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Ausreißer

Ausreißer

Titel: Ausreißer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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trat
, sondern nun tatsächlich
kurbelte
.
    »Sehr gut!«, lobte der Trainer, der sich hatte zurückfallen lassen, um den Tritt zu kontrollieren.
    Genau in dem Moment passierte es. Weil Jan neben der Gruppe fuhr, bildeten Kai und Max die Spitze. Max auf der rechten Seite
     sah das Loch im Asphalt zu spät. Erst im letzten Moment konnte er reagieren und das Hindernis anzeigen, indem er den rechten
     Arm angewinkelt auf den Rücken legte und mit den Fingern nach links zeigte. Das Zeichen für den Hintermann, nach links auszuweichen.
    Torben konnte nur noch reflexartig reagieren, indem er den Lenker herumriss und um das Loch herumsteuerte. Aber es blieb ihm
     keine Möglichkeit mehr, das warnende Zeichen nach hinten zu Ole durchzugeben. Ole raste ungebremst in das Loch hinein. Das
     Vorderrad verhakte sich in dem Asphaltspalt, das Hinterrad hob ab und schleuderte Ole kopfüber über den Lenker aus dem Sattel.
     Er überschlug sich in der Luft mit einem ungewollten Salto und knallte mit einem widerlichen Geräusch in vollem Tempo auf
     die Straße. Lars, der direkthinter Ole gefahren war, zog die Bremshebel zu einer Notbremsung voll an. Sein Rad schlingerte. Er konnte es nicht mehr halten,
     fiel seitlich um und schlitterte über den Asphalt. Die Carbonräder krachten und schepperten, als Kais Rad in das von Ole hineinknallte.
     Jabali scherte instinktiv nach links aus. Es gab für ihn keine andere Möglichkeit, weil rechts von ihm Lars über die Straße
     schredderte. Dennoch war es die falsche Seite zum Ausweichen. Jabali hatte Glück, dass in dem Augenblick kein Auto vorbeifuhr,
     weder von hinten noch ein entgegenkommendes.
    Der Trainer stieß einen Entsetzensschrei aus, Kai schrie vor Schreck und Ole vor Schmerz. Im Bruchteil einer Sekunde lag dort,
     wo eben noch eine Gruppe hochmotivierter junger Sportler wie ein Uhrwerk leise surrend entlanggeglitten war, nun ein Schrotthaufen
     teurer Räder mit zwei stöhnenden und jammernden Jugendlichen.
    Jan sprang vom Rad ab, lief zuerst zu Ole, um nach ihm zu sehen, während er aber gleichzeitig Lars zurief, wie es ihm gehe.
    »Geht schon!«, antwortete ihm Lars mit zittriger Stimme. Ängstlich betrachtete er seine Hautabschürfungen,die sich über das halbe linke Bein und über den Ellbogen des linken Arms erstreckten.
    Ole hatte es offenbar schlimmer getroffen. Er lag auf dem Rücken und jammerte nur.
    Jan schaute zuerst vorsichtig nach dessen Kopf. Der Helm war komplett verschrammt und in der Mitte gebrochen.
    »Oh Scheiße«, jammerte Ole.
    Der Trainer atmete tief durch. »Wenigstens ist er bei Bewusstsein. Ohne Helm wäre es da zappenduster gewesen.«
    Jabali, der inzwischen wie die anderen ebenfalls von seinem Rad gestiegen war, wusste nicht, zu wem der Trainer dies sagte.
     Zu Ole? Zu der Gruppe? Zu sich selbst?
    Niemand achtete in dieser Sekunde auf so etwas wie Verkehrssicherung. Die Räder lagen quer über die Straße verteilt und die
     Jungs hatten sich um die beiden verletzten Teammitglieder versammelt.
    Jabali merkte es erst, als ein Autofahrer ganz nach links ausscherte und wütend hupend an der Unglücksstelle vorbeiraste,
     wobei er noch mal extra laut Gas gab.
    »Arschloch!«, brüllte Roland ihm hinterher.
    Erst der nächste Autofahrer hielt an, betätigte die Warnblinkanlage, stieg aus und fragte, ob er helfen könne.
    »Rufen Sie einen Krankenwagen!«, bat ihn Jan, während er bei Ole Erste Hilfe leistete.
    Lars war inzwischen wieder aufgestanden. Seine Wunden brannten ihm wie Feuer. Aber darüber hinaus schien nichts passiert zu
     sein.
    Der Autofahrer zog sein Handy, musste sich kurz orientieren, wo genau sie sich eigentlich befanden, und rief dann den Notruf
     112.
    Wenige Minuten später kamen zwei Krankenwagen mit Blaulicht sowie ein Polizeiwagen. Während Ole und Lars ins nächste Krankenhaus
     gefahren wurden, musste Jan der Polizei fürs Protokoll eine Menge Fragen beantworten. Vorher rief er aber noch den Mannschaftswagen,
     damit der die Jungs abholte.
    Das Training war beendet.

Durchsuchung
    Ilka linste vorsichtig um die Ecke. Der Mannschaftswagen des Cornflakes-Teams, der sonst hier auf dem Hof stand, fehlte. Wahrscheinlich
     war er mit bei der Ausfahrt, denn um diese Zeit hatte das Cornflakes-Team Training. Mit dem Blick scannte Ilka den Hof und
     die Gebäude ringsherum ab. Offenbar waren alle, die hier zu tun hatten, mit draußen beim Training. Hier jedenfalls schien
     niemand zu sein. So wie Ilka gehofft hatte.
    Sie gab den

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