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Australien 01 - Wo der Wind singt

Australien 01 - Wo der Wind singt

Titel: Australien 01 - Wo der Wind singt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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herauszufinden, was es dort so Interessantes zu sehen gab. Auf einem festen Untergrund aus Pressspanplatten, der mit dicken Matten bedeckt war, stand ein mechanischer Bulle. Kate fühlte sich in eine andere Zeit zurückversetzt, als sie jetzt einen schlanken jungen Cowboy einen wilden Ritt vollführen sah. Er warf eine Hand in die Luft und zog eine Grimasse, als er mit dem, was er zwischen seinen Beinen hatte, höchst unsanft auf dem Rücken des Bullen aufkam. Kate bemerkte, dass Janie sie beobachtete.
    »Du traust dich ja doch nicht«, sagte Janie.

    »Fang bloß nicht wieder damit an«, sagte Kate und zeigte mit dem Finger auf sie. »Das ist nicht komisch.«
    »Nein! Ich meine, du traust dich nicht, auf dem Bullen zu reiten!«
    Kate sah ihre Freundin an und bemerkte das neckische Funkeln in ihren Augen. Sie umarmten einander und stießen dann mit ihren Plastikbechern an.
    »Worauf trinkt ihr Mädchen denn?«, fragte plötzlich eine Stimme. Kate drehte sich um und sah Aden hinter sich stehen. Obwohl sie es nur ungern zugab, sah er mit seinen stacheligen, gegelten und an den Spitzen blond gefärbten Haaren gar nicht schlecht aus.
    »Das wüsstest du wohl gerne?«, fragte Kate.
    »Komm schon, Kate …«, sagte Aden. »Ich gehör doch zur Familie. Du kannst es mir also ruhig sagen.«
    Kate konnte jedoch nicht anders. Sie verband ihn einfach zu sehr damit, dass sie Will und Bronty verloren hatte. Verband ihn mit der Kluft zwischen ihrem Vater und ihr. Mit Annabelles Eindringen. All das stand ihr plötzlich wieder vor Augen.
    Janie sah den Zorn in Kates Gesicht.
    »Entschuldige bitte«, sagte Janie zu Aden. »Ich brauche meine Freundin eine Sekunde. Wir sehen uns später. Okay?« Dann raffte sie ihr langes Kleid und zerrte Kate auf die Tanzfläche. Kate versuchte, die Gedanken an Bronty, die Aden in ihr ausgelöst hatte, zu verdrängen. Sie schloss die Augen und versuchte, Wills Bild vor sich heraufzubeschwören. Auf der Stelle hatte sie das Gefühl, als wäre er tatsächlich da, als würde er mit ihnen tanzen. Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Plötzlich spürte Kate einen Ruck. Sie sah nach unten und stellte erschrocken fest, dass die Seitennaht ihres Kleids vom Saum bis zu ihrem Oberschenkel aufgerissen war.
    »Tolle Arbeit«, schrie sie Janie zu, um die Musik zu übertönen, und zeigte dabei auf ihr nacktes Bein. Janies Augen weiteten sich vor Schreck. Sie schlug beide Hände vor den Mund.
    »Oh, mein Gott!«
    »Das arme Kleid war meinen Oberschenkeln offensichtlich nicht gewachsen!«

    »Warte, ich bring das wieder in Ordnung.« Janie bückte sich und griff nach der anderen Naht. Rrrratsch . Jetzt hatte Kate zwei Schlitze in ihrem Kleid.
    »He! Du alte Hexe!«, protestierte Kate und sah auf ihre nackten Beine. Dave verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete amüsiert Kates blasse Beine – sehr blasse Beine jedenfalls im Vergleich zu ihren sonnengebräunten Schultern. Ihre Füße steckten in dicken Socken und Blundstone-Stiefeln.
    »Na, du siehst ja wirklich toll aus«, sagte er. »So reißt du heute Abend garantiert niemanden auf.«
    »Danke«, sagte Kate tonlos, aber irgendwie gefiel ihr das Kleid so noch besser. Wen kümmerte es auch? Der einzige Mensch, den sie beeindrucken wollte, war heute Abend nicht hier. Sie kippte den Rest ihres Rums runter und warf dann einen Blick auf ihre Uhr. In der nächsten Stunde würde sie keinen Alkohol mehr trinken. Sie musste sich jetzt wirklich etwas zurückhalten.
    Als Kate sich umdrehte, sah sie, wie Johnno, Simmo und Blue mit heruntergelassenen Hosen auf sie zukamen. Alle drei trugen bunte Boxershorts mit aufgedruckten Hähnen. Der pummelige Johnno stürzte sich auf Kate und packte sie von hinten. Dann begann er sie herumzuwirbeln. Ihre Füße wurden durch den Schwung nach oben geschleudert, so dass alle Umstehenden rückwärts ausweichen mussten. Simmo hob Janie hoch und begann sie ebenfalls herumzuwirbeln. Der schwächliche Blue versuchte es bei Dave, wobei es ihm jedoch nur gelang, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, so dass beide zu Boden fielen. Während Blue, alle viere von sich gestreckt, wie ein Käfer mit einem Ziegelstein auf dem Bauch unter Dave lag, wurden die Mädchen weiter herumgewirbelt. Kate kreischte, als Simmo immer mehr an Schwung gewann. Gerade als sie glaubte, sich übergeben zu müssen, spürte sie, dass seine Arme sie nicht mehr halten konnte. Er ließ sie los, woraufhin sie völlig unkontrolliert durch die

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