Autofab
eine
Strecke verbockt mit dieser neumodischen – «
»Schauen
Sie lieber noch mal in Ihren Unterlagen nach«, sagte Courtland
und zog die Tür wütend an sich. »Was so ein
dämlicher Schwibbel auch ist, ich hab jedenfalls keinen; und ich
hab auch nicht bei Ihnen angerufen.«
Als
er die Tür zumachte, bemerkte er den unwiderruflichen Schrecken im
Gesicht des jungen Mannes, seine bestürzte Ohnmacht. Dann
versperrte ihm die grellgestrichene Holzfläche die Sicht, und
Courtland wandte sich wieder müde seinem Schreibtisch zu.
Ein
Schwibbel. Was, zum Teufel, war ein Schwibbel? Übellaunig setzte
er sich und versuchte, da weiterzumachen, wo er aufgehört
hatte… aber er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Einen Schwibbel, so was gab es doch überhaupt nicht. Und er war auf dem neuesten Stand, technisch gesehen. Er las die U. S. News, das Wall Street Journal. Falls es einen Schwibbel gab, hätte er davon gehört – es sei denn, ein Schwibbel war
irgendein mickriger Murks für den Haushalt. Vielleicht war es das.
»Hör
mal«, schrie er seine Frau an, als Fay einen Moment lang in der
Küchentür erschien, ein Geschirrtuch und einen Teller mit
blauem Weidenmuster in den Händen. »Was ist denn das nun
wieder? Weißt du irgendwas über Schwibbel?«
Fay schüttelte den Kopf. »Nicht mein Problem.«
»Du hast also keinen Trafo-Schwibbel aus Chrom und Plastik bei Macy’s bestellt?«
»Mit Sicherheit nicht.«
Vielleicht
war es etwas für die Kinder. Vielleicht war es auf der Grundschule
der letzte Schrei, das Neueste in Sachen Indianerschmuck, Quartett oder
Dreh-dich-nicht-um-der-Plumpsack-geht-um. Aber Neunjährige kauften
keine Sachen, für die man einen Service-Techniker mit einem
riesigen schwarzen Werkzeugkoffer brauchte – schon gar nicht von
fünfzig Cents Taschengeld die Woche.
Neugier
überwand seine Abneigung. Er mußte einfach wissen, was ein
Schwibbel war, nur der Vollständigkeit halber. Courtland sprang
auf, hetzte zur Wohnungstür und riß sie auf.
Das
Treppenhaus war natürlich leer. Der junge Mann war weggegangen. Es
roch schwach nach Rasierwasser und nervösem Schweiß, das war
alles.
Das
war alles, bis auf ein zusammengerolltes Stück Papier, das sich
von der Tafel des Mannes gelöst hatte. Courtland bückte sich
und fischte es vom Teppich. Es war der Durchschlag einer
Streckenbeschreibung, auf dem Codekennung, der Name der Service-Firma
und die Adresse des Anrufers vermerkt waren.
1846 Leavenworth Street, S. F.; I-Gespr. entgeg. Ed Fuller 9.20 Uhr, 28. 5.; Schwibbel 30s15H (de Luxe); Hinweis: Kontrolle Axialrückkopplung & Austausch Neuralaggregat; AAw3-6
Die
Zahlen und Angaben sagten Courtland nichts. Er machte die Tür zu
und ging langsam an seinen Schreibtisch zurück. Er strich das
zerknüllte Blatt Papier glatt, las die abstrusen Wörter ein
zweites Mal und versuchte, ihnen irgendeinen Sinn abzuringen. Der
aufgedruckte Briefkopf lautete:
ELECTRONIC SERVICE INDUSTRIES
455 Montgomery Street, San Francisco 14; Ri8-4456n
Gegr. 1963
Da
stand es, schwarz auf weiß. Die knappe Information:
Gegründet im Jahr 1963. Mechanisch, mit zitternden Händen
griff Courtland nach seiner Pfeife. Natürlich, das erklärte,
weshalb er noch nie etwas von Schwibbeln gehört hatte. Es
erklärte, weshalb er keinen besaß… und weswegen, ganz
gleich, an wie viele Wohnungstüren er in diesem Haus auch klopfte,
der junge Mechaniker niemanden finden würde, der einen hatte.
Schwibbel waren noch nicht erfunden.
Nach
einer Weile angestrengten, intensiven Nachdenkens griff Courtland zum
Telefon und wählte die Privatnummer seines Assistenten in den
Pesco-Labors.
»Ist
mir egal«, sagte er behutsam, »was du heute abend vorhast.
Ich geb dir jetzt eine Liste mit Anweisungen, und ich möchte,
daß sie augenblicklich ausgeführt werden.«
Man
konnte förmlich hören, wie sich Jack Hurley am anderen Ende
der Leitung wütend zusammenriß. »Heute noch? Hör
mal, Dave, die Firma ist nicht meine Mutter – ich hab auch noch
ein Privatleben. Wenn du dir einbildest, ich komm sofort angerannt
– «
»Mit
Pesco hat das nichts zu tun. Ich will ein Tonbandgerät und eine
Filmkamera mit Infrarotobjektiv. Ich will, daß du einen
Gerichtsstenografen auftreibst. Ich will einen von den
Firmenelektrikern – such du ihn aus, aber nimm den besten. Und
ich will Anderson aus der Konstruktionsabteilung. Wenn du den nicht
kriegen kannst, nimm einen von unseren Zeichnern. Und ich will jemand
vom Montageband; besorg mir
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