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Australien 01 - Wo der Wind singt

Australien 01 - Wo der Wind singt

Titel: Australien 01 - Wo der Wind singt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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Felicity ist, aber seit ich dich bei der Schafschur wiedergesehen habe, muss ich ständig an dich denken …« Er brach ab und wandte den Blick ab. »Ach! Es tut mir leid«, sagte er und schloss kopfschüttelnd die Augen. »Es kommt alles irgendwie falsch heraus.«
    »Es ist schon okay«, sagte Kate. »Es kommt nicht falsch heraus. Für mich hört es sich sogar genau richtig an, aber …« Sie holte tief Luft und schüttelte den Kopf. Nick schob seinen Hut in den Nacken und starrte sie an.
    »Ich weiß«, sagte er. »Wir kennen uns kaum, und dein Leben ist auch nicht gerade einfach, du musst ja schließlich auch an deine Tochter denken. Aber dieses Gefühl. Es ist da, nicht wahr? Es ist schließlich
nicht so, dass wir uns vollkommen fremd sind! Himmel! Das B&S damals! Hast du das etwa vergessen. Wir waren mehr als nur Freunde, als wir damals auseinandergegangen sind. Erinnerst du dich nicht?« Nick lächelte angesichts dieser Erinnerung. »Als ich in der Woche darauf wieder ins Internat zurückmusste, habe ich mich gefühlt wie King Kong. Mann, ich hätte mir keinen besseren Start ins Erwachsenwerden wünschen können, ich war verrückt nach dir. Jeder Junge in der Schule hat von dir geträumt, und ich hatte dich in der Realität. Du warst meine Bundy-Göttin, im Kunstunterricht habe ich immer versucht, dich zu malen, ich konnte dich nie vergessen. Jetzt bist du wieder da und hast mir die Augen geöffnet. Ich sehe jetzt, was ich nicht habe. Du bist wirklich eine erstaunliche Frau, Kate Webster. Ich möchte dich am liebsten noch einmal ganz und gar kennen lernen.«
    Als Nick nervös lachte, spürte Kate, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Wonach sie sich so sehr gesehnt hatte, war endlich wahr geworden. Er empfand tatsächlich etwas für sie, wenn sie ihm jetzt sagte, dass Nell seine Tochter war, wäre es vorbei. Er beugte sich nach vorn, um hinter dem glänzenden Vorhang aus Haaren etwas zu erkennen, denn sie hatte ihren Pferdeschwanz gelöst und ihre Haare nach vorn fallen lassen, um ihr Gesicht dahinter zu verbergen.
    »Was ist?« Er runzelte die Stirn, als Kate aufstand. Sie holte Luft, schloss die Augen und versuchte sich ihre Mutter und Will vorzustellen. Dann drehte sie sich zu Nick um. Sie sah direkt in sein erwartungsvolles Gesicht.
    »Du kennst doch Nell?«, begann Kate.
    Nicks Stirnrunzeln verstärkte sich.
    »Jaaah«, sagte er langsam.
    »Also … sie … sie ist … In jener Nacht, als wir … also, Nell ist …«
    Kate konnte den Satz einfach nicht beenden. Sie presste ihre Lippen zusammen und sah ihn verzweifelt an. Sie konnte erkennen, dass sein Verstand fieberhaft arbeitete. Wie er die Puzzelstücke zusammensetzte. Die Jahre zählte. Sich plötzlich bewusst wurde, wie ähnlich ihm das kleine Mädchen sah. Sie sah, wie er erschrak.
    »Es tut mir leid!«, stieß Kate hervor. »Es tut mir wirklich leid. Ich
kenne dich ja nicht einmal richtig.« Jahre des Kummers, der Einsamkeit und der Angst brachen sich jetzt in Form von Tränen Bahn. Sie empfand keine Erleichterung darüber, dass sie es ihm gesagt hatte, nur eine große Angst, was diese Neuigkeit bei ihm anrichten würde. Nick saß jedoch einfach nur da, kopfschüttelnd und mit offenem Mund. Völlig schockiert.
    Dann begann er langsam zu sprechen, aber da waren zu viele Fragen, zu viele Worte, ein einziger Wirrwarr von Gedanken.
    »Warum hast du es mir nicht schon früher gesagt?«
    »Dir gesagt? Warum ich es dir nicht gesagt habe?« Kate hörte, wie ihre Stimme lauter wurde. »Du warst damals gerade einmal siebzehn Jahre alt! Was hätte ich denn tun sollen? Dich anrufen und dir sagen, dass du die Schule abbrechen sollst, damit du mit mir glückliche Familie spielen kannst? Ich wollte damals einfach nur meinen Spaß haben. Das Ganze war eine Wette! Eine verdammte, blöde Wette. Das ist alles!« Schon während Kate das sagte, war ihr klar, dass es bereits damals weit mehr als nur eine Wette war. Nick war möglicherweise der Eine … ihr Seelenverwandter.
    »Das ist alles, was du dazu zu sagen hast? Ich habe ein Kind, und du hast es mir nicht gesagt! Hättest du nicht …« Nick war jetzt aufgestanden, ging aufgeregt auf und ab. Er riss sich den Hut vom Kopf und fuhr sich mit den Fingern durch seine kurzen, rotblonden Haare. Tränen traten ihm in die Augen, als er zum Himmel hinaufsah. Tuff hatte sich neben ihn gestellt. Auch er war aufgeregt, da er die Verzweiflung seines Herrn spürte.
    »Hättest du nicht … Du weißt schon. Hast du überlegt,

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