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Australien 01 - Wo der Wind singt

Australien 01 - Wo der Wind singt

Titel: Australien 01 - Wo der Wind singt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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dem B&S. Kate spürte, wie ihr die Luft wegblieb.
    »Mein Gott«, flüsterte sie tonlos, bevor sie den Blick abwandte. Das war Nick. Eine ältere, vollere, reifere Version von Nick. Aber es war ohne jeden Zweifel Nick. Er war unverwechselbar. Kate biss sich auf die Unterlippe, bis es wehtat. Nick McDonnell.
    Will kämpfte sich durch das Gewusel von Hunden, die die Neuankömmlinge begeistert begrüßten und streckte ihm zur Begrüßung seine pummelige Hand entgegen.

    »Nick McDonnell. Wie geht’s dir?«
    »Prächtig, danke, Will.« Er ergriff freundlich Wills Hand. »Hallo Janie, wie geht’s dir?«
    Kate konnte sich zwar nicht mehr erinnern, wie seine Stimme in jener Nacht geklungen hatte, dennoch war sie sich sicher, dass sie jetzt wesentlich tiefer war.
    »Ich glaube, ich habe etwas zu viel getrunken«, sagte Janie. »Hab zur Abwechslung mal kinderfrei. Dave passt auf die Zwillinge auf.«
    Nick nickte und lächelte. »Schön für dich.«
    Kate sah, wie ein leises Lächeln um seinen kräftigen Mund spielte.
    »Du erinnerst dich doch sicher an meine Schwester Kate?«, fragte Will und schob sie nach vorn.
    Kate stand da und starrte unverwandt auf die Spitzen von Nicks glänzenden RM-Williams-Stiefeln. Dann zwang sie sich aufzublicken, wobei es ihr vorkam, als würde ihr die Nervosität regelrecht aus den Augen springen. Sie murmelte ein leises »Tag«.
    Aden trat jetzt einen Schritt nach vorn, packte Kate und nahm sie übermütig in den Schwitzkasten.
    »Du steckst ganz schön in der Scheiße, Kate Webster.«
    »Lass mich los, Aden!« Sie versuchte sich seinem Griff zu entwinden, während ihr Herz hüpfe wie ein Stein, den man über eine Wasserfläche springen lässt.
    »Wir wollten dich zu Hause mit großem Zirkus willkommen heißen, und was machst du? Du haust ab, bevor du überhaupt einen Fuß auf die Farm gesetzt hast. Mum ist total ausgerastet. Sie hat zuerst Mittagessen und dann auch noch Abendessen für dich gekocht.«
    »Ach, wie lieb von ihr. Ich bin sicher, dass das von Herzen kam«, murmelte Kate.
    Jetzt schaltete sich Will ein.
    »Wollt ihr unhöfliches Volk uns denn nicht miteinander bekannt machen?« Er sah dabei das Mädchen an, das etwas abseits stand und sichtlich irritiert versuchte, Grumpy daran zu hindern, mit seiner nassen, feuchten Schnauze an ihrem Schritt herumzuschnüffeln.

    »O ja, natürlich. Entschuldigt bitte«, sagte Nick und drehte sich zu der jungen Frau um.
    »Lass mich das machen«, sagte Aden. »Wir sind uns gerade draußen vor der Tür über den Weg gelaufen. Das ist Nicks Verlobte, die bezaubernde Felicity. Green, stimmt’s? Felicity Green?«
    »Richtig«, sagte sie.
    »Felicity, ich glaube, Will und Janie kennst du schon. Und das hier ist meine böse Stiefschwester Kate.«
    »Freut mich.« Kate streckte ihr die Hand entgegen. Felicity ergriff sie mit zur Seite geneigtem Kopf und einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Als Kate Felicitys zarte Finger in ihrer Hand hielt, spürte sie, wie rau und groß ihre eigene Hand war. Sie konnte ihr loses Mundwerk einfach nicht halten.
    »Lehrerin oder Krankenschwester?«, fragte sie pointiert.
    Felicity öffnete den Mund, so als wolle sie fragen »Woher wusstest du das?«, dann erst erkannte sie, dass Kate sich über sie lustig machte.
    »Ähm … Krankenschwester.« Sie zog ihre Hand zurück und schüttelte sich mit einer ruckartigen Bewegung ihres Kopfes die Haare aus ihrem perfekten, herzförmigen Gesicht.
    »Sehr erfreut, Nick und Flick . Und lasst euch sagen, bei euch war’s sicher Liebe auf den ersten Blick «, sagte Kate mit einem frechen Augenzwinkern.
    »Wunderbar, Wordsworth«, sagte Will. »Hier ist ein Dollar, du Königin aller Dichter. Geh und leg was Anständiges auf.«
    Kate schnitt Will eine Grimasse, ging dann aber doch zur Jukebox. Ihre Wangen waren feuerrot, als sie die Hunde zu sich rief, denn ihr war plötzlich bewusst geworden, dass noch immer »Like a Virgin« durch die kleine Bar schallte, was ihr mehr als nur peinlich war. Nick starrte den hässlichen braunen Linoleumboden des Pubs an und versuchte dabei mit aller Macht, ein Grinsen zu unterdrücken.
    »Das ist bis jetzt noch niemandem aufgefallen. ›Nick und Flick‹«, sagte Nick. »Ziemlich komisch, wenn man genauer darüber nachdenkt. «

    »Sie hatte schon ein paar Drinks«, sagte Will zur Entschuldigung.
    »Wir haben alle schon was getrunken«, warf Janie ein.
    »Aber wir werden uns nur einen einzigen Drink genehmigen. Nicht wahr, Nick?«, sagte

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