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Australien 01 - Wo der Wind singt

Australien 01 - Wo der Wind singt

Titel: Australien 01 - Wo der Wind singt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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gemurmelt. »Diese Neuigkeit war für mich ein großer Schock. Ich brauche einfach etwas Zeit, um damit klarzukommen.« Dann hatte er sich geräuspert. »Lass mich wissen, wenn die Welpen da sind. Ich kann dir helfen, sie zu verkaufen.«

    Die reservierte Nüchternheit in seiner Stimme hatte Kate dabei am meisten wehgetan. Sie hatte die Nachricht wieder und wieder abgespielt und versucht, aus seinem Ton irgendetwas herauszuhören, was nach Vergebung klang. Sie hatte das dringende Bedürfnis verspürt, ihn zurückzurufen, wollte ihn gleichzeitig aber nicht unter Druck setzen. Also hatte sie stattdessen ihre Chefin Lisa angerufen und sie gebeten, die Beratung für die McDonnells zu übernehmen. Sie hätte es einfach nicht ertragen, noch einmal nach Rutherglen zu fahren.
    »Ich befinde mich in diesem Fall in einem Interessenkonflikt«, hatte Kate Lisa erklärt. Lisa hatte nicht nachgefragt.
    »Kein Problem«, hatte sie fröhlich gesagt. »Schick mir eine E-Mail mit den Details, ich melde mich bei den Leuten.«
    Als die Wochen ins Land zogen und es auch im Frühling nicht genügend regnete, wurde Kate mit den Sorgen und Nöten ihrer anderen Kunden geradezu überhäuft. Aber sie war dankbar dafür, dass sie so viel zu tun hatte. Es lenkte sie von den vielen Fragen ab, die ihr ständig im Kopf herumgingen und die sich alle samt und sonders um Nick drehten.
    Jetzt sah sie Dave und Janie an und verspürte zugleich Angst aber auch Freude bei dem Gedanken, Nick bei dem B&S vielleicht wiederzusehen.
    »Nick wird nicht da sein«, sagte Janie.
    »Woher willst du das denn wissen?«
    Dave schüttelte den Kopf. »Er wird sicher nicht dort sein. Vertrau mir einfach. Ich habe ihn heute bei den Elders getroffen, und da hat er mir gesagt, dass er nicht kommt. Er hat gesagt, das sei nur was für junge Leute.«
    Kate sah Dave mit schmalen Augen an. »Was soll das denn heißen? Er ist jung.«
    »Nein, ist er nicht. Er ist genauso ein alter Langweiler geworden wie du. Er kommt bestimmt nicht.«
    »Warum willst du ihm überhaupt aus dem Weg gehen?«, fragte Janie. »Du hast ihm das mit Nell doch gesagt. Jetzt kannst du einfach nach vorn sehen. Es ist an der Zeit, dass du wieder anfängst zu leben, Kate.«

    Dave öffnete eine Dose Bundy und gab sie ihr.
    »Du hast frei. Wir haben dir für das ganze Wochenende einen Babysitter besorgt. Jetzt zieh dich schon an, Mädchen. Auf uns wartet ein B&S-Ball!«
    »Aber ich habe nichts anzuziehen.«
    »Das denkst auch nur du«, sagte Janie aufgeregt, als sie mit ihren hohen, schwarzen Schuhen aus dem Zimmer klapperte. Innerhalb kurzer Zeit war sie wieder zurück. Sie hielt eine Plastiktüte in der Hand, aus der sie jetzt mit einer schwungvollen Geste ein wunderschönes hellblaues Kleid zog.
    »Ta-ra!«, rief sie laut und hielt es Kate auf einem Kleiderbügel aus Draht vor die Nase. »Der Stoff war eigentlich für dein Brautjungfernkleid vorgesehen. Ich habe mir gedacht, dass ich ihn genauso gut auch für diesen Anlass hier verwenden kann. Er war übrigens nicht teuer. Ein Sonderangebot. Da du am letzten Wochenende netterweise auf die Kinder aufgepasst hast, hatte ich endlich Zeit, etwas zu nähen, was mir wirklich Spaß macht!«
    Überwältigt von der Großzügigkeit und der Hartnäckigkeit ihrer Freundin, rieb Kate den wirklich prächtigen Stoff vorsichtig zwischen ihren Fingerspitzen.
    »Ach, Janie, das ist wunderschön.« Sie sah sie an. »Es tut mir so leid. Ich hätte damals deine Brautjungfer sein sollen. Es tut mir wirklich leid, dass ich nicht zu eurer Hochzeit gekommen bin.«
    »Ach was! Aber es wird dir bestimmt noch leidtun, wenn du heute Abend nicht mitkommst. Heute Abend wirst du nämlich meine Brautjungfer sein. Komm schon, zieh es an.«
    Das Kleid passte perfekt. Gerade geschnitten und eng anliegend, schmiegte sich der blaue Stoff um ihre Brüste, ihren Oberkörper und ihre festen Oberschenkel, während er am Saum ein wenig ausgestellt war. Kate betrachtete sich im Spiegel und wünschte sich dabei unwillkürlich, dass Nick sie in diesem Kleid sehen würde. Sie zog ein Paar Schuhe an und ging wieder ins Wohnzimmer.
    »Darin gehe ich, als hätte ich mir in die Hosen gemacht«, sagte Kate und stakste durch das Zimmer, wobei sie immer einen Fuß vor
dem anderen kreuzte. »Findet ihr nicht, dass es zu viel von meinem Schwabbelfleisch zeigt?« Sie ließ die Haut ihrer Oberarme wackeln.
    »Jetzt stell dich nicht so an. Du bist immer viel zu kritisch mit dir. Du siehst absolut fantastisch aus.

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