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Australien 01 - Wo der Wind singt

Australien 01 - Wo der Wind singt

Titel: Australien 01 - Wo der Wind singt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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dem Fisch zeigte, den er eines schönen Sommertags gefangen hatte, noch bevor sein überarbeitetes Herz so plötzlich seinen Dienst versagte. Der Laster seines Neffen, nachdem dieser sich
in der Nähe des Lake Leake mit dem schweren Fahrzeug überschlagen hatte. Fotos von einem der verrückten Witzbolde, der den BH eines Mädchens angezogen hatte und dessen Kumpel seine Unterhose auf dem Kopf trug. Ein Schnappschuss, der den alten Clarry an ebenjenem Abend zeigte, als dieser mit seinem Pferd schnurstracks in die Bar geritten war und für sie beide ein Bier bestellt hatte, für sein Pferd aber nur ein leichtes, da es noch nach Hause finden müsse. Billardwettbewerbe, Kricketendspiele, Footballabende, Dartturniere, all das war in einer Art verblasster, eselsohriger Collage aus längst vergangenen Tagen hier versammelt. An einer Wand stand ein großer Kanonenofen. Direkt darüber kämpften Rugbyspieler auf der Mattscheibe eines leise vor sich hin murmelnden Fernsehers verbissen um den Ball.
    Kate warf einen Blick auf den kleinen Bildschirm und versuchte, den Punktestand zu erkennen. In diesem Moment kam eine spindeldürre Frau mit langem rabenschwarzem Haar und viel zu viel Mascara auf den Wimpern aus dem Hinterzimmer des Pubs. Sie eilte hinter die Bar und tat dabei sehr geschäftig. Kate bemerkte, dass die Brüste der Frau von einem karminroten Spitzen-BH, der unter einem tief ausgeschnittenen schwarzen Top hervorblitzte, nach oben geschoben wurden.
    »Ich dachte, ich hätte Gäste gehört«, sagte sie und legte ihre mit unzähligen silbernen Ringen geschmückte Hand flach auf die Bar. »Was kann ich für euch tun?«
    Will bestellte drei Biere.
    »Wie wäre es mit einem Slippery Nipple, nur zum Nachspülen meine ich?«, schlug Kate vor. »Ich sollte vielleicht gleich mit etwas Ordentlichem anfangen, um keine Zeit zu vertrödeln.«
    »Tut mir leid, Liebes, aber wir haben keine Slippery Nipples. Aber ich kann dir ein Mudslide aus dem Kühlschrank holen. Willst du eins?« Kate nickte. Die Frau wandte ihren Kopf und brüllte über ihre Schulter: »Jason! Die Kleine hier will ein Mudslide.«
    »Drei«, korrigierte Kate.
    Die Frau zog ihr Kinn ein und sah Kate mit einem zynischen Blick an, dann schrie sie wieder über ihre Schulter: »Mach drei draus, Jason. Bitte!«

    »Cascades und Mudslides … nur Wasser ist nasser?«, sagte Kate und trank dann einen großen Schluck Bier. Ein junger Mann mit einer Igelfrisur und einer klobigen, silbernen Halskette brachte die Mudslides an die Bar. Er stellte sie vor seine Gäste hin und lächelte sie mit leerem Blick an. Eines seiner Augen wanderte dabei nach links.
    »Du bist wirklich ein Schatz«, sagte die Frau, während sie die Arme um ihn schlang.
    »Danke«, sagte Kate. Sie nahm die Flaschen und ging dann an einen klebrigen Tisch, der mit einem billigen Plastikfurnier beschichtet war. Als sie der Bar den Rücken zuwandte, war sie sich sicher, die Frau leise »Blöde Festland-Zicke« murmeln zu hören. Kate flüsterte Janie zu: »Der Typ ist nicht nur ein Idiot, er ist ein Vollidiot, wenn er sich mit ihr einlässt. Sie ist ganz schön krass.« Sie zog sich einen Plastikstuhl heran.
    »Pssst!«, sagte Janie. »Seit Boggy Jocks Tod ist die Hure ziemlich empfindlich. Wenn sie glaubt, du machst dich über sie lustig, musst du damit rechnen, dass sie dir in dein Bier spuckt. Dave ist der Meinung, dass die beiden gar nicht so übel sind. Bev braucht einfach nur eine Weile, bis sie mit Fremden warm wird, vor allem mit Leuten vom Festland.«
    »Ich komme aber nicht vom Festland«, erwiderte Kate bissig.
    Janie schnitt ihr eine Fratze.
    »Was immer auch geschehen mag, bestell dir hier nie etwas zu essen.«
    Als Janie es sich am Tisch bequem gemacht hatte, warf sie Will einen kurzen Blick zu, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder Kate zuwandte.
    »Also: Wann sprichst du mit ihm?« Sie spielte mit einem kaputten Bierdeckel herum, auf dem Beutelwölfe abgebildet waren, die grinsten, was wie ein Zähnefletschen aussah.
    »Mit wem soll ich sprechen?«, fragte Kate und wusste dabei ganz genau, wen Janie meinte.
    »Du weißt, dass du mit ihm reden solltest.«
    »Warum?«

    »Du weißt, warum. Er muss es wissen.«
    »Nein, muss er nicht.« Kate spürte Zorn in sich aufsteigen. Ihre Wangen begannen zu brennen. Wie konnte Janie es nur wagen, hier und jetzt dieses Thema anzusprechen? Sie merkte, dass Will unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her rutschte.
    »Er hat sich vor Kurzem verlobt. Ich habe die

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