Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
Vom Netzwerk:
Mädchen zu besuchen?«
    »Er erzählt überall herum, dass er ein für alle Mal mit dir fertig ist.«
    »Glaubst du, ich sollte mich mit ihm treffen? Mit ihm reden?«
    Bridie sah sie ernst an. »Keine Ahnung. Wahrscheinlich. Aber vielleicht lieber erst später. Du musst erst Kraft tanken, Mädchen, innerlich und äußerlich, bevor du dich mit diesem Kerl anlegst. Der bringt nur Ärger und zwar mächtig.«
    »Stimmt. Es ist nur so, ich weiß nicht… Mein Leben hat sich nicht so entwickelt, wie ich dachte«, gestand Emily leise. »Das macht mich richtig fertig.«
    »Hey«, sagte Bridie, »ich weiß, Em. Aber ich werde dir helfen. Wir können uns gegenseitig helfen. Mein Leben hat sich auch nicht so entwickelt, wie ich dachte. Trotzdem, das hier ist unsere Chance, alles besser zu machen. Komm mit rein. Und nimm Muff mit.«
    »Muff?«
    »Genau. Mein Hund.«
    »Du hast deinen Hund Muff genannt?«
    »Genau. Sie erinnert mich an diese altmodischen Dinger, in denen sich früher die alten Damen die Hände gewärmt haben. Du weißt schon, diese Pelzrollen. Sieh sie dir doch an, sie sieht genau aus wie ein Muff.«
    »Du wachst Bikinizonen und hast deinen Hund Muff genannt?«
    »Scharf, wie? Die Jungs finden das zum Schreien.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    »Trotzdem habe ich ihnen nie erzählt, dass ich auch eine Katze habe. Sonst dürfte ich mir jeden Abend Muschiwitze anhören!«
    »Wie heißt die Katze?«
    Bridie schüttelte den Kopf und presste die Hand auf den Mund, um ein Kichern zu unterdrücken. Sie murmelte den Namen in die Handfläche, aber Emily verstand kein Wort. Bridies ansteckendes Kichern hatte sie bereits zum Lachen gebracht.
    »Wie jetzt?«
    »Bärchen, o.k.? Die Katze heißt Bärchen .«
    »Bärchen?«, kreischte Emily, und beide Mädchen bogen sich vor Lachen. »Du, meine Liebe, bist eindeutig die Königin der Kürschnerinnen!«
    »Also, worauf wartest du noch? Ab mit dir auf den Behandlungstisch.«
    Trotz ihres verwegenen Kleidungsstils und der schreiend blonden Locken hatte Bridie die Hütte wunderschön eingerichtet. Emily merkte, wie sie gleich ruhiger wurde, sobald sie in dem weiß gekalkten, dezent nach Rosen duftenden Salon mit den weichen Handtüchern und dem gedämpften Licht stand, doch als sie sich in dem bodenlangen Spiegel sah, erschrak sie sofort wieder.
    »O mein Gott! Das bin doch nicht ich.« Sie drehte sich hin und her, um sich auch von hinten zu betrachten. »Ich kann nicht glauben, dass ich in diesem Aufzug mit einem Mann geredet habe.«
    »Irgendwie hast du mit dieser Hackfrisur und dem dicken Hintern was von einem Kaltblüterpferd.«
    »O Jesus, Bridie. So wie ich das sehe, wirst du da auch nicht viel retten können. Vergessen wir die ganze Sache doch einfach!« Bridie packte Emily am Arm und hielt sie zurück.
    »Immer langsam mit den jungen Kaltblütern! Du gehst nirgendwohin. Bridie kann Wunder bewirken. Bridie ist ein Profi.« Sie verschränkte die Finger und ließ die Gelenke knacken. »Also, ich lege auf keinen Fall Enya oder Norah Jones auf. Ich hab’s nicht so mit den Trauertanten. Aber zu Dolly Parton würde ich mich erweichen lassen. Und wenn’s sein muss auch zu den Corrs.«
    »Hast du auch was von den Sunny Cowgirls?«
    »Rammeln Karnickel im Freien? Klar doch. Und jetzt raus aus den Klamotten.« Bridie reichte Emily einen Bademantel. »In Null Komma nichts haben wir dich in eine Prinzessin Mary verwandelt, Schätzchen.«
    Während Bridie aus dem Zimmer ging, zog sich Emily bis auf die Unterwäsche aus. Sie sah noch einmal in den Spiegel und verdrehte die Augen. Als Unterhose trug sie eine Art Miederhose, die über ihren Bauch und bis tief auf die Schenkel reichte. Darauf stand in dicken schwarzen Buchstaben Huch! Hallo, Mummy !. Auf dem Schlüsselbein, wo die Ärzte sie aufgeschnitten hatten, um den Bruch zu nageln, leuchtete eine wütende rote Narbe, und ihr ganzer Körper schien sich unter dem Gewicht des Gipses leicht nach links zu neigen. Sie hatte sich angewöhnt, immer ein Stück Draht mitzunehmen, mit dem sie die juckenden Stellen erreichen konnte, die sie Tag und Nacht unter dem Gips quälten. Glücklicherweise waren die Schürfwunden auf ihrem Gesicht und Oberarm inzwischen verheilt, und sie hatte seit dem Unfall ein paar Kilo verloren, doch sie sah immer noch verheerend aus.
    »Du bist so eine dumme Kuh«, murmelte sie vor sich hin, dann zog sie ihre Oma-Unterhose aus, kletterte auf den Tisch und deckte sich schnell mit einem Handtuch zu.
    Emily stieß einen

Weitere Kostenlose Bücher