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Ausgezählt

Ausgezählt

Titel: Ausgezählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Eckert
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einmal du ihm mitgespielt haben.«
    »Nettes Kompliment.«
    »Stimmt es, dass er am ganzen Körper kein Haar mehr hat?«
    »Ich hab’s noch nicht überprüft. So intim sind wir noch nicht geworden.«
    »Der Ohrabdruck, den dein Freund Kästner gesichert hat, zeigt übrigens eine klare Übereinstimmung. Und zwar mit Silberkuhl, nicht mit Klee oder seiner Frau. Wir gehen davon aus, dass unser Buddhaschmuggler den Einbruch bei Wachtendonk begangen und das Steinmonster aufgemeißelt hat. Entsprechend deiner ursprünglichen Theorie.«
    »Wie viel Heroin könnte in der Statue versteckt gewesen sein?«
    »Schwer zu sagen. Rund einhundert Kilo. Warum interessiert dich das?«
    »Schon gut.«
    »Ela ahnt, dass du eigene Nachforschungen anstellst. Sie sagt, du sollst dich melden, sobald dir was einfällt.«
    »Klingt ja fast wie eine Entschuldigung.«
    »Ich würde sagen, für einen von der bewaffneten Verwaltung ist es mehr als das. Erst recht für einen, der seinen Partner im Stich gelassen hat.«
    »Du kannst mich kreuzweise.«
    »Schön zu hören, dass es dir wieder gut geht. Ich darf dir verraten, dass die Auswertung der Blutspuren im Tatortanwesen vorliegt.«
    »Und?«
    »Mit der Tatwaffe wurden Blutpartikel vom einen Opfer auf das nächste übertragen. Daher wissen wir, dass zuerst die Tochter erstochen wurde, dann die Mutter. Mit der gleichen Waffe wurde schließlich dem Stiefvater die Wunde in der Brust zugefügt, die zum Tod geführt hat. Das war ein rund achtzehn Zentimeter langes dreikantiges Werkzeug, das offenbar nicht aus dem Tatanwesen stammte. Weitere Verletzungen wurden mit einem zweischneidig geschliffenen Messer mit etwa fünfzehn Zentimeter langer Klinge zugefügt. Abdrücke von zwei Paar Sohlen konnten wir nicht zuordnen, weder deinen Tretern noch irgendwelchen Schuhen aus dem Haus. Wir nehmen an, dass es zwei Täter gewesen sind, die den Alten mit der Gartenschere folterten, dann gestört wurden, die Frauen umbrachten und zu Heinz Klee zurückkehrten. Was sie von ihm wollten und ob sie es bekamen, wissen wir nicht.«
    »Sie bekamen es. Das Heroin aus dem Safe. Die Mörder wollten die Kombination. Der Safe war offen, als wir eintrafen.«
    »Das Heroin? Das hatte sich doch dieser Silberkuhl beim Einbruch in der Lambertusstraße beschafft!«
    »Was ist mit Klees letztem Telefonat? Habt ihr den Anschluss im Palumbo angezapft?«
    »Der Staatsanwalt hat die technische Überwachung nicht einmal beantragt. Kein begründeter Anfangsverdacht, sagt er. Der Wirt steht in keinerlei Beziehung zu den Mordopfern. Klee könne sich verwählt haben.«
    »Und aus Versehen wurde die falsche Familie abgestochen.«
    »Vielleicht.«
    »Mein Gott, seid ihr Luschen! Kein Wunder, dass ihr noch immer im Dunkeln tappt. Notfalls kann man ja einem Kollegen die Mordsache anhängen, was?«
    »Du mich auch«, antwortete Becker und legte auf.
     
    Kästner wohnte in Derendorf. Er besaß einen Köter und musste die Töle Gassi führen. Mittagszeit – ein Nachtschichtler der K-Wache würde jetzt aufstehen.
    Es tröpfelte aus dunklen Wolken. Die Autos fuhren mit Licht an Brunos Saab vorbei.
    Bruno dachte über Engel nach. Der Lange hielt die Zügel straff. Bruno musste zu Potte kommen.
    Prämisse eins hatte sich erledigt – der Mordverdacht gegen ihn hatte sich in Luft aufgelöst. Kästner änderte seine Aussage von Tag zu Tag.
    Bruno stellte den Rückspiegel ein und behielt den Hauseingang im Blick.
    Richtig getippt: Das Licht ging an. Kästner trat ins Freie. Sein schwarzer Pudel schoss heraus, zerrte an der Leine und beschnüffelte die Bordsteinkante. Das Tier pinkelte und trottete weiter. Kästner schlug den Kragen hoch. Er wirkte müde, als er auf Brunos Auto zuschlurfte.
    Bruno ließ die Knöchel knacken. Sein Partner kam näher. Er zog ein Bein nach und hatte die Hand verbunden. Ein Pflaster auf der Platte. Der Kahle humpelte vorbei, ohne Brunos Saab zu erkennen.
    Kästner war vermöbelt worden. Fragte sich nur, von wem. Außer dem Bruder der Dönerbudenschönheit Layla fiel Bruno eigentlich nur einer ein.
    Er tippte die Nummer des Kommissariats für Glücksspiel und Falschgeld in sein Handy. Max war außer Haus. Die Sekretärin verriet ihm Pommers Handynummer.
    Bruno probierte sie aus und bekam den Grauschopf an den Apparat. »Die Krawattenschwuchtel ist unzufrieden.«
    »Was will der Kerl?«
    »Es geht ihm nicht schnell genug. Die Protokolle sind ihm zu dünn. Ab sofort soll ich an jeder Vernehmung teilnehmen.«
    »Die Schwuchtel

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