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Australien 01 - Wo der Wind singt

Australien 01 - Wo der Wind singt

Titel: Australien 01 - Wo der Wind singt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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sagte er. »Das Leben hat sich verändert. Nell ist die Zukunft. Sie ist auch meine Zukunft. Sie ist unsere Zukunft.« Kate hörte seine Worte, während ihr gleichzeitig tausend Fragen durch den Kopf schossen.
    »Also, wie sieht es aus? Bist du bereit, Bronty zu übernehmen?«
    »Ja«, sagte Kate entschieden. »Ja!«

    Als Henry und Kate aus dem Haus kamen, machten die Leute ihnen respektvoll Platz. Annabelle stürmte auf sie zu. Ihr Gesicht zeigte eine unheilvolle Mischung aus Sorge, Verwirrung und Zorn.
    »Henry?«, fragte sie.
    »Komm bitte mit«, sagte Henry und nahm sie beim Arm, um dann mit ihr zum Auktionator hinüberzugehen, der, umringt von seinen Assistenten, noch immer neben dem Podium stand. Nick, der Nell auf dem Arm trug, stellte sich neben Kate und sah sie fragend an.
    Kate lächelte und nickte in Richtung des Auktionators, der jetzt wieder sein Mikrofon einschaltete.
    »Meine Damen und Herren. Dies war ein überaus interessanter und turbulenter Nachmittag. Genauer gesagt, einer der interessantesten Nachmittage, die ich in meinem Berufsleben bisher erlebt habe. Ich bitte Sie zur Kenntnis zu nehmen, dass das Anwesen mit sofortiger Wirkung vom Verkauf zurückgezogen wurde.«
    Nick blieb der Mund offen stehen, als ein kollektives Seufzen durch die Menge ging und dann alle gleichzeitig zu reden anfingen. Die Agenten griffen nach ihren Handys, um ihre Klienten anzurufen. Die Journalisten drängten mit ihren Notizblöcken nach vorn. Kate bekam plötzlich eine Gänsehaut. Sie spürte, wie Nick ihre Hand nahm. Der Auktionator versuchte die aufgeregte Menge zu beruhigen. Annabelle stand mit geröteten Wangen neben Henry und schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Nell, die die plötzliche Aufregung
sichtlich beunruhigte, klammerte sich ängstlich an Kates Bein. Kate hob sie hoch, bedeckte ihr Gesicht mit Küssen und versicherte ihr, dass alles gut sei, ja, sogar mehr als gut. Dann gingen Kate, Nell und Nick zu Henry hinüber. Der Auktionator schlug wie ein Richter, der Ruhe im Saal fordert, mit seinem Hammer mehrmals auf das Pult. Dann sprach er ins Mikrofon.
    »Ich weise darauf hin, dass dem Verkäufer das Recht eingeräumt wurde, bis zum Zuschlag vom Verkauf zurückzutreten. Wir bitten die Bieter um Entschuldigung. Die Auktion ist hiermit beendet. Vielen Dank für Ihr Interesse.« Der Auktionator stieg von seinem Podium herunter. Henry sah ihn verlegen an.
    »Ich werde Ihnen die Unkosten in Rechung stellen, Henry. So einfach kommen Sie aus dieser Sache nicht raus.« Dann aber breitete sich ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht aus, und er kniff Nell freundlich in die Wange.
    »Zum Teufel mit diesen Investoren«, sagte er verschwörerisch. »Gebt diesem kleinem Mädchen hier und der Landwirtschaft eine Chance. Irgendjemand muss es ja schließlich tun.«

Kapitel 35
    D ie Welle traf Kates Pferd und spülte dann über ihre nackten, sonnengebräunten Beine. Sie lachte über den Schwall kalten Wassers. Sie schmeckte das Salz des Meeres auf ihren Lippen, als sie zum strahlend blauen Himmel hinaufsah. Die Sonne ließ die Wassertropfen auf Matildas Mähne glänzen und wärmte Kates Rücken. Sie ritt Matilda ohne Sattel und trug nur einen roten Badeanzug und ihren großen Cowboyhut. Ihre offenen Haare waren durch den Wind und das Seewasser völlig zerzaust und so steif wie der Schweif eines Pferdes. Kate wickelte ihren Zügel um ihre schmutzigen Finger mit den gesplitterten und abgebrochenen Nägeln und wendete die Stute zum Ufer hin. Dort wartete bereits Nick in seinen Surfboardshorts und mit seinem Hut auf sie. Er saß auf Paterson, Wills großem Fuchs. Nick sah sie lachend an und richtete sein Pferd auf die schäumenden Wellen aus, die den Strand hinaufrollten. Neben ihm stand Henry. Er trug sein Arbeitshemd, seine King Gees hatte er bis zum Knie hochgekrempelt. Er stand mit den Füßen im Wasser und richtete seine Aufmerksamkeit voll und ganz auf Nell.
    Er hielt einen pinkfarbenen Führzügel in der Hand, der mit einem großen Karabinerhaken aus Messing am Halfter eines stämmigen, kleinen, stichelhaarigen Ponys mit einer struppigen und drahtigen Mähne befestigt war. Nell saß in einem kleinen Westernsattel auf dem Rücken des Ponys. Sie trug einen orangefarbenen Badeanzug und Cowboystiefel. Ihre Augen wurden vom Schirm eines etwas zu großen Reithelms beschattet, und ihr Lächeln war so strahlend wie der Sand.
    »Mach, dass er schnell rennt, Opa!«, quietschte sie begeistert. »Sag ihm, dass

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