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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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alles gedacht“, meldete sich Kurt, den jeder schon ins Herz geschlossen hatte. “Ihr baut Zäune, damit die Tiere nicht abhauen können und ihr wisst, dass man Flächen benötigt, welche die Tiere nicht abfressen dürfen. Habt Ihr aber auch mal überlegt, wie Ihr das Gras, wenn es hoch genug gewachsen ist, schneiden wollt?“
     
    Die anderen sahen sich an, und aus jedem Gesicht tauchte ein großes Fragezeichen auf. Franz schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn.
     
    “Der Junge hat recht. Wir brauchen Sensen oder so etwas Ähnliches.“ Rudi runzelte die Stirn.
     
    “Wo in Gottes Namen sollen wir denn Sensen herbekommen? Die Zeiten, als man das Gras noch mit Sensen mähte, sind schon lange vorbei.“
     
    Alle sahen auf Henry, der die Gegend und die Geschäfte gut kannte. Aber auch er wusste diesmal keinen Rat.
     
    “Ich kenne nicht einmal einen Laden, wo wir uns Sensen besorgen könnten.“
     
    Kurt blickte die anderen mit einer Miene an, die völliges Unverständnis über das doch so leicht lösbare Problem verriet.
     
    “Aber ich weiß, wo wir sie bekommen können. Schade, dass wir nicht vorhin darüber gesprochen haben. Auf dem Bauernhof gibt es aus den vergangenen Tagen noch zwei Sensen. Sie hängen an der Wand in der Scheune. Und Schleifsteine sind auch noch vorhanden.“
     
    Henry klopfte Kurt auf die Schulter.
     
    “Kurt, Du bist wirklich ein Segen für uns. Komm wir fahren noch einmal hin!“
     
    “Nein!“, protestierte Rudi Wollner, “Ihr macht laufend alle Wege. Dieses Mal begleite ich Kurt. Eine Sense mit dem Rad zu transportieren, das schaffe ich gerade auch noch.“
     
    “Einen Augenblick noch“, bremste Franz Kerler, als er sah, dass sich die beiden bereits aufs Fahrrad schwangen.
     
    “Wenn wir schon beim Überlegen sind, sollten wir auch bedenken, dass wir im Winter für die Tiere eine Unterkunft benötigen werden. Wir können sie doch unmöglich ungeschützt hier auf der Weide stehen lassen!“
     
    Henry kratzte sich in den Haaren, was er oft tat, wenn er nachdachte.
     
    “Nein, das können wir nicht. Aber auch dieses Problem ist problemlos lösbar. Etwa fünf Minuten von hier entfernt, steht auf einer kleinen Lichtung eine Holzhütte. Wozu sie diente, weiß ich nicht. So weit ich mich entsinne, ist sie leer und wir könnten sie bestimmt zu einem kleinen Stall ausbauen. Das heißt aber, dass wir im Winter, den Stall täglich mindestens einmal ausmisten müssen, und dazu brauchen wir Mistgabeln. Ich nehme an, Mistgabeln werden auf dem Bauernhof vorhanden sein?“
     
    Diese Frage war an Kurt gerichtet, der heftig mit dem Kopf nickte.
     
    „Vier oder fünf Mistgabeln bestimmt. Die können wir zusammen mit den Sensen herbringen.“
     
    “Bevor Ihr losfahrt, sollten wir uns alle zusammen den zukünftigen Stall ansehen. Vielleicht fällt dabei uns noch etwas ein, das wir benötigen.“
     
    Alle gingen unter der Führung von Henry zu der Holzhütte, die weniger als fünf Minuten vom Ufer entfernt lag. Sie stellten fest, dass die Hütte, in der sich außer alten Holzlatten nichts befand, mit wenigen Umbaumaßnahmen tatsächlich in einen einfachen, aber brauchbaren Stall umzugestalten war.
     
    “Eigentlich brauchen wir wirklich nichts mehr“, meinte Rudi erleichtert, nachdem sie alles durchstöbert hatten. “Ein paar Nägel könnten nicht schaden. Gibt es Nägel auf dem Bauernhof?"
     
    “Nägel, Schrauben, alles, was Dein Herz begehrt“, beruhige ihn Kurt.
     
    “Gut, dann machen wir uns jetzt auf den Weg.“
     
    Kurt und Rudi verabschiedeten sich und fuhren los. Franz und Bernd setzten ihre Arbeiten am Drahtzaun fort, während Heinz und Henry beschlossen auf die Jagd zu gehen. Zum ersten Mal in ihrem Leben.

19. Auf der Jagd
     
     Breuer und Kimm holten sich auf der Insel jeder einen Rucksack, packten sich was zum Essen ein, nahmen zwei der Jagdgewehre und machten sich auf den Weg. Sie wandten sich den Wäldern zu, die sich rund um Possenhofen zogen und legten sich auf einem Hochsitz, den irgendwelche Jäger gebaut hatten, auf die Lauer. Den ganzen Rest des angebrochenen Vormittags verbrachten sie dort, ohne dass sich ein Reh oder ein Hase blicken ließ.
    Wie lange mochten die Jäger früher hier ausgeharrt haben, bevor sie einen Bock vor die Flinte bekamen? Wie viele Stunden des ermüdenden Wartens mochten in diesem Hochsitz verbracht worden sein? Wurde in dieser Gegend überhaupt in den letzten Jahren Wild erlegt?
    Auf einmal brach Henry Kimm in ein

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