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Australien 01 - Wo der Wind singt

Australien 01 - Wo der Wind singt

Titel: Australien 01 - Wo der Wind singt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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ins Wohnzimmer hinüber. Sie ließ sich in den Sessel neben dem Telefon fallen und wählte Janies Nummer. Während sie darauf wartete, dass ihre Freundin abnahm, ging sie rasch die Post durch. Rechnungen, Rundschreiben, Kataloge, Infomaterial von der Geschäftsstelle. Dann war da noch ein gelber Umschlag. Sie klemmte sich den Hörer zwischen ihre Schulter und ihr Ohr und riss den Umschlag auf. Es war eine Einladung. Zum Rouseabout B&S-Ball. Kate schloss die Augen und fühlte sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Es war bestimmt Janie, die ihren Namen auf die Einladungsliste gesetzt hatte. Sie würde jedoch auf keinen Fall dort hingehen. Um keinen Preis der Welt. Sie warf die Einladung in den Behälter für das Holz, der neben dem Kamin stand. In ebendiesem Moment meldete sich Janie am anderen Ende der Leitung.
    »Ich habe es ihm gesagt«, sagte Kate.
    »Und?«
    »Nicht gut«, antwortete Kate. »Gar nicht gut. Er hat es überhaupt nicht gut aufgenommen. Es ist aus und vorbei.«

Kapitel 23
    D as von der Nachmittagssonne erhitzte Blech des Dachs begann zu knacken, als der Tag sich seinem Ende zuneigte und es kühler wurde. Schmeißfliegen summten laut in Kates Büro herum und prallten mit ihren großen, schwarzen Körpern immer wieder gegen die Fensterscheibe. Kate saß da und starrte aus dem Fenster hinaus. Sie sah zu, wie Matilda und Paterson ihre Hinterteile in den warmen Nordwind hielten und vor sich hin dösten. Die Bewegung ihrer vom Wind zerzausten Schweife war dabei ein Echo der tanzenden Zweige der im vollen Laub stehenden Obstbäume. Staub wirbelte auf den von der Sonne ausgedörrten Koppeln auf und schwebte dann als schmutzige, graue Wolke über die Zäune davon. Die Sonne ging bereits unter, aber es war noch immer sehr warm. Kate seufzte müde, als sie ihren Schreibtisch aufräumte. Die Arbeitswoche war vorbei, und gleich würde sie Nell bei Daves Mutter abholen.
    Sie wurde in ihren Gedanken unterbrochen, als sie ein lautes Klopfen an der Tür hörte, dann das Stampfen von Stiefeln und das Klappern von hohen Absätzen, das durch den Flur hallte. In der Tür standen Dave und Janie. Dave hatte einen Sixpack Bier unter dem Arm. Janie trug ein sexy schwarzes Kleid, in dem ihre Kurven und ihr blondes Haar besonders gut zur Geltung kamen. Dave trug denselben Anzug wie damals, als er Janie kennen gelernt hatte. Er sah aus wie eine Mischung aus einem Obdachlosen und James Bond kurz nach einem Kampf mit einem Schurken.
    Kate erinnerte sich durchaus noch an die gelbe Einladungskarte, die sie vor ein paar Monaten weggeworfen hatte. Der verdammte Rouseabout Ball! Sie waren doch alle einer Meinung gewesen, dass die B&S-Bälle nichts mehr für sie waren und sie deshalb auch nicht mehr hingehen würden. Kate verdrehte die Augen.
    »Das soll wohl ein Scherz sein«, sagte sie.

    Janies Gesicht strahlte vor Übermut.
    »Nein, es ist kein Scherz. Es wird sicherlich lustig. Ich habe das Geld schon vor einer Ewigkeit überwiesen. Für uns alle.«
    »Nein. Nein. Nein. Nein. NEIN!«
    »Es ist alles schon geregelt. Die Kinder bleiben bei Daves Mutter. Nell will nur sehen, wie du aussiehst, wenn du dich fein gemacht hast, dann kann es auch schon losgehen. He, du kannst dich doch nicht ewig vor der Welt verstecken.«
    »Das mache ich doch auch nicht! Ich bin fast jeden Tag draußen und arbeite.«
    »Aber du amüsierst dich nie. Das ist bestimmt nicht gut für dich.«
    »Ich kann da nicht hin. Und ich will es auch nicht.«
    »Sieh es doch einfach so, als würdest du wieder auf das Pferd aufsteigen, das dich abgeworfen hat«, sagte Dave. »Wir passen schon auf dich auf. Wir lassen nicht zu, dass du dich wieder volllaufen lässt.«
    »Nein!«
    Dave warf demonstrativ einen Blick auf seine Uhr.
    »Wir sind jetzt schon seit fast fünfzehn Minuten hier, damit habe ich schon $ 2.50 für den Babysitter ausgegeben.«
    »Du bezahlst deine Mutter doch nicht dafür, dass sie auf die Kinder aufpasst, Dave. Also komm mir nicht damit. Ich werde gleich zu ihr rübergehen und ihr mit den Kindern helfen, wenn ihr fort seid.«
    »Kate … bitte. Komm doch mit.«
    Kate sah ihre Freunde an und seufzte.
    »Aber was ist, wenn er auch da ist?«
    Kate dachte an die vielen Monate, die inzwischen vergangen waren, seit sie Nick gesagt hatte, dass Nell seine Tochter war. In dieser Zeit hatte sie nur ein einziges Mal etwas von ihm gehört. Er hatte ihr eine Nachricht auf den Anrufbeantworter gesprochen.
    »Was ich gesagt habe, tut mir leid«, hatte er leise

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