Autofab
irgendeinen alten Mechaniker, der sich
auskennt. Der wirklich was von Maschinen versteht.«
»Nun
ja, du bist der Chef«, meinte Hurley zweifelnd, »zumindest
der Chef der Forschungsabteilung. Aber ich glaub, das muß erst
mal mit der Firma abgeklärt werden. Würd’s dir was
ausmachen, wenn ich mir über deinen Kopf hinweg eine Genehmigung
von Pesbroke hole?«
»Mach
nur.« Courtland traf eine rasche Entscheidung. »Ist
vielleicht besser, wenn ich ihn selbst anrufe; er will wahrscheinlich
wissen, was los ist.«
»Was ist denn
los?« fragte Hurley neugierig. »So hab ich dich ja noch nie
erlebt… hat etwa jemand eine vollautomatische Sprühfarbe
auf den Markt gebracht?«
Courtland legte auf, wartete einen qualvollen Augenblick und rief dann seinen Vorgesetzten an, den Inhaber von Pesco-Farben.
»Haben
Sie eine Minute Zeit?« fragte er knapp, als Pesbrokes Frau den
weißhaarigen alten Mann aus seinem Verdauungsschläfchen
gerissen und ans Telefon geholt hatte. »Ich bin da in eine
große Sache reingeraten; darüber wollte ich mit Ihnen
sprechen.«
»Hat es was mit Farbe zu tun?« brummte Pesbroke, halb im Spaß, halb im Ernst. »Wenn nicht-«
Courtland
fiel ihm ins Wort. Langsam erstattete er ihm vollständigen Bericht
über seine Begegnung mit dem Schwibbel-Mechaniker.
Als
Courtland fertig war, schwieg sein Arbeitgeber. »Also«,
sagte Pesbroke schließlich, »ich nehm an, ich könnte
das als 08/15-Angelegenheit abhaken. Aber Sie haben mein Interesse
geweckt. In Ordnung, ist gekauft. Aber«, setzte er leise hinzu,
»wenn das Ganze bloß eine raffinierte Form von
Zeitverschwendung ist, tragen Sie die Kosten für Personal und
Ausrüstung.«
»Mit Zeitverschwendung meinen Sie wohl, wenn nichts dabei rausspringt?«
»Nein«, sagte Pesbroke. »Ich meine, wenn Sie wissen, daß
das Ganze ein Schwindel ist; wenn Sie sich mit mir absichtlich einen
Scherz erlauben. Ich hab Migräne, und nach Scherzen ist mir nicht
zumute. Wenn das Ihr Ernst ist, wenn Sie wirklich glauben, daß da
was dran sein könnte, laß ich die Kosten über die
Firmenbücher laufen.«
»Das ist mein Ernst«, sagte Courtland. »Wir beide sind verdammt noch mal zu alt für Spielchen.«
»Nun
ja«, überlegte Pesbroke, »je älter man wird,
desto eher neigt man zu Risiken; und das klingt mir doch ziemlich
riskant.« Man konnte förmlich hören, wie er einen
Entschluß faßte. »Ich werd mit Hurley telefonieren
und die Sache genehmigen. Sie können alles haben, was Sie
brauchen… ich nehme an, Sie wollen versuchen, diesen Mechaniker
festzunageln, und herausfinden, was hinter der ganzen Sache
steckt.«
»Genau das hab ich vor.«
»Angenommen, er ist sauber… was dann?«
»Tja«,
sagte Courtland vorsichtig, »dann will ich herausfinden, was ein
Schwibbel ist. Fürs erste. Und danach vielleicht-«
»Meinen Sie, er kommt zurück?«
»Gut möglich. Er findet die richtige Adresse nicht; das weiß ich genau. In der Gegend hier hat keiner einen Schwibbel-Mechaniker bestellt.«
»Was
interessiert es Sie, was ein Schwibbel ist? Wieso kümmern Sie sich
nicht darum, wie er aus seiner Epoche hierhergekommen ist?«
»Ich
glaube, er weiß, was ein Schwibbel ist – aber ich glaube
nicht, daß er weiß, wie er hierhergekommen ist. Er
weiß noch nicht mal, daß er hier ist.«
Pesbroke
war derselben Meinung. »Klingt einleuchtend. Wenn ich
rüberkomme, würden Sie mich dann reinlassen? Es würde
mir irgendwie Spaß machen, wenn ich zuschauen könnte.«
»Klar«, sagte Courtland schwitzend, den Blick auf die geschlossene Wohnungstür geheftet.
»Aber
Sie müssen vom Nebenzimmer aus zuschauen. Ich möchte das auf
keinen Fall verpatzen… vielleicht kriegen wir nie wieder so eine
Chance.«
Verdrossen
kam die Notmannschaft der Firma in die Wohnung marschiert und wartete
auf Courtlands Instruktionen. Jack Hurley, mit Hawaii-Sporthemd, langen
Hosen und Schuhen mit Kreppsohlen, tapste verärgert zu Courtland
hinüber und fuchtelte ihm mit seiner Zigarre vor der Nase herum.
»Hier sind wir; ich hab keine Ahnung, was du Pesbroke
erzählt hast, aber du hast ihn mit Sicherheit eingewickelt.«
Er schaute sich um und fragte: »Gehe ich recht in der Annahme,
daß der Pudel jetzt entkernt wird? Die Leute hier können
nicht viel unternehmen, solange sie nicht wissen, hinter was sie
eigentlich her sind.«
In
der Schlafzimmertür standen die beiden Söhne Courtlands, die
Augen halb verklebt vom Schlaf. Fay schnappte sie sich nervös und
scheuchte sie ins Schlafzimmer
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