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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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wäre er bestimmt nicht völlig gedankenversunken an seiner Wohnung vorbeigegangen. Dass er vorbeigegangen war, bemerkte er erst, als ihn sein Nachbar, der gerade aus dem Haus kam und den er überhaupt nicht bemerkt hatte, freundlich grüßte.
     
    “Tag, Herr Take. Schon wieder unterwegs zur Schicht?“
     
    Take sah sich irritiert um, grüßte flüchtig zurück, erkannte erst jetzt, wie weit er schon gelaufen war und sann auf eine Ausrede, da er ihm schlecht begreiflich machen konnte, wo seine Gedanken gewesen waren und er einfach seine Haustüre völlig übersehen hatte.
     
    “Nein, nein, ich gehe nur zum Bäcker,“ log er, da ihm nichts Besseres einfiel.
     
    Gleich darauf bereute er diese Ausrede, weil er nie zum Einkaufen ging und deshalb auch gar keine Ahnung hatte, was er beim Bäcker hätte besorgen sollen. Aber nachdem sein Nachbar keine Anstalten machte, weiterzugehen, blieb ihm gar nichts anderes übrig, als den Weg die wenigen Meter bis zur Bäckerei fortzusetzen und den Laden zu betreten. Natürlich hatte er schon er schon von der riesigen Auswahl gehört, die es heute in Bäckereien zu kaufen gab. Nur, er hatte absolut keine Ahnung, was er im Moment dort sollte. Er benötigte ja nichts. Aber da er nun mitten im Laden stand, und die Verkäuferin ihn erwartungsvoll anblickte, kaufte er den nächst besten Laib Brot, der ihm ins Auge stach.
    Wie soll ich das bloß Rita erklären, dachte er. Die glaubt, ich habe nicht mehr alle Tassen im Schrank, wenn ich am späten Vormittag mit einem Brot ankomme. Ich, der nun wirklich keine Ahnung vom Einkaufen hat und schon gar nicht von Brot. Als er aus dem Laden herauskam, bettelte ihn ein Penner um etwas Kleingeld an.
     
    “Geld habe ich keines, aber das Brot kannst du haben.“
     
    Damit drückte er dem restlos verdutzten Penner die eben erstandene Backware in die Hand und verschwand möglichst schnell im Hausgang, der zu seiner Wohnung führte. Das hatte ja prima geklappt. Dieser Erklärungsnotstand war erst einmal behoben.
     
    “Mein Gott, wo bleibst du denn so lange?“, empfing ihn Rita. “Ich habe schon im Verlag angerufen und mache mir seit Stunden Sorgen. Kannst du denn nicht anrufen, wenn du später kommst?“
     
    “Hätte ich, wenn es möglich gewesen wäre“, antwortete Bernd leicht gekränkt.
     
    Schließlich traf ihn an seiner Verspätung wirklich keine Schuld. Trotzdem hatte er ein schlechtes Gewissen und beeilte sich deshalb, seiner Frau die Geschehnisse der vergangenen Nacht und des Vormittags zu erzählen. Rita fiel von einem Bedauern in das nächste, entschuldigte sich vielmals für ihr Verhalten und umsorgte ihn, als sei er gerade von einer monatelangen Weltreise zurückgekehrt. Bernd fühlte sich wieder in seiner Würde hergestellt und war mächtig zufrieden. Diese Zufriedenheit verdoppelte sich noch, als ihm Rita zu dem gewohnten Bohnenkaffe, der heute besonders kräftig war, auch noch ein Glas Cognac hinstellte.
     
    “Das wird dich wieder hochbringen, “ meinte sie. „Auch, wenn es für Alkohol eigentlich zu früh ist."
     
    Der Cognac brannte im Hals und schmeckte ihm noch nicht einmal besonders. Wahrscheinlich war es eben doch nicht die richtige Tageszeit für einen Cognac, aber heute war schon alles egal. Bernd Take schüttelte für keinen sichtbar verwundert den Kopf. Ich habe ihr nichts von dem seltsamen Ereignis mit der Uhr erzählt. Warum eigentlich nicht? Es gibt doch keinen Grund, das zu verschweigen! Und er nahm sich vor, mit ihr über dieses merkwürdige Vorkommnis noch zu reden. Doch nach wenigen Minuten war er sich im Klaren darüber, er würde ihr das nie erzählen. Weder jetzt, noch später. Er hatte keinen Grund dafür und zu diesem Zeitpunkt konnte er auch nicht ahnen, dass er ohnehin kaum noch Gelegenheit haben sollte, ihr davon zu berichten, selbst wenn er gewollt hätte.
     
    Er legte sich auf das Sofa, nur um ein bisschen zu ruhen und war nach wenigen Augenblicken fest eingeschlafen. Rita wollte ihn nicht stören und arbeitete still in der Küche. Sie schaltete auch nicht das Radio ein, und so erfuhr sie nichts von dem allgemeinen Verkehrschaos, das mittlerweile in den Straßen der Stadt abermals eingesetzt hatte.
     
    Als Bernd wieder erwachte, war es bereits später Nachmittag. Gewöhnlich schlief er nie so lange, aber die Nacht und die nachfolgenden Ereignisse im U-Bahnschacht hatten ihn mehr mitgenommen als er ursprünglich gedacht hatte.
     
    “Bleib ruhig liegen. Du versäumst nichts.“ Rita strich

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