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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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sich, weil er von Doktor Bund wußte, hier niedergelassen hat oder ob dies ausschließlich dem Zufall zuzuschreiben ist. Falls es ein Zufall gewesen sein sollte, konnten wir nicht feststellen, wie er das Geheimnis der verborgenen Treppe entdeckt hat, da nämlich die SS ihre sämtlichen Zugänge hatte zumauern lassen. Als wir den Hausbesitzer auf die Tür im Schlafzimmer ansprachen, wußte er nichts davon. Als er das Haus vor sechs Jahren gekauft hatte, war die Tür im Schlafzimmer noch nicht dagewesen. Auch frühere Wohnungsmieter konnten sich, wegen dieser Tür befragt, nicht an eine solche erinnern.«
    »Demnach muß mein Vater den Geheimgang entdeckt und die Tür wieder eingebaut haben«, sagte Erika.
    »Aber dann hat er sie abgesperrt«, gab Saul zu bedenken. »Das verstehe ich nicht. Was wollte er denn dahinter verbergen?«
    »Das sollen Sie gleich selbst herauszufinden versuchen«, erwiderte Misha. »Überzeugen Sie sich selbst, ohne Erwartungen und ohne Vorurteile. Vielleicht können Sie verstehen, was ich noch immer nicht begreife.«
    »Du glaubst also, daß das, worauf wir dort unten stoßen werden, mit dem Verschwinden meines Vaters zusammenhängt?« fragte Erika.
    »Darüber bin ich mir noch nicht im klaren. Falls die Entführer deines Vaters nach etwas gesucht haben sollten, hätte die verschlossene Tür bestimmt ihre Neugier geweckt. Sie hätten sich auf alle Fälle vergewissert, was dahinter verborgen war. Die Tür weist jedoch keinerlei Spuren von Gewaltanwendung auf. Falls sie die Tür also irgendwie aufbekommen haben, dann mit Hilfe eines Dietrichs, wie wir das taten - oder sie haben deinen Vater gezwungen, ihnen zu sagen, wo der Schlüssel versteckt war. Nach Beendigung ihrer Suche müssen sie die Tür wieder verschlossen und die Wohnung genauso hinterlassen haben, wie sie sie vorgefunden hatten. Wenn sie allerdings entdeckt haben sollten, was dein Vater versteckt hielt, und wenn es sich dabei um das handelte, was sie suchten, dann hätten sie es doch eigentlich mitnehmen oder zumindest zerstören müssen. Übrigens solltet ihr euren Sohn lieber bei mir hier oben lassen. Er sieht sowieso aus, als würde er gleich einschlafen.«
    »Willst du damit sagen, er sollte lieber nicht zu Gesicht bekommen, was uns dort unten erwartet?«
    »Niemand sollte das.«
    4
    Saul warf Erika einen kurzen Blick zu. Nichts Gutes ahnend, betraten sie das Schlafzimmer, in dem es ebenfalls nach Pfeifenrauch roch. Das Bett war ordentlich gemacht. Auf der Kommode lagen nur ein Taschentuch und ein Kamm.
    Doch Saul schenkte diesen Einzelheiten kaum Beachtung. Sein ganzes Augenmerk galt der Tür. Erika hatte bereits ihre Hand nach der Klinke ausgestreckt. Sie drückte sie nach unten worauf die Tür ohne das leiseste Geräusch aufschwang. Dahinter starrte ihnen undurchdringliches Dunkel entgegen. Erika tastete die Wände nach einem Lichtschalter ab, ohne jedoch einen zu finden. Doch mit der Schuhspitze stieß sie auf einen Gegenstand, der auf dem Boden lag. Sie hob ihn auf. Es war eine Taschenlampe.
    Als sie sie anknipste, fiel ihr Lichtkegel auf eine Treppe, die links von ihr nach unten führte. Die Wände waren nicht gestrichen und von Schimmelflecken übersät. Von der Decke hingen Spinnweben. Die Treppe selbst war von einer Staubschicht überzogen. Nur die Stufenmitte war von zahlreichen Sohlen blankgefegt.
    Von dem in der Luft hängenden Staub breitete sich in Sauls Nase ein unangenehmer Juckreiz aus. Er konnte nur mühsam ein Niesen unterdrücken. Sein Blick fiel auf den Treppenabsatz im Erdgeschoß hinab, dessen Zugang, wie Misha ihnen gesagt hatte, zugemauert worden war.
    Saul stieg die Stufen hinunter. Die Treppe in den Keller war mit Brettern vernagelt. Saul drückte dagegen, doch sie gaben nicht nach. Als er die Bretter jedoch mit den Fingern abtastete, entdeckte er zwei senkrecht verlaufende Ritzen in der Holzwand. Er steckte die Klinge seines Taschenmessers in eine der Ritzen und drückte sie nach unten, worauf sich knarzend ein etwa türgroßes Stück aus der Bretterwand löste. Saul nahm es heraus und lehnte es gegen die Wand des Treppenschachts. Erika leuchtete durch die Öffnung, hinter der die Treppe weiter nach unten führte.
    Sie zwängten sich durch die Öffnung und stiegen die Stufen hinunter. Der Lichtkegel der Taschenlampe fiel auf den Betonboden des Kellers. Feuchter Modergeruch drang in Sauls Nase. Am Fuß der Treppe angekommen, wandte er sich im selben Augenblick, als Erika die Taschenlampe herumschwang,

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