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Autobiografie einer Pflaume - Roman

Titel: Autobiografie einer Pflaume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Bruder. Papa sagt immer, dass er so schon genug Probleme hätte.»
    «Manchmal sind die Papas auch nett», sagt Camille.«So wie Raymond zu Victor.»
    «Der Papa von Jujube sicher nicht», sage ich.«Der hat doch vergessen, dass er einen Sohn hat.»
    «Aber jetzt hat er sich daran erinnert», sagt Victor.«Und deshalb kommt er mit.»
    «Ich möchte nicht, dass meine Eltern mich besuchen kommen», sagt Alice zitternd.«Ich würde vorher weglaufen, und niemand würde mich wiederfinden.»
    «Wo sind deine Eltern?», frage ich.
    «Weiß ich nicht.»
    «Und wann hast du sie das letzte Mal gesehen?»
    «Weiß ich nicht.»
    «Lass sie in Ruhe!», sagt Camille.«Du siehst doch, dass du ihr Angst einjagst.»
    «Nehmt ihr ein Sonnenbad?», fragt Charlotte, die ein bisschen beschwipst ist.«Passt auf, dass ihr keinen Sonnenbrand bekommt, das tut weh.»
    Und sie legt sich ins Gras und schläft sofort ein.
    «Eure Erzieherin ist besoffen», sagt Victor.
    «Sie ist vor allem hübsch», sagt Camille und streichelt die karottenroten Haare.

    Ferdinand und Yvonne gehen die Kuchen holen. Rosy schenkt Orangensaft in die Gläser ein. Simon kaspert herum. Der Richter lässt sich auf einen Stuhl sinken, und er schwitzt wie Raymond und hat große dunkle Flecken unter den Armen. Michel schiebt das Glas weg und fragt, ob es kein Bier gibt. Eierkopf trinkt die Wasserflasche leer, ohne sie abzusetzen. Madame Papineau fordert Simon auf, Ruhe zu geben, und Simon gibt Ruhe. Antoinette nimmt Alice auf den Schoß. Madame Colette sagt zu dem Lehrer:«Das Meer ist mir lieber als die Berge», und sie sagt es ganz umsonst, denn Monsieur Paul sieht Charlotte an, und man kann sehen, dass er auf das Meer und auf die Berge pfeift, und Charlotte auch. Sie gähnt, und Madame Papineau schaut sie streng an.
    «Verzeihung», sagt Charlotte und hält sich schnell die Hand vor den Mund.
    Boris und Antoine teilen sich den Walkman, so dass jeder einen Stöpsel im Ohr hat. Alle klatschen, als Ferdinand und Yvonne mit den Tabletts voller Kuchen erscheinen, dicht gefolgt von Jujube, den der Geruch geweckt hat. Camille streicht Béatrice das Gras aus den Haaren. Beide sitzen auf den Knien von Gérard, dem Fahrer.
    «Was für ein schöner Tag!», sagt der Richter.
    «Nehmen Sie doch noch ein Stück Kuchen», sagt Raymond.
    «Welches Jahr haben wir?», fragt Antoinette.
    «Das Jahr, in dem ich zehn geworden bin», antworte ich.
    Rosy gibt Michel ein Glas Orangensaft.
    «Nein, danke», sagt Michel.
    «Das ist gesünder als Bier, und es macht nicht so dick», sagt Rosy und drückt ihren Finger in den dicken Bauch des Bärtigen.
    «Sieht gut aus und schmeckt gut», sagt Gérard, der das Bier aus der Flasche trinkt.
    «Simon!», sagt Monsieur Paul.«Wenn Madame Papineau
dich bittet, Ruhe zu geben, dann tut sie das nicht, damit du weitermachst, kaum dass sie dir den Rücken kehrt!»
    «Sie kehrt mir nicht den Rücken zu.»
    «Simon, Widerworte sind ungehörig», sagt Madame Papineau.
    «Nicht zu antworten ist unhöflich, Madame Papineau.»
    «Ich hätte nichts gegen ein Stückchen Kuchen», sagt Madame Colette mit hungrigem Blick und bedient sich selbst.
    «Na, Jujube, es sieht ganz so aus, als wärst du wieder gesund», sagt Yvonne lächelnd.
    «Mmm», antwortet Jujube mit vollem Mund.
    «Ich schlage vor, dass wir alle das Glas auf die Gesundheit von Pflaume erheben», sagt Raymond.
    «Aber mit meiner Gesundheit ist alles in Ordnung!»
    Alle erheben trotzdem das Glas und verschütten den Inhalt.
    «Auf die Gesundheit von Pflaume! Hipp, hipp, hurra!»
    Antoinette ist mit zurückgelegtem Kopf eingeschlafen, und dann müssen alle über ihr Schnarchen lachen, und davon wacht sie auf.
    «Was sagte ich gerade, ach ja, es heißt nicht Tomate, sondern Abführmittel, mein Kind.»
    Und sie summt vor sich hin.

In Fontaines schleicht sich die Katze in die Küche, als Rosy gerade mit Camille den Salat anrichtet. Béatrice hat sie als Erste gesehen und ruft:«Miezekatze, Miezekatze», und Rosy dreht sich um und ruft:«Raus mit dir, du Flohbeutel, verschwinde», und sie verjagt sie mit der großen Salatkelle, und Béatrice fängt an zu weinen.
    «Herzchen, du musst doch nicht weinen», sagt Rosy.«Solche
Tiere verbreiten alle möglichen Krankheiten. Wir wissen nicht einmal, wem diese Katze gehört, und du weißt doch, dass die Vorschriften keine Tierhaltung erlauben.»
    «Mir sind die Vorschriften schnuppe», sagt Boris und nimmt Béatrice an der Hand.«Komm, wir gehen die Katze

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