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Australien 01 - Wo der Wind singt

Australien 01 - Wo der Wind singt

Titel: Australien 01 - Wo der Wind singt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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sein«, sagte Kate und biss herzhaft in die Wurst.
    »Mir ist einfach nur kotzübel.«
    Kate sah ihn an. Sein Hemd war inzwischen getrocknet. Es hatte jetzt eine hellbeige Farbe und war steif wie Pappe. An einem seiner Hosenbeine war die Naht aufgerissen. Seine nackten Füße waren schwarz vor Schmutz. Kate stellte sich vor, wie sie seine Füße wusch. Sie langsam einseifte. Mit ihren Händen darüberstrich und ihre Finger zwischen seine Zehen gleiten ließ.

    Sie wollte ihn nicht so sehr begehren. Noch nicht. Sie sah zu den Leuten hinüber, die um den Grill herumstanden und sich zum Frühstück ein Bier genehmigten. Sie sollte sich jetzt erst einmal auf das Hier und Heute, auf den Ausklang des B&S konzentrieren und nicht auf das, was die Zukunft für sie und Nick bereithalten mochte. Das helle Licht des Morgens brachte eine Klarheit, die der Nacht gefehlt hatte. Kate entschied, das sie vorerst eine gewisse Distanz zu Nick wahren würde, auf freundliche, jedoch bestimmte Art und Weise. Immerhin wusste so gut wie jeder hier, dass Nick noch mit Felicity verlobt war, als sie auf dem B&S eingetroffen waren. Und jeder hier wusste, dass letzte Nacht irgendetwas vorgefallen war. Kate wollte, da Nick wieder einigermaßen nüchtern war, gerade mit ihm darüber sprechen, als plötzlich lautes Geschrei ertönte. Die Menge teilte sich, und schallendes Gelächter war zu hören. Drei Jungen, die bis auf ihre Schuhe nichts am Leib trugen, rannten am Grill vorbei und dann den Hügel hinauf auf Kate und Nick zu. Die Körper der Jungen – zwei pummelig, einer ziemlich mager – waren von oben bis unten mit Schlamm beschmiert. Jeder von ihnen schien eine Rauchfahne hinter sich herzuziehen. Als sie auf einen Trog aus Beton zurannten, sah Kate das zusammengerollte Zeitungspapier, das zwischen ihren Pobacken steckte. Das Papier schwelte, und es waren sogar kleine orangefarbene Flammen zu sehen. Die drei waren, wie nicht anders zu erwarten, Simmo, Johnno und Blue.
    »Feuer unterm Arsch! Feuer unterm Arsch!«, schrie Blue, als er an Nick und Kate vorbeirannte. Er folgte der Rauchfahne seiner Freunde, bis sie alle drei mit dem Hintern voran in den Wassertrog sprangen.
    »Jesus!«, sagte Nick. »Vielen Dank, dass du mich gestern vor diesen Typen gerettet hast. Wenn ich die ganze Nacht bei ihnen geblieben wäre, dann würde ich jetzt wahrscheinlich auch nackt und mit brennendem Arsch durch die Gegend rennen.«
    »Das glaube ich nicht. Ich denke, du bist doch eher der vernünftige Typ. Du hättest früher oder später Reißaus genommen.«
    »Ja, das bin ich wohl wirklich. Der vernünftige Typ. Alle wissen, dass ich ein verdammter Langweiler bin.«

    »Du meinst, du gehörst nicht zu diesen B&S-Legenden, die sich zum Frühstück ein überfahrenes Tier grillen?«
    »Nein, und ich habe auch niemals ein ausgeweidetes Känguru auf dem Kopf getragen.«
    »Ach, Nick! Komm schon. So spießig wie du behauptest, bist du nicht. Zumindest ist es der Nick, den ich kenne, nicht.«
    »Genau das gefällt mir an dir, Kate Webster. Du siehst auch die wilde Seite in mir.«
    Er setzte sich auf, beugte sich nach vorn und wollte sie küssen. In ebendiesem Moment sah Kate, dass Razor unten am Grill neben Dave stand und dass Dave auf sie beide zeigte. Sein Gesichtsausdruck verhieß dabei nichts Gutes. Kate runzelte die Stirn. Sie wusste, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmte.
    Nick merkte, wie Kate erstarrte, richtet sich wieder auf und folgte ihrem Blick. Er sah, wie Razor mit großen Schritten und einem ernsten Ausdruck auf dem Gesicht den Hang zu ihnen heraufstapfte. Während er näher kam, schossen Kate alle möglichen entsetzlichen Gedanken durch den Kopf. War etwas mit Nell? Was war geschehen? Hatte Felicity eine Dummheit gemacht? Kate machte sich auf alles gefasst.
    Als Razor vor ihnen stand, sprach er jedoch nicht Kate, sondern Nick an: »Tut mir leid, Kumpel. Es geht um deinen Dad. Er ist im Krankenhaus«, sagte er mit überraschend sanfter Stimme.
    »Krankenhaus?«
    Razor nickte.
    »Sie haben ihn heute früh eingeliefert. Die Polizei hat uns benachrichtigt. Deine Mutter bittet dich, sofort in die Klinik zu kommen, für den Fall … Felicity ist schon dort.«
    Nick starrte mit leerem Blick geradeaus.
    »Danke, Raze. Danke.«
    »Deine Mutter sagt, du sollst nichts Unüberlegtes tun und dich auf keinen Fall hinters Steuer setzen. Sie weiß, dass du noch nicht fit bist. Also fahre ich dich nach Hause. Dort kannst du erst einmal duschen, dann bringe ich

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