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Autofab

Autofab

Titel: Autofab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Miene. »Wenn nicht, dann meinen Sie…«
    »Wenn
nicht, dann kommt er aus dem nächsten Jahrzehnt, und dann will
ich, daß er bis zum letzten Tropfen ausgequetscht wird.
Aber-« Courtland hielt inne. »Ich bezweifle, daß wir
viel Theorie aus ihm herauskriegen werden. Ich hatte
    den
Eindruck, daß er bis zur Spitze noch ein ganzes Stück vor
sich hat. Bestenfalls bekommen wir wahrscheinlich eine Übersicht
über seine spezifische Arbeit. Davon ausgehend müssen wir uns
unter Umständen selbst ein Bild machen, müssen eigene
Explorationen anstellen.«
    »Sie
meinen, er kann uns erzählen, womit er sein Geld verdient«,
sagte Pesbroke umsichtig, »und damit hat sich’s.«
    »Wir
können von Glück sagen, wenn er sich überhaupt blicken
läßt«, meinte Courtland. Er ließ sich auf der
Couch nieder und fing an, mit seiner Pfeife systematisch gegen den
Aschenbecher zu klopfen. »Es bleibt uns nichts anderes
übrig, als zu warten. Jeder von Ihnen sollte sich überlegen,
welche Fragen er stellt. Versuchen Sie, Fragen auszuknobeln, die Sie
von einem Mann aus der Zukunft beantwortet haben möchten, der
nicht weiß, daß er aus der Zukunft kommt, und der versucht,
Maschinen zu reparieren, die es noch gar nicht gibt.«
    »Ich
hab Angst«, sagte die Gerichtsstenografin mit kreidebleichem
Gesicht und weit aufgerissenen Augen; ihre Kaffeetasse zitterte.
    »Langsam
hab ich die Nase voll«, grummelte Hurley, den Blick mürrisch
auf den Fußboden geheftet. »Das ist doch alles bloß
leeres Geschwätz.«
    Ungefähr zu diesem Zeitpunkt kam der Schwibbel-Mechaniker zurück und klopfte schüchtern an die Wohnungstür.
    Der
junge Mechaniker war nervös und wirkte langsam beunruhigt.
»Tut mir leid, Sir«, sagte er, »aber ich habe meine
Streckenanweisungen noch einmal überprüft, und das hier ist wirklich die
richtige Adresse.« Wehleidig setzte er hinzu: »Ich habe es
auch bei anderen Wohnungen versucht; kein Mensch wußte, worum es
überhaupt ging.«
    »Kommen
Sie rein«, brachte Courtland mühsam hervor. Er trat zur
Seite, schloß die Tür hinter dem Schwibbel-Mechaniker und
führte ihn dann ins Wohnzimmer.
    »Ist das derjenige welcher?« brummte Pesbroke zweifelnd und kniff seine grauen Augen zusammen.
    Courtland ignorierte ihn. »Setzen Sie sich«, wies er den
    Schwibbel-Mechaniker
an. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Anderson, Hurley und MacDowell
näherrückten; Parkinson warf seine Fortune hin und
stand rasch auf. Aus der Küche war zu hören, wie das Band
über den Tonkopf schleifte… langsam kam Leben ins Zimmer.
    »Ich
kann auch ein andermal vorbeikommen«, sagte der Mechaniker
ängstlich; er beäugte den Kreis von Menschen, der sich immer
enger um ihn schloß. »Ich möchte Sie nicht
belästigen, wo Sie doch Gäste haben, Sir.«
    Courtland
hockte grimmig auf der Armlehne der Couch. »Heute paßt es
mir eigentlich ganz gut«, meinte er. »Im Grunde paßt
es mir heute sogar am besten.« Er wurde von einer wilden
Flutwelle der Erleichterung überrollt: Jetzt hatten sie ihre
Chance. »Ich habe keine Ahnung, was in mich gefahren ist«,
fuhr er rasch fort. »Ich war einfach durcheinander.
Natürlich habe ich einen Schwibbel; er steht im
Eßzimmer.«
    Ein
Lachkrampf durchzuckte das Gesicht des Mechanikers. »Ach,
wirklich«, würgte er. »Im Eßzimmer? Das ist so
ziemlich der beste Witz, den ich seit Wochen gehört habe.«
    Courtland
blickte Pesbroke an. Was, zum Teufel, war daran so lustig? Dann bekam
er langsam eine Gänsehaut; kalter Schweiß trat ihm auf die
Stirn und benetzte seine Handflächen. Was, zum Teufel, war ein
Schwibbel? Vielleicht sollten Sie lieber gleich dahinterkommen –
oder überhaupt nicht. Vielleicht hatten sie sich da auf etwas
eingelassen, das bedeutender war, als sie ahnten. Vielleicht –
und der Gedanke gefiel ihm überhaupt nicht – wäre es
besser, wenn sie es dabei beließen.«
    »Mit
Ihrer Terminologie«, sagte er, »haben Sie mich ganz
durcheinandergebracht. Ich kann mich an den Begriff Schwibbel nur
schwer gewöhnen.« Vorsichtig schloß er: »Ich
weiß zwar, das ist der populäre Jargon, aber da soviel Geld
mit im Spiel ist, ziehe ich die richtige Bezeichnung vor.«
    Der
Schwibbel-Mechaniker wirkte völlig verwirrt. Courtland erkannte,
daß er noch einen Fehler gemacht hatte; offensichtlich war Schwibbel der korrekte Name.
    Pesbroke
meldete sich zu Wort. »Seit wann reparieren Sie denn schon
Schwibbel, Mr….« Er wartete, aber das hagere,
ausdruckslose Gesicht des Mechanikers zeigte

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