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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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»Die Mädchen … Meg und Tilly, meine ich … hätten das so gern. Sie brauchen einen Vater. Lass ihn nicht vom Haken.« Beide Frauen lächelten, dann nahm Penny zu Emilys Verblüffung ihre Hand und drückte sie.
    »Schön, dass es dir wieder gutgeht, nachdem … nachdem du so viel durchgemacht hast.«
    »Danke«, sagte Emily leise.
    Dann ragte Rod neben ihnen auf, zwei Tassen Kaffee in der Hand.
    »Möchten Sie auch einen?«, fragte er Penny.
    Aber sie war schon aufgestanden und schüttelte den Kopf.
    »Nein danke«, antwortete sie mit eigenartig erstickter Stimme. Sie eilte aus dem Café, und Emily sah, wie sie sich verstohlen ein paar Tränen abwischte, bevor sie wieder in den Geländewagen stieg.
    Als der Wagen abgefahren war, sah Rod von seinem Kaffee auf. »Komisches Mädchen. Erinnert mich ein bisschen an ein junges Windspiel.«
    »Ach, Dad.« Emily lachte kurz auf und seufzte dann. »Sie ist schon in Ordnung.« Auf einmal fühlte sich Emily unendlich müde.
    »Soll ich dich fragen, was sie von dir wollte?«, fragte er.
    »Sie wollte mir nur Bescheid sagen, dass sie die Mädchen nicht zu sich nehmen wollen. Sie hat diese Marjory Pitts überredet, meine Akte zu schließen.« Emily verdrehte die Augen und ließ den Kopf in die Hände sinken. »Als ich da hineinging, dachte ich, dass meine schlimmsten Albträume wahr würden.«
    »Wunder können geschehen, wenn du sie zulässt«, erklärte ihr Rod.
    »Gott sei Dank«, seufzte Emily.
    Sie nahm einen Schluck Kaffee, schloss die Augen und hatte zum ersten Mal seit Langem das Gefühl, dass sich alles zum Guten wenden würde.

38
    »Lass es ganz ruhig angehen«, mahnte Flo, nachdem sie sich auf das Trittbrett des Trucks geschwungen hatte. »Du musst den Ganghebel behutsam an die richtige Stelle schieben, fast so, als würdest du den Ganghebel deines Freundes in der Hand halten. Pass bloß auf, dass du dich nicht verschaltest, okay?«
    »Okay!« Emily sah Flos besorgte Miene im fahlen Morgenlicht und verdrehte die Augen. Konzentriert drückte sie den Hebel in den Leerlauf.
    »Und pass auch mit der Kupplung auf. Du musst sie vor jeder Kurve zweimal durchtreten.«
    Emily sah Flo an und begann bereits zu bereuen, dass sie Baz um seinen Tieranhänger gebeten hatte, um damit die Rinder in die Berge zu bringen. Flo wachte wie eine Glucke über ihren kostbaren neuen knallroten DAF .
    »Ich habe einen Truckerschein! Ich weiß, wie man so ein Ding fährt! Keine Panik.«
    »Das ist kein Ding !«, ereiferte sich Flo. »Dieses Turbobaby ist mein persönlicher Monsterkolben!« Sie tätschelte das Armaturenbrett. »Das bist du doch, oder, mein Süßer?«
    »Wenn du dir wirklich solche Sorgen machst, dann könntest du das Ding … ich meine ihn … für mich in die Berge fahren.«
    Flo schüttelte den Kopf. »Nein, fahr du nur allein. Ich vertraue dir.« Behutsam schloss sie von außen die Tür, dann ließ Emily das Fahrerfenster hinunter und sah zum Haus ihres Vaters hinüber.
    »Tilly! Meg! Kommt ihr endlich? Beeilt euch. Auf uns wartet eine Menge Arbeit!«, rief sie aus der Kabine. Die Mädchen knallten die Fliegentür vor dem Haus auf, kamen mit ihren Rucksäcken in der Hand und einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht angelaufen und ließen sich von Flo in die Kabine heben.
    »Krümelt bloß nicht in Tante Flos Truck, habt ihr verstanden? Und tatscht nicht auf den Fenstern herum.«
    »Flo!«, bellte Emily.
    »Schon gut!« Sie hob kapitulierend die Hände. »Ich weiß ja, dass du aufpasst.«
    Als Emily die Zufahrt zur Straße hinunterfuhr, ließ sie den Truck absichtlich ein paarmal ruckeln und beobachtete im Rückspiegel, wie Flo entsetzt erstarrte. Dann hupte sie zweimal kräftig und zeigte ihrer Tante den Finger, bevor sie den Sattelschlepper von Tranquility wegfuhr.
    Seit sie Bobs Land gepachtet hatte, hatte Emily rund um die Uhr gearbeitet. Sie hatte alles unternommen, um nicht nur das Land instandzusetzen, sondern auch das müde alte Haus ihres Vaters in Dargo.
    Jede freie Minute, die ihr blieb, brachte sie damit zu, die abblätternde Farbe von den Wänden zu kratzen, zu spachteln, zu schleifen und zu streichen. In den Bergen begann sie die Zäune zu erneuern, im Tiefland zog sie Gräben für die Rohre eines neuen Bewässerungssystems, damit die Rinder nicht mehr in den Fluss gingen, der durch Bobs Grund floss. Abends brütete sie über ihrer Kalkulation, um zu errechnen, wie viel sie für das Land ausgeben durfte, und versuchte während schlafloser Stunden, eine

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