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Ausgezählt

Ausgezählt

Titel: Ausgezählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Druckschott ausgebildet, aber das war auf Kampf-U-Kreuzern alltäglich. Auf Booten der TRADE-Klasse konnten bis zu acht kleinere Abteilungen vollaufen, ehe der letzte Auftrieb verlorenging und die Schwebelage Null nicht mehr einzuhalten war.
    Bis es völlig »in den Keller ging«, wie man in der Navy sagte, konnte man immer noch mit Preßluft lenzen und die automatische Lecksicherung außen- und innenbords einsetzen. Dafür gab es roboterähnliche Spezialmaschinen, die man in jeder Abteilung fand. Sie arbeiteten auch in vollgelaufenen Räumen, in denen das menschliche Leben längst erloschen war.
    Eine grüne Lampe blinkte auf. Es war klar, daß wir von drinnen fernsehtechnisch beobachtet wurden.
    »Treten Sie bitte ein«, forderte uns Nofeney auf. »Wir verzich ten auf die Abstellung von Wachtposten. Ein weiterer Vertrau ensbeweis, Sir.«
    Ich betrachtete ihn ironisch.
    »Vielen Dank, Kommandant. Meinen Sie nicht, ein hermetisch in sich abgeschlossenes U-Boot wäre auch ein großartiger Wäch ter?«
    Er bemühte sich nicht, sein Grinsen zu verheimlichen. An sich gefiel es mir recht gut. Nero hatte immer einen besonderen Sinn für Humor besessen, auch für skurrilen Humor. Er verstand ge nau, was ich hatte ausdrücken wollen.
    Als das so normal aussehende Schott aufschwang, bemerkte ich, daß es aus einer mindestens fünfzehn Zentimeter starken, molekülverdichteten Stahllegierung bestand. Das hielt jeden in der Tiefsee auftretenden Druck aus.
    Wir traten ein. Die Röhrenschleuse bot kaum drei Männern Platz. Im Notfall würde das aber genügen.
    Das Innenschott öffnete sich, nachdem sich die Außentür wieder geschlossen hatte. Von dem Standpunkt aus betrachtet, war der schnelle Jagdkreuzer durchaus vergleichbar mit einem Raumschiff.
    Er bewegte sich in dem Medium Wasser, ein Raumschiff im Vakuum. Beide Zustandsformen waren für ungeschütztes menschliches Leben absolut tödlich.
    Wir betraten einen Raum von der Größenordnung der O-Messe. Die Einrichtung war betont dezent, aber die Edelhölzer waren nicht zu übersehen; desgleichen nicht die elektronischen Kommando- und Kommunikationseinrichtungen.
    Die Schaltungen waren im rechten Hintergrund des Raumes angeordnet, gewissermaßen in einer durch einen großen, halbrunden Tisch abgetrennten Ecke, die an sich nicht mehr als solche bezeichnet werden konnte infolge der bogenartigen Formgebung.
    Der Schalttisch schien nicht nur zahlreiche Geräte zu enthalten. Er diente auch als Bar und Arbeitsplatte.
    Hinter uns zischte es. Das innere Panzerschott schloß sich.
    Der relativ große Raum war menschenleer. Nur die Kontrollanzeigen der vielen Automaten schienen ein einsames technisches Leben zu führen. Wir blieben stehen.
    »Jemand ist da«, gab Hannibal auf telepathischer Ebene durch. »Nanu, das ist die Höhe! Er versucht tatsächlich, seine Fakirkünste an den Mann zu bringen. Ich spüre telepathische Suchimpulse. Das ist schon wieder einer vom Abel Gmobala-Typ. Hat der sich nicht ebenfalls eingebildet, er wäre ein fähiger Telepath? Dieser hier ist etwas stärker, zugegeben. Kiny würde ihn querliegend durch ein Nasenloch einatmen, und ich, der wohl schwächste Psi- Artist unter euch, könnte ihn mental um den kleinen Finger wickeln. Fragen, Großer?«
    »Nein, deine Auswertung stimmt. Sendungen einstellen. Er könnte sie trotz seiner Paraschwäche spüren und argwöhnisch werden.«
    »Er erfaßt doch nie unsere Hyperfrequenz. Es ist unheimlich schwierig, so etwas auf mentaler Ebene einzupeilen.«
    »Trotzdem abschalten. Wir geben zu erkennen, daß wir seine Tastversuche gespürt haben.«
    »Warum?«
    »Weil wir auch dem noch schwächeren Gmobala gegenüber zugegeben haben, daß wir durch die Aufstockung psi-sensibel geworden sind. Auf alle Fälle sind wir immun. Richte dich danach. Das Reden überläßt du mir, es sei denn, dir fällt eine gescheite Bemerkung ein.«
    Hannibal schaltete ab. Ich dagegen hütete mich, den Unbekannten zu sondieren. Das hätte er ebenfalls spüren können. Interessant war, daß wir in seiner Person schon den zweiten Mann fanden, der offenbar eine biogenetische Behandlung in milder Form erhalten hatte.
    Bei den echten Neos der Mondbasis waren para-abnorme Kräfte keine Seltenheit gewesen. Dort war man aber auch wesentlich massiver vorgegangen. Im Fall des Unbekannten und des Trustgewaltigen Abel Gmobala schien man biologische Effekte mit marsianischen Lehrmethoden auf rein technischer Basis kompensiert zu haben.
    Hinter der seltsamen

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