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Autobiografie einer Pflaume - Roman

Titel: Autobiografie einer Pflaume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Schusser bewegt, und Marcel hat gerufen:«Du hast geschummelt! », und ich habe gesagt:«Nein, ich habe gewonnen, und du bekommst alle blauen Schusser.»
    Bei Mama zu schummeln war nicht schwer, weil sie sowieso nur in den Fernseher geschaut hat.«Ich weiß wirklich nicht, von wem du dieses sagenhafte Glück im Spiel geerbt hast», sagte sie dann.«Dein bescheuerter Vater hat nicht mal einen Hosenknopf im Lotto gewonnen, und ich finde beim Kreuzworträtsel nie das richtige Lösungswort.»
    Aber mit Camille traue ich mich nicht zu schummeln.
    Aus reiner Gewohnheit versuche ich es trotzdem.
    Ich lege den Finger auf den Würfel, um die Zahl zu verändern und noch mal zu würfeln, und ich sehe Camille an, die Victor einen Flecken an der Decke zeigt, als wollte sie sagen:«Schummel ruhig, mir ist das egal», aber ich kann es nicht.
    Es ist, als würde mein Finger brennen, und ich ziehe ihn vom Würfel zurück und rücke nur drei Kästchen vor. Ich denke mir, dass man es in Camilles grünen Augen sehen könnte, wenn ich schummeln würde. Und ich will nur Glück in ihren Augen sehen.

    Und ich verliere und bin stolz darauf, der Verlierer zu sein.
    Raymond liest seine Zeitung und schaut uns beim Spielen zu.
    Wenn ich zu ihm hinschaue, tut er so, als würde er in seiner Zeitung lesen. Aber ich sehe, dass er nicht weiterblättert.
    Ich habe den Eindruck, dass er über etwas Wichtiges nachdenkt. Ich weiß nicht, was es ist, und traue mich nicht, ihn zu fragen.
    Dann steht er auf und geht nach draußen, um sich mit seinen Blumen zu unterhalten, und das nutze ich aus, um Victor zu fragen:«Wie ist so ein Papa?»
    Victor lässt sich mit der Antwort Zeit.
    «Nicht so gut wie eine Mama.»
    «Warum sagst du das?», fragt Camille.
    «Als Mama von uns gegangen ist, wollte Papa nichts mehr tun, und er blieb zu Hause, auf dem Sofa im Wohnzimmer vor dem Fernseher ohne Ton mit der Whiskyflasche in der Hand. Manchmal kam sein Freund Dugommier ihn besuchen, und dafür musste er durch ein offenes Fenster steigen, nachdem er geklopft und geläutet hatte, ohne dass Papa geantwortet hat, weil er sich nicht von der Stelle rühren wollte. Und wenn ich aus der Schule kam, bin ich einkaufen gegangen mit dem Geld, das ich aus Papas Brieftasche genommen habe oder aus Mamas Sparbüchse, und hinterher habe ich aufgeräumt und das Abendessen gemacht, denn sonst hätte Papa gar nichts gegessen. Er hätte sogar fast seine Arbeit verloren, wenn Dugommier ihm nicht geholfen hätte. Eines Tages hat Dugommier Papa so zusammengeschissen, dass er ihn damit aus seinem schlechten Traum geweckt hat. Das war ein Glück, denn ich hatte keinen Geldschein mehr zum Einkaufen. Er hat zu trinken aufgehört und ist wieder auf die Gendarmerie gegangen, und Dugommier und die anderen waren froh, dass ihr Chef wieder da war, weil die Diebe das ausgenutzt hatten und in total viele Häuser eingebrochen sind.»

    «Und das Fenster hast du offen stehen lassen?», frage ich.
    «Ja, ich dachte mir, wenn Dugommier nicht reinkäme, dann käme vielleicht ein Vogel oder eine Mücke oder vielleicht sogar der Geist von Mama, um ihn abzulenken, aber der Geist von Mama ist nie gekommen. Vielleicht konnte ihr Geist nicht fliegen, und Mama war nicht der Typ, der durch Fenster einsteigt, das stimmt, aber mir wäre es trotzdem lieber gewesen, dass ihr Geist Papa erschreckt hätte als die Wespe, die ihn in die Hand gestochen hat. Ich habe ihn mit Mamas Hausapotheke behandelt, und fast hätte ich das Fenster nicht mehr für Dugommier offen gelassen. Am Abend habe ich zum lieben Gott gebetet und habe zu ihm gesagt: ‹Wenn du nett bist, kriegst du von mir einen Geldschein. Bitte mach, dass keine Wespen mehr kommen, und sorg dafür, dass Mamas Geist kommt, Amen›, und ausnahmsweise hat der liebe Gott auf mich gehört, aber nur in Sachen Wespen, und deshalb habe ich einen Fünfer in den Klingelbeutel getan und habe gesagt: ‹Mehr hast du nicht verdient, weil du ein Faulpelz bist, Amen.›»
    «Du musst schrecklich unglücklich gewesen sein», sagt Camille.
    «Dafür hatte ich keine Zeit, weil ich so viel zu tun hatte.»
    «Hast du geweint, weil deine Mama dir fehlte?», fragt Camille.
    «Nein. Manchmal denke ich mir, dass ich nicht normal bin, aber ich kann tun, was ich will, die Tränen kommen einfach nicht.»
    «Du hast noch nie geweint?»
    Ich kann es nicht fassen.
    «Doch, wenn ich vom Fahrrad falle oder Zwiebeln schneide, aber das dauert nie lange.»
    «Und Raymond, hat der dich schon mal

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