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Australien 01 - Wo der Wind singt

Australien 01 - Wo der Wind singt

Titel: Australien 01 - Wo der Wind singt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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solches Theater veranstaltest. Bitte. Farm hin oder her. Sie sind es, die zuallererst unsere Aufmerksamkeit brauchen.«
    »Es geht hier doch gar nicht um mich, Janie. Es geht um Nell … Ich mache das doch alles nur für sie. Sie hat das Recht, auf Bronty aufzuwachsen.«
    »Das Recht?« Janies Augen wurden vor Zorn ganz schmal. »Im Leben wird einem nichts geschenkt, Kate. Und zwar überhaupt nichts. Wir müssen dafür hart arbeiten. Wenn du also willst, dass Nell auf Bronty aufwächst, dann arbeite dafür.«
    »Aber genau das habe ich doch getan! Ich war auf dem College und habe meinen Abschluss gemacht, obwohl das die reinste Hölle ist, wenn man auch noch einen Säugling zu versorgen hat. Jetzt habe ich einen guten Job und tue nichts anderes, als Tag und Nacht zu arbeiten! Ich habe viele Stunden damit verbracht, einen Sanierungsplan für die Farm zu erstellen.«
    Janie schüttelte den Kopf. »Das habe ich mit ›arbeiten‹ nicht gemeint. Was ich meinte ist, dass du an deiner Beziehung zu den Menschen arbeiten musst. Glaubst du, es ist mir leichtgefallen, mich in das Leben hier auf Daves Farm einzufügen? Glaubst du wirklich, Daves Vater lässt uns hier einfach schalten und walten, wie es uns gefällt? Glaubst du, zwischen seiner Mutter und mir herrscht immer eitel Sonnenschein, wenn die Kinder da sind? Nein! Wir alle arbeiten daran – jeden Tag –, indem wir einander verzeihen, uns manchmal auf die Zunge beißen, auch wenn wir am liebsten explodieren würden, und indem wir versuchen, uns in andere Menschen hineinzuversetzen, anstatt einfach aggressiv auf jeden loszugehen, der uns nicht passt!«
    »Ach, das ist ja toll! Die Farm meiner Familie soll verkauft werden, Nicks Dad ist gerade gestorben, und du nennst mich aggressiv! Und bildest dir auch noch ein, mir einen verdammt selbstgerechten Vortrag halten zu dürfen. Nur weil du die perfekte Mutter bist.«
    »Kate«, sagte Janie mit müder Stimme. »Dave und ich haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um dir zu helfen. Das weißt du. Viele
Leute haben dir geholfen, weil du … nun … weil du eben du bist. Jeder weiß, wie schlimm es für dich war, deine Mutter schon so früh zu verlieren. Das Problem dabei ist nur, dass dich seitdem jeder mit Samthandschuhen anfasst. Wenn du nur endlich einsehen würdest, dass dir niemand etwas Böses will und du nur dir selbst schadest, dann würde es dir bestimmt viel besser gehen. Also, wir bringen jetzt die Kinder rein, und wenn sie versorgt sind, reden wir in aller Ruhe miteinander. Ich bin jetzt einfach viel zu müde, um noch weiter mit dir zu streiten.«
    Kate schloss die Augen. Janies Worte hatten sie tief getroffen.
    »Was soll ich nur tun?«
    »Du bist doch die Farmberaterin, hör endlich auf, immer nur an dich selbst zu denken. Versetz dich zur Abwechslung mal in die Lage der anderen, zum Beispiel in die deines Vaters. Vielleicht gelingt es dir ja sogar, dich in Annabelle hineinzuversetzen. Sie kann kein so schlechter Mensch sein, wie du denkst. Vielleicht ist sie einfach nur ein bisschen daneben. Und hör um Himmels willen endlich damit auf, sauer auf mich zu sein, weil ich eine gute Mutter bin. Das ist mein Job. Es ist ein Vollzeitjob, und er ist um einiges härter als irgendein Studium oder ein Beruf. Mit anderen Worten, nimm dich selbst nicht ständig so wichtig, Webster.«
    Kate seufzte. »Ich weiß, Janie. Du hast ja Recht. Es tut mir leid.«
    Janie begann weiter mit rotem Gesicht nach Eiern zu suchen. Kate ging einen Schritt auf sie zu und zog dabei den Brief der Versicherung aus ihrer Hosentasche.
    Sie hielt ihn Janie wortlos hin.
    »Was ist das?«, fragte Janie in verärgertem Ton und wollte sich an Kate vorbei durch die kleine Tür des Hühnerhauses quetschen.
    »Lies einfach.«
    »Ich hab jetzt keine Zeit.« Janie schob sich an ihr vorbei, und Kate folgte ihr ins Freie, während sie ihr sagte, was in dem Brief stand und dabei die Summe von zweihunderttausend Dollar nachdrücklich betonte. Am Geländewagen angekommen, sah Janie sie mit weit aufgerissenen blauen Augen an. »Hast du das gewusst?«

    »Nein. Ich weiß es auch erst seit heute. Will hat mir kein Wort davon gesagt.«
    Janie stand da, die Hand auf der Klinke, um die Tür zu öffnen. »Dann musst du jetzt wohl oder übel mit deinem Dad sprechen, wenn du das Geld haben willst. Er ist doch der Testamentsvollstrecker, oder etwa nicht?«
    »Ja, das stimmt. Aber darum werde ich mich später kümmern. Wenn ich das Geld habe, könnte ich es als Anzahlung

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