Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit
Insel rudern, während sich die anderen daran machten, die getöteten Männer aus der Truppe Sahms fort zu schaffen. Sie nahmen ihnen zunächst die Waffen ab, zu deren Benützung sie durch den überraschenden Angriff der beiden Frauen gar nicht mehr gekommen waren. Was alle überraschte, war, dass die Männer tatsächlich acht Handgranaten dabei gehabt hatten. Sie hätten die Insulaner damit leicht in die Luft sprengen können, wenn es ihnen gelungen wäre, nahe genug an die Insel heranzukommen. Heinz schauderte.
“Wenn es auch nicht schön ist, ich bin froh, dass diese Kerle tot sind. Sie hätten mit ihren Waffen und Granaten wirklich viel Unheil anrichten können.“
Die anderen sagten kein Wort und legten vorsichtig die Granaten zu den Waffen, um sie später mit auf die Insel zu nehmen. Dann zogen sie die vier getöteten Männer ein ganzes Stück in den Wald hinein, an eine Stelle, die niemals von ihnen aufgesucht wurde und deshalb als Begräbnisstätte geeignet schien. Denn keiner hatte Lust, jeden Tag durch den Anblick des Grabes an dieses schreckliche Ereignis erinnert zu werden. Kurt rannte los und schleppte aus dem Stall Schaufeln und Mistgabeln herbei. Sie hoben ein etwa 1, 50 m tiefes rechteckiges Loch aus, was, da der Boden hart und voller Wurzeln war, über zwei Stunden in Anspruch nahm. Schließlich wurden die toten Körper hineingelegt und mit der ausgeschaufelten Erde wieder zugedeckt. Dann marschierten sie wieder zurück.
Am Ufer angekommen, wurde Henry plötzlich sehr nachdenklich.
“Ich muss mit Euch reden“, wandte er sich an die anderen. “Und ich möchte hier mit Euch reden, bevor wir zur Insel zurückkehren. Denn was ich mit Euch zu besprechen habe, könnte die Frauen beunruhigen und ich denke, die haben in den letzten zwei Tagen genug mitgemacht.“
“Schieß schon los!“, forderte ihn Heinz auf. “Was führst Du denn jetzt schon wieder im Schilde, dass es die Frauen nicht wissen dürfen?“
“Sie werden es bald erfahren, da wir Maßnahmen ergreifen müssen, die wir nicht verheimlichen können. Es geht mir nur darum, sie nicht unnötig zu beunruhigen.“
Henry setzte sich nieder, und die anderen gruppierten sich im Halbkreis um ihn herum.
“Ich glaube“, begann Henry, “dass die Tage der Ruhe hier auf unserem Eiland gezählt sind. Der Überfall, der ja eigentlich gar keiner war, hat gezeigt, dass wir äußerst verwundbar sind. Jedenfalls verwundbarer als wir gedacht haben. Wenn schwer bewaffnete Verbrecher hier am Ufer lagern, können wir die Insel kaum mehr verlassen. Gut, wir sind relativ sicher, denn wir sind auf der Insel doch recht gut geschützt und wir können sie gut verteidigen. Aber wir sind verwundbar, weil eines unserer kostbarsten Güter hier auf dem Festland ist.“
“Du meinst die Kühe?“, wollte Kurt wissen.
“Genau, ich meine die Kühe. Wir können die Tiere nicht von der Insel aus beschützen. Andererseits können wir sie auch nicht ohne Schutz lassen. Ihr habt am Beispiel des Schafes gesehen, was passieren kann, wenn sie solchen Verbrechern ausgeliefert sind. Die bringen sie einfach um und fressen sie auf. Was mich noch mehr beunruhigt, ist, dass wir nicht wissen, ob diese vier Männer nur die Vorhut einer größeren Gruppe waren oder ob sie einfach nur auf eigene Faust einen Raubzug unternommen haben. Wenn sie lediglich eine Vorhut waren, werden die anderen über kurz oder lang auch hier eintreffen. Denn irgendwann von den anderen vermisst werden. Ich kenne diesen Sahm nicht, aber es besteht immerhin die Möglichkeit, dass er nach ihnen suchen lässt. Und es besteht die Möglichkeit, dass sie dann auf uns treffen. In meinen Augen ist dies nur eine Frage der Zeit. Ein zweites Mal werden wir uns kaum mehr so gut aus der Affäre ziehen können.“
Rudi Wollner rutschte nervös auf dem Hosenboden hin und her, und man merkte, dass er sich nicht wohl in seiner Haut fühlte.
“Was schlägst Du also vor, sollten wir machen?“
“Nun wir können nicht verhindern, dass dieser Sahm eines Tages hier steht, wo wir jetzt sitzen. Wir können zwar äußerste Vorsicht walten lassen, damit man uns nicht gleich aus der Ferne entdeckt, aber verhindern können wir es nicht. Und wer sagt uns, dass es außer diesem Sahm nicht noch andere Sahms gibt, die eines Tages hier auftauchen? Wir müssen damit rechnen, auch wenn das unangenehm ist. Wir dürfen uns vor dieser Tatsche nicht verschließen. Vor allen Dingen müssen wir
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