Ausgewichtelt
gegessen hatten.
»Von jetzt an ist das meine Lieblingsspeise!«, jubelte auch das Leckermaul Otto glücklich.
Dem Weihnachtsmann war eine große Sorge vom Herzen genommen. Mochten noch so viele Wichtel zu ihm ziehen, der Zaubertopf würde sie alle satt machen.
Kapitel 14
D ank des Zaubertopfes brauchte man sich über die Vorräte für den nächsten Winter nicht länger den Kopf zu zerbrechen. So konnten sich die Wichtel unbesorgt auf ihr Familientreffen vorbereiten. Oiva war zufrieden, denn alle Tiere in seiner Krankenstube waren geheilt.
»Denkt nur, auch der Falke, der so lange gehustet hat, ist endlich gesund geworden. Ich habe ihn mit Fichtenspitzensirup behandelt, der hat geholfen. Heute früh ist er nach Hause geflogen. Also kann ich mit euch kommen.«
»Ein Unglückshäher hat mir erzählt, dass die Saunawichtel aus dem Flussdorf auch teilnehmen wollen.«
»Und ich habe gehört, dass die Verwandten vom Haltitunturi schon aufgebrochen sind. Die wollen ja immer die Ersten sein. Angeblich bereiten sie einen lustigen Wettbewerb für unser Fest vor.«
»Ich habe gestern die Älteste der Waldwichtelinnen vom Berg Kuttustunturi getroffen. Sie hat versprochen, uns eine Führerin für die Moorstrecke zu schicken. Unsere grün gekleideten Kusinen kennen jede Bülte im Moor. Mit ihrer Hilfe kommen wir viel schneller ans Ziel. Ach, ich freue mich schon so auf unser Fest!«
Der Weihnachtsmann blickte ein wenig traurig drein, als die Wichtel voller Begeisterung ihre Bündel packten.
»Mach nicht so ein Gesicht, Weihnachtsmann. Wir sind nur einen halben Mondumlauf weg, und in der Zeit reifen die Blaubeeren heran. Wenn wir zurückkommen, pflücken wir so viele Blaubeeren, Krähenbeeren und Rauschbeeren, dass du aus dem Staunen nicht wieder herauskommst. Die Moltebeeren wachsen auch allmählich, und wenn es Herbst wird, pflücken wir Preiselbeeren, Vogelbeeren und Moosbeeren. Wir versprechen dir, fleißig zu sein, wenn wir von unserer Reise zurückkehren. Die Hausmutter und Kyksi bleiben ja auch hier.«
»Macht euch nur keine Sorgen. Natürlich werde ich euch vermissen, denn ich habe mich ja so an euer fröhliches Treiben gewöhnt. Aber ich komme schon zurecht. Die Hausmutter kümmert sich um das Essen, und ich kann mir die Wartezeit ja vertreiben, indem ich einen neuen Speicher baue.«
»Pju! Eine gute Idee, Weihnachtsmann. Vielleicht helfe ich dir dabei, wenn ich nichts Besseres zu tun habe.«
Und so warfen sich die Wichtel ihre Bündel über die Schulter und brachen fröhlich schwatzend auf. Die Hausmutter und Kyksi gingen nach dem Abschied ins Haus zurück, während der Weihnachtsmann draußen stehen blieb und so lange winkte, wie er die Stimmen der Wichtel hörte. Als es still wurde, wischte er sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
Doch dann riss er sich zusammen und holte seine große Axt aus dem Speicher. Auf einem sonnigen Hügel in der Nähe des Baches hatte er im vorigen Sommer Kiefernstämme zum Trocknen gestapelt. Nun schlug er sie in der passenden Länge zurecht und kerbte ihre Enden ein. Der Tag verging schnell, die Axt fuhr in das Holz, und duftende Späne flogen ins Gestrüpp. Der Weihnachtsmann zog sich das schweißnasse Hemd aus und schuftete weiter. Es roch wunderbar nach Harz, und allmählich genoss er den Rhythmus der Arbeit.
»Zeit für eine Pause. Ich habe dir eine kleine Stärkung gebracht.«
»Danke, Hausmütterchen. Ich bin auch schon hungrig.«
Der Weihnachtsmann schlang das Essen hinunter und arbeitete weiter. Bevor eine Woche vergangen war, hatte er die fertigen Balken bereits säuberlich aufgeschichtet. Später im Sommer wollte er daraus zusammen mit den Wichteln die Wände des neuen Speichers bauen.
Am nächsten Tag ruhte der Weihnachtsmann sich aus. Es war ein heißer Sommertag, und das Wasser im Bach war angenehm warm geworden. Es war herrlich, im Wasser zu liegen und die vorbeiziehenden Wolken zu betrachten.
»Was tust du da im Bach? Komm schnell heraus, du wirst ja ganz nass!«
Ein kleines Wieselweibchen saß am Bachufer und sah den Weihnachtsmann besorgt an. Dann flitzte es an der Weide vorbei hinter einen Uferfelsen.
Der Weihnachtsmann drehte sich um, mochte aber nicht aus dem Wasser steigen. Der Bach kitzelte ihn so herrlich an den Schultern und bewegte seine schwerelos gewordenen Arme und Beine. Wenn man mit den Beinen ganz leicht gegen die Strömung anschwamm, wurde man nicht davongeschwemmt.
»Komm doch auch her, Wiesel, dann schwimmen wir gemeinsam.«
»Ganz
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