Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Australien 01 - Wo der Wind singt

Australien 01 - Wo der Wind singt

Titel: Australien 01 - Wo der Wind singt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
Vom Netzwerk:
aufzuheben.
    »Hübscher Anblick«, sagte Jonesy und begutachtete dabei ausgiebig ihren Hintern. Kate, die zu betrunken war, um das zu registrieren, steckte die Münze in den Einwurf des Billardtischs. Die Kugeln klapperten laut, als sie in die Ausgabe fielen.

    »Fängst du an oder ich?«
    »Ladys first«, antwortete Jonesy.
    Kate legte die weiße Kugel auf die Markierung auf dem Tisch. Sie setzte ihre gespreizten Finger mit den Spitzen auf den grünen Filz, der unter dem hellen, niedrig hängenden Licht wie ein Miniaturrasen vor ihr lag. Sie traf die weiße Kugel nur am Rande, so dass sie nach links wanderte und das Dreieck aus bunten Kugeln verfehlte, um dann mit einem lauten »Klack« in das Loch in der Ecktasche zu fallen.
    »Mist!«
    »So hält man auch keinen Queue.« Jonesy kam zu ihr herum. »Hast du denn auf der Uni gar nichts gelernt? Hier.« Er nahm ihre Hände und positionierte sie auf dem Queue, dann beugte er sich mit ihr über den Tisch. Kate versuchte sich auf die mit blauer Kreide eingeriebene Spitze des Queues zu konzentrieren, während Jonesy ihre Hände führte.
    »Streichle sie! Freundlich und sanft«, sagte er und blies ihr dabei seinen warmen Atem ins Ohr.
    »Was? Redest du von deinen Murmeln? Oder von deinem großen, langen Stab?«, platze Kate lachend heraus.
    »Konzentrier dich, sonst beiß ich dich.« Sie spürte, wie er mit seinen Zähne über ihr Ohr fuhr.
    »Autsch!« Kate drehte sich um und sah ihn an, dann begannen sie miteinander zu rangeln. Jonesy hatte seine Arme um sie gelegt und tat so, als würde er ihr das Ohr abknabbern. Kate schrie und lachte.
    Sie hatte einen Riesenspaß. Zum Teufel mit Janie und ihren ständigen Moralpredigten. Zum Teufel mit Nick und Felicity. Zum Teufel mit allem. Das Leben machte ihr zur Abwechslung mal wieder richtig Spaß. Jonesy war ein netter Kerl, und wenn sie, während er mit ihr herumalberte, die Augen schloss, konnte sie sich ja vorstellen, dass es Will wäre. Genauso nämlich hatten sie früher immer herumgealbert, damals, bevor ihre Mutter gestorben war. Sie versuchte Jonesy in den Schwitzkasten zu nehmen, was ihr jedoch nicht gelang, denn er hatte einfach viel zu viel Kraft. Stattdessen packte er jetzt ihre Handgelenke
und drückte sie mit dem Rücken auf das grüne Tuch des Tisches. Sie sah ihm in die Augen und hörte auf zu lachen, denn auf seinem Gesicht lag plötzlich blanke Begierde. Als er sich schwer atmend zu ihr herunterbeugte, um sie zu küssen, drehte sie ihren Kopf zur Seite.
    Und stellte fest, dass sie geradewegs Nick in die Augen sah. Er stand groß und aufrecht an der Bar, ein frisch gezapftes Bier vor sich. Kate sah, dass er sie erst jetzt erkannte. Ein schockierter, verletzter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. Er nahm seinen Hut und verließ wortlos die Bar. Kate schob Jonesy von sich hinunter und rannte auf die Straße hinaus, wo Nick schon dabei war, in seinen Pick-up einzusteigen. Er blickte sie nicht einmal an, als er den Motor anließ.
    »Wir haben doch nur Spaß gemacht!«, rief Kate, als sie auf ihn zurannte. »Nick?«
    Er schaute sie jetzt an. Auf seinem Gesicht lag noch immer dieser gekränkte Ausdruck.
    »Es war doch nur Spaß. Da war nichts.«
    »So hat es aber nicht ausgesehen«, sagte Nick.
    Kate berührte seinen Arm. Er zog ihn weg.
    »Ich war gerade auf dem Weg zu Daves Farm, weil ich mit dir reden wollte«, sagte er. »Wie mir scheint, ist das jedoch nicht der richtige Zeitpunkt dafür.«
    »Aber, Nick …«
    Er trat auf das Gaspedal und fuhr mit heulendem Motor davon. Kate sah, wie seine Bremslichter aufleuchteten, als er vor der Ausfahrt bremste, dann auf den Highway hinausfuhr und in der Nacht verschwand.
    »Und was ist mit dir und deiner verdammten blonden Krankenschwester? «, brüllte sie ihm hinterher. Das Bellen eines Hundes in der Ferne war jedoch die einzige Antwort, die sie erhielt.
    Als Kate das Pub wieder betrat, war sie stocknüchtern.
    »Er hat sein Bier nicht angerührt«, sagte Jason. »Dann kannst genauso gut du es trinken, Kate.« Er schob ihr das Glas zu. »Ich kann es ihm nicht einmal verübeln. Das war der Bursche, dessen alter Herr sich vor Kurzem selbst um die Ecke gebracht hat. Hast du davon gehört?«

    Kate setzte sich auf die Kante eines Tisches. Sie war leichenblass geworden. »Er hat sich nicht umgebracht!«, fauchte sie ihn an. »Es war ein Unfall.«
    »Komm«, sagte Jonesy jetzt. »Ich fahr dich nach Hause.«
    »Nein danke, Kumpel. Du hast heute Abend schon genug für mich

Weitere Kostenlose Bücher