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doch selbst, wie diese Leute sind. Sie denken doch nur an ihr eigenes Überleben.«
»Aber ich werde nichts unversucht lassen, sie genau daran zu hindern!« Die Intensität seines plötzlichen Gefühlsausbruchs ließ Gatto gequält die Augen schließen. »Diese Schweine verbreiten zwar nur zu bereitwillig Tod und Schrecken um sich, aber sie wollen unter keinen Umständen mit jemandem zu tun haben, der bereits mit einem Bein im Grab steht.«
»Hat es Sie so sehr verletzt, daß sie sich vor Ihnen zurückgezogen haben?«
»Mein Beruf war das einzige, was meinem Leben einen Sinn gegeben hat.«
»Dann sollten Sie vielleicht zusehen, ihm einen anderen Sinn zu geben.«
»Denken Sie dabei etwa an Religion?« Gattos plötzliche Wut ließ nach. Seine Augen öffneten sich zu schmalen Schlitzen. »Nicht schlecht, Haverford. Ich soll Ihnen also helfen, den Kardinal zu finden, und täte damit gleichzeitig etwas für mein Seelenheil.«
»Etwas für sein Seelenheil zu tun, kann nie schaden.«
»Wenn es dafür nicht schon zu spät ist.«
»Die schwerste Sünde ist die Verzweiflung.«
»Ich meinte eigentlich, wenn es nicht schon zu spät ist, den Kardinal zu finden. Sein Verschwinden liegt bereits mehrere Monate zurück. Gewissen Gerüchten zufolge, die mir über diese Affäre zu Ohren gekommen sind, nehme ich an, daß bereits intensive Nachforschungen angestellt wurden, sein Verschwinden aufzuklären. Wie wollen Sie nun nach so langer Zeit...«
»Ich bin an gewissen anderen Gerüchten interessiert«, fiel ihm Drew ins Wort.
»Über meine ehemaligen Kunden?« Mit zitternden Augenlidern kämpfte Gatto gegen seine Schmerzen an. »Glauben Sie nicht, Sie hätten es nicht schon längst an die große Glocke gehängt, wenn die Entführung des Kardinals tatsächlich auf ihr Konto gegangen wäre? Normalerweise gehen doch nach so einem spektakulären Entführungsfall bei den Zeitungen und bei der Polizei reihenweise Bekennerbriefe und anonyme Anrufe ein.«
»Da dem nicht so war, könnte die Sache doch auch so brisant gewesen sein, daß die Täter es vorzogen, ausnahmsweise kein großes Aufhebens davon zu machen.«
»Wollen Sie die Wahrheit hören?«
»Dagegen ist nie etwas einzuwenden.«
»Sie wird Ihnen allerdings kaum gefallen. Ich weiß nämlich absolut nichts über die ganze Sache. Meine Ärzte haben mir im Januar mitgeteilt, wie ernst mein Zustand ist. Und so etwas spricht sich natürlich schnell herum. Seit Februar sind mir keinerlei Insiderinformationen mehr zu Ohren gekommen. Es hat mir immer Spaß gemacht, mit Ihnen über die neuesten Ereignisse zu plaudern, Haverford, deshalb habe ich mich auch bereiterklärt, mich mit Ihnen zu treffen. Trotzdem fürchte ich, daß Sie sich umsonst hierher bemüht haben. Ich bin kaum der Mann, der Ihre Fragen beantworten könnte.« Gatto zuckte zusammen und hielt den Atem an. Als er ausatmete, hörte sich das an, als entwiche Luft aus einem Reifen.
Drew erhob sich. »Sie müssen entschuldigen, daß wir Sie so lange beansprucht haben. Sie sind sicher müde.«
»Ich weiß allerdings, an wen Sie sich wenden könnten.«
Drew blieb reglos stehen. »An wen?«
»Die Ratte, die meinen Platz eingenommen hat. Die Wanze, die mir meine Kunden abgeluchst hat und die jetzt über alles Bescheid weiß. Der Kerl heißt Bonato.«
»Sein Deckname?«
»Medici.«
»Ein Name, den man mit politischen Intrigen und rücksichtsloser Durchsetzung seiner eigenen Interessen in Verbindung bringt. Also durchaus angemessen für einen Mann diesen Kalibers. Könnten Sie mich vielleicht bei ihm einführen?«
»Ich? Ausgeschlossen, Haverford. Sobald er meine Kunden für sich gewonnen hatte, wurde ich für ihn vollkommen uninteressant. Er duldet mich lediglich, weil ich sowieso schon ein todgeweihter Mann bin. Wenn ich ihm also sagen würde, ich hätte Sie zu ihm geschickt, könnte diese Art von Einführung Sie möglicherweise das Leben kosten. Aber ich kann Ihnen sagen, wie Sie an ihn herankommen können. Alles weitere bleibt Ihnen überlassen. Aber seien Sie vorsichtig. Mit Bonato ist nicht zu spaßen.«
»Keine Sorge. Ich werde auf der Hut sein. Erzählen Sie mir alles, was Sie über diesen Mann wissen.«
»Vielleicht haben Sie recht, Haverford. Vielleicht wird Gott doch Gnade walten lassen, wenn ich mich für seinen Kardinal einsetze.«
7
Ganz in Schwarz gekleidet lagen Drew und Arlene in einem dunklen Hinterhof auf der Lauer und beobachteten die Autos auf dem Parkplatz des Restaurants auf der anderen
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