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Ausreißer

Ausreißer

Titel: Ausreißer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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Mann!«, stöhnte sie leise. Das war gerade noch mal gut gegangen.

Ausstieg
    Jabali ging es schon wieder deutlich besser. Er konnte sich selbst nicht erklären, wieso ihm so plötzlich schwarz vor Augen
     geworden war. Natürlich war seine Mutter sehr besorgt und wollte Jabali gleich am nächsten Tag zum Arzt schicken. Doch Jabali
     winkte ab. Schließlich befand er sich in bester ärztlicher Betreuung. Das ganze Team stand unter Aufsicht des Sportarztes.
     Das war allemal besser, als zum Hausarzt zu gehen, argumentierte Jabali. Und seine Mutter ließ sich überzeugen. Allerdings
     bestand sie darauf, dass Jabali sich sofort von ihm untersuchen ließ. Jabali versprach es.
    Sein Sportarzt bestätigte ihm den Verdacht, den schon sein Trainer geäußert hatte. »Du kommst langsam in die Pubertät«, erklärte
     er Jabali. »Dein ganzer Körper stellt sich um. Da sind solche Kreislaufschwächen hin und wieder ganz normal.«
    Der Arzt verschrieb Jabali ein Vitaminpräparatund konnte ihm guten Gewissens mitteilen, dass er ohne Bedenken weiter trainieren konnte.
    Jabali fiel ein Stein vom Herzen. Denn bis zum großen Rennen waren es nur noch zwei Wochen. Das hätte ihm gerade noch gefehlt,
     wenn er jetzt wegen Krankheit ausgefallen wäre.
    Bestgelaunt kehrte Jabali nach Hause zurück, um sein Rennrad zu holen und zum Training zu fahren. Wie immer ging er in sein
     Zimmer, zog sich um und lief wenige Minuten später in kompletter Rennfahrer-Montur in den Keller, um sein Rad zu holen.
    Er schloss den Keller auf, zog sein Rad zu sich heran und stutzte. Das Rad rollte nicht. Es blockierte.
    »Was ist das denn?«, ärgerte sich Jabali. In seinem verschlossenen Keller hatte er das Rad nie extra gesichert. Es konnte
     nur seine Mutter gewesen sein, die das Rad zusätzlich abgeschlossen hatte. Vermutlich weil es so sündhaft teuer war. Aber
     warum hatte sie ihm nichts davon erzählt? Und wo befand sich der Schlüssel für das Schloss? Er würde noch zu spät zum Training
     kommen! Jabali verschloss die Kellertür wieder gewissenhaftund klackerte auf seinen Klicksystemschuhen hinauf zur Wohnung zurück. Im Treppenhaus stand ihm auf einmal Michael gegenüber.
    Verblüfft blieb Jabali stehen. Einerseits freute ihn der Besuch von Michael. Schließlich war der es, der ihn am meisten wegen
     des Wechsels ins »Pro fiteam « verurteilt hatte. Wenn Michael jetzt zu ihm kam, dann vermutlich, um sich zu entschuldigen und sich wieder mit Jabali zu
     versöhnen. Aber andererseits hatte Jabali im Moment überhaupt keine Zeit. Im Gegenteil, er musste sich beeilen und schnell
     den Schlüssel für das Schloss finden, wenn er nicht zu spät zum Training erscheinen wollte.
    Doch Jabali hatte sich gründlich getäuscht. Michael baute sich vor ihm auf und fragte: »Du willst doch nicht etwa wieder zum
     Training von deiner Gurkentruppe?« Dabei grinste er Jabali provozierend an und schleuderte etwas an einem Band um seinen Zeigefinger
     herum. Erst auf den zweiten Blick erkannte Jabali, dass es ein Schlüssel war. Trotzdem begriff er in diesem Augenblick noch
     nicht, um was für einen Schlüssel es sich dabei handelte.
    »Doch, natürlich will ich zum Training«, antworteteJabali. »Wieso fragst du so blöd? Trainiert ihr etwa nicht mehr, so kurz vor dem Rennen?«
    »Doch«, erklärte Michael. »Wir trainieren. Und zwar ab jetzt wieder mit dir.«
    Allmählich wurde Jabali doch sehr ärgerlich. Er stand unter Zeitdruck. Und Michael war offenbar nur gekommen, um ihn mit dummen
     Sprüchen zu nerven.
    »Mensch, Michael. Geh mir nicht auf den Keks. Ich hab wirklich keine Zeit.«
    Jabali wollte an Michael vorbei die nächste Treppe hoch, um hinauf in seine Wohnung zu kommen.
    Doch Michael machte einen Schritt zur Seite und stellte sich Jabali damit erneut in den Weg. »Dein Training kannst du vergessen
     ohne den hier«, sagte er, beendete das Herumwirbeln des Bandes um seinen Zeigefinger und hielt Jabali den Schlüssel unter
     die Nase. »Dein Rad ist gesichert.«
    Jetzt erst begriff Jabali. »DU hast mein Rad angeschlossen?«, brach es aus Jabali heraus. »Was soll das? Gib mir sofort den
     Schlüssel. Wie bist du überhaupt in unseren Keller gekommen? Du hast dort nichts zu suchen. Los, gib mir den Schlüssel.«
    Er schnappte nach dem Schlüssel. Doch Michaelzog ihn schnell weg und baute sich wieder breit vor Jabali auf.
    »Mann!«, schnaufte Jabali vor Wut. Er wusste, dass er körperlich nichts gegen den kräftigen Michael ausrichten konnte, der
    

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