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Ausreißer

Ausreißer

Titel: Ausreißer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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dachte ich an dich.«
    Im ersten Moment nickte Jabali beiläufig Zustimmung, weil er gar nicht so schnell begriffen hatte, was sein Trainer da gerade
     gesagt hatte. Doch dann lief es ihm plötzlich eiskalt den Rücken hinunter. WAS hatte Jan da gerade vorgeschlagen?
    »Jabali?«, rief Jan durch die Leitung. »Bist du noch dran?«
    »Ja«, stotterte Jabali. »Nein. Äh . . . Was? Sie meinen . . .? Ich . . . soll . . .?«
    »Ja, wieso nicht?«, fragte sein Trainer.
    Jabali wiederholte die Frage stumm in seinem Kopf: Ja, wieso eigentlich nicht? Das hatte er sich schließlich immer gewünscht.
     Aber natürlich hatte er sich dabei nicht vorgestellt, dieses Ziel so schnell zu erreichen. Und erst recht hatte er sich nicht
     vorgestellt,das Ziel unter solchen Bedingungen zu erreichen.
    »Lass es dir durch den Kopf gehen«, sagte der Trainer. »Wir können ja morgen drüber reden. Beim Training.«
    »Ja«, antwortete Jabali nur und legte auf. Er konnte es noch immer nicht glauben. Er war Kapitän des Cornflakes-Teams.
     
    Jabali ahnte nicht, dass sich seine Freunde in diesem Moment ganz in der Nähe seines Trainers aufhielten. Während Jabali noch
     gar nicht fassen konnte, was ihm soeben mitgeteilt worden war, lagen Linh, Ilka, Lennart und Michael immer noch oben auf dem
     Dach der Appartements und überlegten, wie sie von hier unbemerkt verschwinden konnten. Michael deutete nach hinten. Die anderen
     begriffen. Michael schlug vor, auf der Rückseite des Gebäudes vom Dach hinunterzuklettern. Allerdings wussten sie nicht, was
     sie dort erwartete. Aber nach vorn zu entkommen war aussichtslos. Die Jungs hatten sofort bemerkt, dass eingebrochen worden
     war. Lautstark schimpften und fluchten sie und durchsuchten ihre Sachen, um festzustellen,was ihnen gestohlen worden war. Auch nach über einer Stunde liefen sie noch aufgeregt von Zimmer zu Zimmer. Daher nun der
     Vorschlag, über die andere Seite zu verschwinden.
    Michael machte es vor. Langsam rutschte er bäuchlings rückwärts.
    Linh bemerkte sofort, wie laut das Herumgerutsche auf dem Dach war. Das mussten die dort unten einfach hören, befürchtete
     sie. Aber sie hatten keine andere Wahl, außer schnell genug zu sein.
    »Beeilung!«, zischte sie den anderen zu.
    Schon hörte sie jemanden rufen: »Was ist das für ein Geräusch?«
    Michael, Lennart, Linh und Ilka erstarrten. Warteten.
    Auch unter ihnen wurde es ruhig. Dann: »Ich höre nichts!«, behauptete jemand.
    Entwarnung.
    Die vier Asse rutschten weiter. Plötzlich baumelten Michaels Füße frei in der Luft. Das Ende des Dachs war erreicht.
    Michael drehte sich um und sah hinunter in den Nachbarhof, der voller kaputter Autos stand. Ganz offenbar der Hof eines kleinen
     Schrotthändlers.Hier schien niemand zu sein. Wahrscheinlich schon Feierabend. »Ich gehe vor!«, flüsterte Michael.
    Lennart nickte ihm zu.
    Mit einem Mal hörte Linh jemanden rufen: »Ich glaube, da ist jemand auf dem Dach!«
    »Die Diebe vielleicht!«
    »Los, die schnappen wir uns!«
    Linh zuckte zusammen. »Wir müssen weg hier. Aber sofort!«
    Michael hatte die Dachrinne ausfindig gemacht und rutschte gerade an ihr herunter.
    »Los, los!«, drängte Linh. »Wir können nicht warten. Wir müssen hinterher!«
    Sie folgte Michael als Zweite. Unmittelbar darauf kamen Lennart und Ilka.
    Kaum war sie unten, wurden sie von wütendem Bellen empfangen.
    »Ein Wachhund!«, kreischte Michael. »Wieder hoch!«
    »Geht nicht!«, stellte Linh klar.
    Dieser Augenblick des Zögerns genügte schon. Um die Ecke eines alten Schuppens kam plötzlich ein großer schwarzer Dobermann
     geschossen.
    »Ach, du Scheiße!« Michael schickte ein letztes Gebet zum Himmel. Er sah sich schon in Stücke zerfleischt am Boden.
    Doch Ilka schob ihn beiseite und ging forsch auf den Hund zu. »Sitz!«, brüllte sie dem Hund in scharfem Ton zu.
    Der Hund bremste ab, stutzte, wurde seinerseits unsicher. Aber nur ein bisschen. Er fletschte die Zähne, knurrte und bellte
     Ilka böse an. Sich zu setzen, daran dachte er nicht im Traum. Aber immerhin war er stehen geblieben. Doch die Kinder mussten
     an ihm vorbei, wenn sie den Hof verlassen wollten. Übers Dach würden jeden Moment die Jungs aus dem Cornflakes-Team kommen.
    »Du bist ein braver Hund«, lobte Ilka den Dobermann.
    »Das finde ich überhaupt nicht«, flüsterte Michael den anderen zu.
    »Scht!«, machte Linh. »Ilka weiß mit Tieren umzugehen. Vertrau ihr.«
    »Ja«, flüsterte Michael zurück. »Wenn es ein Seehund

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