine Drogenrazzia?«
    »Sei nicht albern«, rügte sie und gab

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