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Avalon 04 - Die Hüterin von Avalon

Avalon 04 - Die Hüterin von Avalon

Titel: Avalon 04 - Die Hüterin von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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werden.«
    »Gut, wenn ihr euch einig seid«, sagte Ardanos und setzte ein gebieterisches Stirnrunzeln auf, um die beiden Hitzköpfe in die Schranken zu weisen. Auch Cloto hielt schließlich den Mund und reichte Ardanos den Schläger, der ihn an Boudicca gab. »Schwörst du, dass du keinerlei Zaubermittel oder sonstige magische Utensilien mit auf dieses Spielfeld nimmst und dass du ehrlich und aufrichtig spielen wirst, ohne irgendein Hilfsmittel außer der Kraft deines eigenen Körpers?«
    Diese Frage war wohl unabdingbar in einer Schule, wo einige der Schüler den Ball allein durch pure Willenskraft zu bewegen vermochten, dachte Boudicca im Stillen, als sie den Schläger an sich nahm und den Eid schwor.
    »Beli stand genau dort.« Rianor deutete auf eine Stelle in der Mitte einer Spielfeldhälfte.
    Sie nahm den Platz ein und merkte sich die Positionen der anderen Spieler. Es war lange her, dass sie bei einem Hurley-Spiel mitgemacht hatte, aber die wenigen Vorgaben, die als Spielregeln galten, wusste sie noch. Sie sah Ardanos mit dem Ball in die Mitte des Spielfelds kommen und hob den Schläger. Es war ihr nie aufgefallen, doch durch das breitere Schlagende wirkte der Schläger eher wie einer der großen Holzlöffel, mit denen die Köchinnen den Eintopf in den riesigen Kesseln rührten, und weniger wie ein Schwert. Und da musste sie plötzlich schmunzeln. Wenn man schon mit der Waffe einer Frau spielte, warum sollte dann nicht auch ein Mädchen mitspielen können?
    Sie sah, wie der Ball geflogen kam, einer der Gegenspieler ausholte und den Ball in Richtung Tor drosch. Den Schläger in der Luft, preschte sie los, ihn abzufangen, machte flinke Winkelzüge, um dem Haufen von Jungs auszuweichen, die losstürmten und alle das Gleiche im Sinn hatten – wie wild wurde auf den Ball gehauen, der hin und her knallte, und aus dem verworrenen Haufen von Spielern wurde immer wieder mal hier, mal da jemand herausgeschleudert. Dann sah sie Cloto vorbeischießen, sah, wie er herumwirbelte, aber nicht nach dem Ball stürmte, sondern geradewegs auf sie zurannte und ihr mit voller Absicht eine spitze Schulter in die Brust rammte. Sie krümmte sich und hörte sein hämisches Lachen. Außer sich vor Zorn öffnete sie den Mund, um ihn zu verfluchen – Hurley ist ein rauer Sport, und einen Mitspieler mit einem Schulterstoß aufzuhalten ist eine erlaubte Bewegung, aber nur, um ihn am Ballholen zu hindern –, doch der Schmerz, der durch ihren ganzen Körper schoss, nahm ihr die Luft.
    Pass nur auf, dir trete ich gleich die Eier bis in die Ohren! Einige Atemzüge lang konnte sie sich nicht rühren, lag schmerzgekrümmt am Boden, bis der blanke Zorn ihr schwarze Racheflügel verlieh und sie mit gellenden Schreien zur Jagd auf ihn ansetzte. Als sie wieder auf den Beinen stand, noch immer gekrümmt, sah sie Ardanos herbeieilen und winkte ab. Das Gerangel um den Ball spielte sich inzwischen gefährlich nahe vor dem Tor ihrer Mannschaft ab. Dahinter erhaschte sie einen flüchtigen Blick auf weiße Roben und blaue Gewänder in der Zuschauermenge – die Druiden verfolgten das Spiel gebannt. Aber das sollte sie jetzt nicht kümmern. Während sie sich mit einer Hand die gequetschte Brust hielt, versuchte sie, in dem verkeilten Haufen der Spieler Cloto auszumachen. Doch im nächsten Moment sah sie den Ball direkt auf sich zufliegen und musste reagieren.
    Cloto war vergessen – ein Sieg würde allemal die bessere Rache sein.
    Sie preschte los, holte aus und haute die kleine Kugel Richtung feindliches Tor. Hinter ihr brüllte jemand, aber sie war bereits in Fahrt, stürmte quer über das Spielfeld, wobei ihr Zopf auf und ab wippte und dumpf auf ihren Rücken schlug. Die gegnerische Verteidigung im hinteren Feld hatte die Gefahr sogleich erkannt. Einer von ihnen gabelte den Ball auf und schleuderte ihn pfeilschnell an Bendeigid vorbei, der es zwar schaffte, ihn mit der linken Hand nach der Seite hin wegzuklatschen, von der Kraft des Schlages aber derart herumgewirbelt wurde, dass er hart auf das Gras knallte. Einer von Clotos Jungs fing den Ball mit seinem Schläger ab, er prallte zurück und flog nun direkt auf Boudicca zu.
    Erst sah es so aus, als hätte sie alle Zeit der Welt zuzusehen, wie der Ball auf sie zudrehte. Sie stellte sich in Position, umklammerte den Eschholzschläger mit beiden Händen wie ein Schwert, bog die Schultern durch, während sie ausholte, und schlug, die Lippen fest nach hinten gezogen, um einen icenischen Kriegsschrei

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