Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
Vom Netzwerk:
übelsten Geschichte über Nandia und mich zu erzählen. Und sie habe ihn voll in ihrer Hand.“
    „ Es bestürzt mich zutiefst, was du mir gerade erzählt hast. Unser Feldzug ist also in Gefahr. Warum hast du mir das nicht gleich sofort bei unserer Ankunft gesagt?“
    „ Du weißt doch, dann hätte ich dir auch von Nandia und mir erzählen müssen, was ich nicht konnte!“
    Avanias schaute seinen Freund finster an, aber beruhigte sich wieder. Er erhob sich und stellte sich links neben dem Stuhl. „Der Bote ist schon unterwegs. Dann müssen wir morgen schon nach Kolara aufbrechen.“
    „Wieso denn Kolara?“
    „ Ich denke, wir können die Kolakken schnell überzeugen!“
    Lumkin nickte. Avanias wurde wieder gelassen. „Gerade jetzt, wo mein Leben erst begann, scheint alles schief zu gehen.“
    „So ergeht es einem jeden Erwachsenen.“
    „ Ja, ist es schon. Aber wir müssen da irgendwie durch! Ich denke nur noch an Sarafie, obwohl mir bewusst ist, dass ich nun einen langen und auch blutigen Weg vor mir habe.“
    „ Das ist normal, denke ich! Wir Männer sind so! Wenn wir uns eine Frau in den Kopf gesetzt haben, dann kriegen wir sie nicht so schnell wieder heraus. Die Frauen sind da anders. Die können leichter damit umgehen.“
    „ Meinst du wirklich?“
    „ Ja, das ist so! Das hat mich mein Chef gelehrt.“
    Er konnte Avanias natürlich nicht enthüllen, dass er diese Weisheit von Ruban erlernt hatte, denn dann würde Avanias ihn weiter ausfragen, dachte er.
    „Dein Chef scheint ein weiser und erfahrener Mann zu sein.“
    „ Ich kann im Ansatz nachvollziehen, wie du dich fühlen musst. Sie ist nun verheiratet und damit vergeben. Sie hat sich entschieden und das gegen dich. So hart das nun auch klingen mag. Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, wenn du ihr deinen echten Namen verraten hättest! Ich kann das aber nicht genau einschätzen.“
    „ Ach, ich bin solch ein Vollidiot! Wie ich mir wünsche, dass ich die Zeit zurückdrehen könnte.“
    „ Vielen Menschen ergeht es so! Du bist nicht der Einzige!“
    Avanias nickte leicht und resignierend mit dem Kopf. „Wie verlief eigentlich dein Training?“
    „Ganz gut! Hamandias behauptete sogar, ich sei nun besser als du im Umgang mit dem Schwert.“
    Sie lachten beide.
    „Das können wir irgendwann überprüfen.“
    „ Ja, machen wir. Ich werde dich nicht so hart herannehmen. Versprochen!“
    Avanias musste auch wieder lachen, aber wurde wieder ernst, da seine Probleme ihn nie für längere Zeit losließen. „Nun gut! Heute Abend kommst du doch zum Festmahl, oder?“
    Lumkin erhob sich nun auch vom Stuhl und stellte einige Gegenstände um. „Ja, ich denke schon. Mal schauen.“

    „Ach, verschwinde jetzt! Und tritt mir in nächster Zeit nicht mehr vor die Augen! Du hast Glück, ich brauche dich noch.“
    „ Endlich kommt ihr zur Vernunft.“
    Dümnakis steckte sein Schwert wieder in die Scheide. Der passende Zeitpunkt war noch nicht gekommen. Es war wohl strategisch nicht klug, den palparischen König jetzt zu töten, dachte er. Palanie streichelte seine rechte Wange mit der Oberfläche ihrer linken Hand. Der Junge beachtete sie gar nicht.
    „Er ist doch dein Vater. Ich bin deine Mutter.“
    Der junge General wandte sich ab von ihr und eilte zum Tor. Palanie wandte sich an Böntschakis. „Was ist mit dir geschehen? Du warst in einem Moment völlig abwesend. Hat es etwas mit Sassanias' Ankunft zu tun?“
    Tief versunken in seinen Gedanken war der König gerade. Diese Frau vor ihm wirkte wie ein Geist in einem Nachtmahr. Böntschakis hasste Geister, sie waren nämlich die einzigen vermeintlich lebenden Wesen, welche ihn ohne Repressalie seitens des Herrschers ärgern konnten. Warum erledigte er es denn nicht jetzt? Nein, gleich würde der König der Alvestier vor ihm stehen. „Ach, lass mich in Ruhe, du dummes Weib! Verschwinde!“
    Das Tor öffnete sich wieder und Aljakis trat in den Raum. Er eilte in Richtung des Thrones. Palanie hörte den General, sie rückte ihr Kleid zurecht, wischte sich die Tränen vom Gesicht und schlenderte leise davon. Böntschakis stand immer noch wie hypnotisiert dort.
    „Nach so vielen Jahren, ich kann es kaum glauben. Er wird sich verändert haben. Sassanias, mein alter Freund und Feind.“
    In solchen Augenblicken durfte niemand den Souverän stören, das war Aljakis sehr wohl bekannt. Jedoch gab es in diesen Tagen wohl nie den richtigen Augenblick, daher hatte er jetzt keine andere Wahl. Er überlegte gut,

Weitere Kostenlose Bücher