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Australien 01 - Wo der Wind singt

Australien 01 - Wo der Wind singt

Titel: Australien 01 - Wo der Wind singt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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Anzeige in der Sonntagszeitung gesehen. Hast du das gewusst?«
    »Ist er dafür nicht noch ein bisschen jung?« Kate trank wieder einen großen Schluck von ihrem Bier.
    »Nun, er ist einundzwanzig«, sagte Janie. »Das kommt nur euch Akademikern jung vor. Hier in dieser Gegend ist es das nicht, jedenfalls ist er nicht zu jung, um zu heiraten. Er ist ein prima Kerl.«
    Das saß. Kate spürte eine Verteidigungshaltung bei Janie, die daher rührte, dass sie beide aus so unterschiedlichen Welten kamen. Kate merkte, wie sie immer nervöser wurde.
    »Er ist also verlobt, na und? Was hat das mit mir zu tun?«, fragte sie.
    »Er sollte es wissen, bevor er heiratet. Es wäre ihm gegenüber nicht fair, und es wäre auch nicht fair gegenüber …«
    »Nicht fair? Nein, ich will nicht, dass er es erfährt. Was würde das schon ändern? Können wir jetzt bitte über was anderes reden, Janie? Wir sind hier, um uns zu amüsieren.«
    »Aber …«
    »Hör zu. Ich habe keine Lust, mit dir über diesen verdammten … diesen verdammten jungfräulichen Jungen zu diskutieren, o.k.? Das ist Vergangenheit. Aus und vorbei.«
    »Jungfräulichen Jungen? Nun, ich glaube nicht, dass er das noch war, nachdem du mit ihm fertig warst«, antwortete Janie trocken.
    Kate funkelte sie böse an, aber Janie blieb hartnäckig.
    »Er muss wissen, dass er eine Tochter hat, Kate. Du musst mit ihm reden.«
    Kate verdrehte die Augen.
    »Janie hat Recht«, schaltete sich jetzt auch Will ein. »Du solltest ihm von Nell erzählen.«

    »Warum?« Kate, die sich jetzt unter Druck gesetzt fühlte, spürte, wie in ihrer rechten Schläfe ein Nerv zu zucken begann. Will hielt ihre Hand fest, als sie ihre Bierflasche nehmen und einen Schluck trinken wollte. Er zwang sie, ihm in die Augen zu sehen.
    »Weil du ganz genau weißt, dass das das Richtige ist. Hinzu kommt, dass sein Dad vor Kurzem einen Autounfall hatte, von dem er sich voraussichtlich nie wieder erholen wird. Ich denke, es wäre wichtig für Nell, wenn sie ihren Großvater noch kennen lernt, bevor es zu spät ist. Es geht hier auch um Nell, Kate. Es dreht sich nicht immer nur alles um dich.«
    Kate starrte auf ihren Schoß.
    »Außerdem hat Nell auch ein Recht darauf zu wissen, wer ihr Vater ist«, sagte Janie.
    Kate sah die beiden lange an und nickte stumm. Sie kippte den Rest ihres Biers hinunter und köpfte den Mudslide. Sie wusste, dass sie verloren hatte.
    »Okay. Okay. Ist ja schon gut. Ich werde mich drum kümmern. Vertraut mir. Aber gebt mir etwas Zeit.«
    Sie schob den Stuhl zurück, nahm wieder einen Schluck aus der Flasche und schlenderte dann langsam zur Jukebox hinüber. Nachdem sie sich für ein Lied entschieden hatte, drehte sie sich um und grinste Will und Janie frech an. Die beiden verdrehten die Augen, als Madonnas »Like a Virgin« durch das triste Pub plärrte. Kate begann mit aufreizenden Hüftbewegungen auf sie zuzutanzen.
    »Sehr komisch«, sagte Janie, wohl wissend, dass Kate sie wegen der lauten Musik nicht hören konnte.

    Zwei Stunden später saßen alle drei Hunde auf den Barhockern im Millbook Hotel. Sie hatten die Ohren gespitzt und sahen Kate aufmerksam an. Sheila hockte matronenhaft auf ihren ausladenden Hinterbacken. Wills Hund Grumpy sah auf seinem Barhocker ernst und majestätisch aus. Seine fröhliche junge Kelpiehündin BH rutschte nervös auf dem glatten Vinylbezug des Hockers hin und her, während ihr rot- und gelbbraunes Fell und ihre Augen in der Barbeleuchtung leuchteten.

    »Wieso heißt sie eigentlich BH?«, fragte Jason.
    »Weil sie sie zusammenhält und sie in die richtige Richtung dirigiert«, sagte Will.
    Bev warf den Kopf zurück und stieß ein heiseres Raucherlachen aus, während Jason den Kelpie mit verständnislosem Blick ansah.
    Alle sechs Hundeaugen waren auf Kate gerichtet, als sie ein Päckchen Twisties zwischen ihren nikotingelben Fingern in die Luft hielt. Dann befahl sie den Hunden noch einmal »sitz«. Janie hielt eine Kamera in den Händen. Sie hatte genau wie Kate viel zu viel getrunken. Sie schwankte merklich und begann schon zu nuscheln.
    »Okay, Jason, jetzt will ich was sehen«, sagte Janie. Der Idiot legte den Arm um Bev und zeigte beim Lächeln seine Zahnlücke.
    »Ein bisschen näher zu den Hunden, Bev-ly«, fügte Janie dann noch hinzu
    »Hast du sie auch drauf?«, fragte Kate.
    »Ja.«
    »Hast du auch genug Busen drauf?«
    »Ja. Sie sind beide drauf. Größer als Texas, hm, Bev?«
    »Das sind sie«, sagte Bev und lachte wieder heiser,

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