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Ausgewichtelt

Titel: Ausgewichtelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Havaste
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füllen wir mit getrocknetem Fisch und Beeren, sobald es Sommer wird.«
    »Passt nur auf, dass der Speicher immer fest verschlossen ist. Seippu hat erst gestern einen stämmigen Troll verjagt, der versucht hat, in unseren Speicher zu kriechen und dort sein Unwesen zu treiben. Vor einem Mondumlauf ist schon einmal ein Troll in den Speicher geschlüpft und hat an meinen Rentierpelzen die Nähte aufgetrennt. Ich hatte viele Abende lang zu tun, um sie wieder in Ordnung zu bringen!«
    Bei Sampo gab es viel zu erledigen. Sie holten die Fischnetze ein, nahmen die Hechte aus, zerteilten sie und legten sie zum Trocknen ans Ufer, dann sammelten sie im Sumpf Moos und auf der Uferwiese Heu als Schuheinlage, und als es Abend wurde, zündeten sie ein Lagerfeuer an und brieten die Barsche, die sie ebenfalls mit dem Netz gefangen hatten. Es war bereits spät, als der Weihnachtsmann sich endlich auf den Heimweg machte. Dennoch war es nicht ganz dunkel, die Mondsichel am Himmel spendete Licht genug. Der Weihnachtsmann hörte um sich herum Rascheln und leises Kichern und merkte bald, dass eine Schar Trolle ihn aufs Korn genommen hatte. Zum Glück waren es nur Kleintrolle, die zu nichts Weiterem fähig waren, als ihm Zweige ins Gesicht zu klatschen und ihn mit Tannenzapfen zu bewerfen. Dann kam einer auf die Idee, dem Weihnachtsmann einen Ast vor die Füße zu halten, und brachte ihn tatsächlich ins Straucheln. Da hatte der Weihnachtsmann genug von dem Treiben.
    »Trollt euch zurück zum Staalo, bevor ich wütend werde, ihr frechen kleinen Biester!«
    Unter meckerndem Gelächter flitzten die Kleintrolle davon.
    Ohne den Schabernack der Trolle war es angenehm, durch den Wald zu gehen, denn der nächtliche Wald war im Frühjahr voller Leben. Eine Fichte rauschte, als ein Schnee-Eulenpaar sich auf ihr niederließ, um zu turteln.
    »U-hu! Fliegen wir zum Nest? Du könntest gleich Eier legen.«
    »Ach, Schatz, du hast es immer so eilig. Die Zeit zum Eierlegen kommt später. Wir sind doch noch in den Flitterwochen. Du könntest mir jetzt erst einmal ein hübsches Geschenk suchen, während ich mich ein wenig ausruhe und mein Federkleid ordne. Aber nimm dich vor den Kleintrollen in Acht.«
    »U-hu! Mach dir keine Sorgen, Liebling. Jetzt, wo ich die Erkältung überstanden habe, nehme ich es sogar mit einem Höhlentroll auf. Wenn irgendein Troll sich in deine Nähe wagt, bekommt er meine Klauen und meinen harten Schnabel zu spüren!«
    Der Weihnachtsmann lächelte über das Geprahle der Schnee-Eule und ging weiter. Hinter dem Wald flackerte ein Licht: Die Wichtel hatten vor dem Haus eine Laterne angezündet, deren warmer Schein ihm den Weg weisen sollte. In der Stube knisterte das Kaminfeuer. Als sich der Weihnachtsmann an den Esstisch setzte, tuschelten die Wichtel miteinander und schoben Oiva nach vorn. Der zischelte seinen schubsenden Vettern etwas zu, wurde bis über beide Ohren rot, zupfte nervös an seinem schwarzen Bart und gab sich einen Ruck.
    »Weihnachtsmann, wir haben eine Bitte. Wir Wichtel haben den Brauch, uns einmal im Jahr, in der hellsten Zeit im Sommer, zu versammeln. Würdest du es uns übel nehmen, wenn wir gegen Mittsommer einen halben Mondumlauf lang weggehen?«
    Der Weihnachtsmann betrachtete die hoffnungsvollen Gesichter der Wichtel, schluckte und gab sich Mühe, freundlich zu lächeln.
    »Natürlich könnt ihr gehen. Ihr habt mir so viel geholfen und könnt selbstverständlich kommen und gehen, wie ihr wollt. Um die Mittsommerzeit komme ich bestimmt ein paar Wochen allein zurecht, glaube ich.«
    »Juchhu! Ich habe euch ja gesagt, dass er es erlaubt. Der Weihnachtsmann ist echt in Ordnung!«
    »Aber hört mal, ihr Wichtel, ich habe auch eine Bitte an euch. Ich fürchte, das Getreide für unseren Brei wird nicht über den nächsten Winter reichen. Sampo rät uns deshalb, für den Winter so viele Beeren und Pilze zu sammeln, wie wir nur können.«
    Das Jauchzen der Wichtel erstarb, sie verzogen die Gesichter. Otto, der zuletzt ins Haus gekommene Saunawichtel, wollte protestieren, doch die anderen brachten ihn zum Schweigen. Sie begriffen durchaus, dass Sampos Vorschlag vernünftig war, auch wenn er ihnen nicht gefiel.
    »Wir versprechen, Beeren zu pflücken und sie im Winter zu essen«, verkündeten die Wichtel.
    »Und wenn es gar nicht anders geht, esse ich sogar einen Pilz«, erklärte Otto edelmütig.
    »Pst! Fang nicht wieder an«, zischelten ihm die anderen zu. »Wenn es keinen Brei gibt, gibt es keinen, du

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