Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen
an.
»Sie hat sich ganz schön verändert, wie?«, meinte Emily.
»Klar. Wer sie auch ist.«
» Sie ist Bridie McFarlane!« Bridie drehte eine Pirouette und drückte ihren großen, jeansbekleideten Hintern in einem tiefen Knicks heraus.
»Heilige Kacke, Bridie! Du bist … du bist …« Der hypnotisierende Anblick der üppigen Brüste, die sich über ihr Rippenshirt-Top erhoben, brachte Sam ins Stottern. Er stellte den Karton ab. »Mir fallen fast die Augen aus dem Kopf, du siehst absolut fantastisch aus!«
»Also, das ist ein bisschen dick aufgetragen, aber ich habe tatsächlich mein Klops-Image abgelegt und bin innerlich gewachsen.«
»Und äußerlich«, bemerkte er. » An allen entscheidenden Stellen!«
» Du dagegen hast dich kein bisschen verändert«, sagte sie. »Immer noch der hübsche Junge, der ständig im Mittelpunkt stehen muss.«
»Aber heute nicht der einzige hübsche Junge im Ort«, bemerkte Emily. »Schau dir mal den Süßen da drüben vor dem Laden an, Bridie.«
Sie sah zu Luke hinüber, der gerade in sein winziges Auto stieg. Er winkte ihnen lächelnd zu. Bridie pfiff anerkennend. »Aber hallo! Hey, da hast du zur Abwechslung ja echte Konkurrenz.« Sie tippte Sam auf die Brust. »Wer ist die Sahneschnitte?«
»Ein Stadtheini«, antwortete Sam.
»So wie du, meinst du?«, neckte sie ihn. »Wie heißt er denn?«
»Luke Bradshaw.«
Bevor Emily sie daran hindern konnte, brüllte Bridie: »Hey, Luke!« Er kurbelte das Fenster nach unten. »Lust auf ein Bier mit dem Typen hier?« Sie zeigte auf Sam.
Luke zuckte mit den Achseln, stieg wieder aus dem Wagen und ging auf das Pub zu, ein breites Grinsen im Gesicht.
»Was soll das werden?«, zischte Emily.
»Psst«, zischte Bridie zwinkernd. »Alles Taktik.« Sie strahlte Luke an und erklärte laut: »Sam braucht eine Stunde lang Gesellschaft. Kannst du mit ihm ein Bier trinken, während ich seine Schwester zu mir nach Hause schleife und ihr die Mumu wachse?«
Emily wurde knallrot und unterdrückte einen Aufschrei. Luke lachte. »Klar. Immer doch.« Das betörende Lächeln unverrückt im Gesicht wandte sich Bridie Sam zu. »Kann ich deinen Pick-up ausleihen?«
»Kein Problem«, antwortete er, Emily traute ihren Ohren nicht. Sie durfte Sams Pick-up nie fahren. »Viel Spaß.« Er und Luke drehten ab und verschwanden durch die windschiefe alte Tür ins Dargo Hotel.
Emily schlug ihre Freundin auf die Schulter.
»Was sollte das denn? Wie konntest du vor ihm über meine Mumu reden? Mein Gott, Bridie, was hast du dir nur dabei gedacht?«
»Damit verdiene ich mein Geld. Ich kann nicht anders. Ich bin lieber ganz offen.«
»Ach so? Dann will ich auch ganz offen sein. Auf gar keinen Fall kommst du mit deinem heißen Wachs auch nur in die Nähe von meiner Mumu!«
»Ach, steig schon ein«, meinte Bridie.
Emily blieb wie angewurzelt stehen.
» Steig ein!«
Bridie fuhr etwa zweihundert Meter die Straße entlang, nicht ohne Sams Pick-up mehrmals abzuwürgen, und stellte den Wagen dann vor einer alten Minenarbeiterhütte ab. An den weißen Holzzaun war ein neues Schild geschraubt worden: Beauty im Busch.
Lächelnd beobachtete Bridie, wie Emily es las.
»Kapiert?«
»Was kapiert?«
»Beauty im Busch«, sagte sie und lachte dann laut los. »Das haut mich jedes Mal wieder um! Beauty im Busch«, wiederholte sie und zeigte dabei auf das Buschland, das die Hügel um Dargo überzog, »und Beauty im Busch .« Diesmal zeigte sie zwischen ihre Beine.
»Oh, Mann!« Erst jetzt hatte Emily kapiert. »Ein echter Klassiker!«
»Und wie. Die Leute im Pub finden es zum Schreien. Und es hört sich eindeutig besser an als Beauty am Arsch der Welt !«
Sie lachten noch einmal, dann wurden sie still.
»Ich freue mich wahnsinnig, dich wiederzusehen«, gestand Emily aufrichtig.
»Ich mich auch. Es ist so schön, dass du wieder hergezogen bist.« Beide verstummten und dachten an Clancy.
»Weißt du, dass Clancy sich mit Penny aus dem Krankenhaus trifft?«, fragte Emily.
Bridie biss sich auf die Lippen und nickte. »Er hängt hier jedes Wochenende rum und säuft sich einen an. Kommt von Brigalow hochgefahren, von Freitag bis Sonntag. Ich hab gehört, die Verkehrspolizei liegt jeden Montagmorgen auf der Lauer, um ihn von der Straße zu holen, weil er immer noch so abgefüllt ist, dass er nicht hinter dem Steuer sitzen sollte. Niemand weiß, ob er wegen Penny hier ist oder weil er dich abzufangen hofft.«
»Er hat also nicht vor, auf die Hochebene zu fahren, um seine
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