Ausweichmanöver (German Edition)
sein? Wie kommen die denn darauf?“
„Wegen Heckmanns Auto, und weil du ihn bedroht hast, bevor du abgehauen bist.“
„Wurde Heckmann auch getroffen?“
„Nee, der hat sich versteckt. Die Polizei sucht dich. Die waren schon überall.“
„Bei Julias Eltern auch?“
„Ich denke schon. Du musst dich melden.“
„Muss ich?“
„Du warst es doch nicht.“
„Bist du dir da sicher?“
Lars zögerte. Wollte Timo ihn auf den Arm nehmen? „Würde ich dich sonst warnen?“
„Vielleicht bist du ein Spitzel.“
Lars war sprachlos. „Warum …?“
„Entschuldige, war nicht so gemeint. Ich bin … völlig … durch den Wind. Julia tickt gerade aus. Ich melde mich später wieder.“
„Du musst Kontakt aufnehmen. Dein Vater ist doch Anwalt.“
Timo hatte die Verbindung schon unterbrochen.
Lars blieb bewegungslos sitzen, ging das Gespräch noch einmal durch. Er hatte getan, was er konnte. Nun war es an Timo.
Würde er sich bei der Polizei einfinden? Noch heute Nacht?
30
Sebastian hatte nicht mitbekommen, wie sie die Wohnung betreten hatte. Plötzlich stand sie vor ihm. Seine Wange brannte, von ihrem Schlag mit der flachen Hand. Das gefiel ihm gar nicht.
„Du wagst es zu schlafen?“
„Niemals.“
„Dann ist es ja gut.“
Sie begann sich auszuziehen. Langsam, ein Kleidungsstück nach dem anderen. Sie bewegte sich wie eine Königin, stolz, aufrecht, wunderschön.
Als sie den Büstenhalter aufhakte, drehte sie ihm den Rücken zu. Er konnte beobachten, wie ihre Hände über ihren Rücken glitten, an dem schmalen Stoffstreifen verharrten, die Haken öffneten und dann ganz vorsichtig den BH abnahmen.
‚Bitte umdrehen‘, dachte er.
Doch sie wandte ihm nur den Kopf zu, schürzte die Lippen. Er schob das Becken nach vorn so weit er konnte, damit sie sah, dass er bereit war. Sie lächelte. „Hast du es eilig heute Abend?“ Sie drehte sich so, dass er ihr Profil sehen konnte. Ihre Brustwarze ragte nach oben.
Er musste sich räuspern, bevor er etwas sagen konnte. „Darf ich dich lecken?“
„Was Aufregenderes fällt dir nicht ein?“ Sie klang enttäuscht, wandte sich wieder um, so dass er ihre Brüste nicht mehr sehen konnte. Dafür aber ihren Po. Sie bückte sich, begann den Slip auszuziehen. Während sie den Stoff an ihren Beinen herunterrollte, betrachtete er ihren Hintern. Er wusste, wenn sie sich bückte, um aus dem Slip zu steigen, konnte er für einen Moment alles sehen. Jetzt. Er stöhnte und biss sich gleich darauf auf die Lippen. Doch statt sich umzudrehen und ihn zu bestrafen, blieb sie vornüber gebeugt stehen. Ihr Zeigefinger tauchte auf, rieb über ihren Po, zog sich zurück, tauchte wieder auf, schimmerte feucht. Sie hatte doch nicht etwa?
Doch, sie hatte. Als sie sich nun vor ihm auf das Bett legte, die Beine rechts und links an ihm vorbeigestreckt, konnte er es sehen. Zwei Finger sogar.
„Bitte lass mich das tun.“
Sie ließ ihn warten. Er spürte, wie seine Erregung wuchs.
„Na gut. Aber langsam.“
‚Aber langsam‘, so hatte alles angefangen. Es ging ihr zu schnell. Er war immer zu früh fertig. Darum hatten sie angefangen zu experimentieren. Inzwischen konnte er es ziemlich gut. Wenn es zu schlimm wurde, dachte er an den Michel, bis sie ihn mit einem heiseren „Komm!“ erlöste.
Wie jedes Mal saß sie vor ihm, schaute zu, wie es aus ihm herausjagte und fing es mit dem Sektglas auf. Den Zeigefinger steckte sie hinein und kostete. Wenn sie zufrieden war, nahm sie das Glas mit in die Küche. Dort füllte sie sein Sperma in einen Eiswürfelbehälter. War sie nicht zufrieden, musste er das Glas austrinken.
Er hatte sie noch nie gefragt, wozu sie die seltsamen Eiswürfel brauchte. Manchmal schien sie welche mitzunehmen, denn der Behälter wurde nie ganz voll.
Sie blieb nie lange bei ihm, schon gar nicht den Rest der Nacht. Bereits zum Duschen ging sie allein, zog sich an und verließ seine Wohnung, ohne noch einmal nach ihm zu sehen oder sich zu verabschieden.
Er war sich nicht sicher, ob ihm das gefiel. Hatte er eine Wahl? Normalerweise schlief er nach ihren Besuchen tief und fest, wachte erst am nächsten Morgen verklebt auf.
In dieser Nacht schreckte er hoch. Kurz vor halb zwölf. Ihn fröstelte und aufs Klo musste er auch.
Er rollte sich aus dem Bett und ging unter die Dusche. Hinterher saß er in der Küche, rauchte eine Zigarette und fühlte sich unwohl. Nein, unwohl war nicht das richtige Wort. Unruhig. Gehetzt.
Gedanken jagten durch seinen Kopf.
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