Avanias der Große
und plaudert mit den Anderen. Was ist mit ihm?“
„ Sag mal, traust du diesem Jungen eigentlich über den Weg?“
Avanias zog seine rechte Augenbraue hoch. Vermutlich haben sie sich gestritten, dachte Avanias. „Ich verstehe nicht, was du meinst!“
Ruban schaute immer noch nervös und ängstlich durch die Gegend. Seine Hände zitterten und viele kleine Schweißtropfen waren auf der Stirn des dicken Mannes zu sehen. „Wenn ich dir etwas verrate, was mir jemand anvertraut hat, nicht weiterzusagen, würdest du doch niemand sagen, dass ich es war, der es dir erzählt hat, oder?“
Avanias verstand allmählich. Er war kein Freund der Hinterlist und der Intrige. Aber er wollte unbedingt wissen, was Ruban ihm für Interessantes enthüllen wollte. „Natürlich würde ich das nicht! Ich bin der Sohn eines Königs! Du kannst mir vertrauen. Erzähl schon!“
„Dieser Lumkin, er hat mit deiner Schwester geschlafen.“
„ Mit Nandia?“
„ Psst, nicht so laut! Nein, mit Magria.“
Avanias wendete sich zur Seite und machte einige kurze Schritte nach vorne. Welch schreckliche Neuigkeit, dachte er. Warum hatte Lumkin selbst es ihm nicht erzählt, sie waren doch beste Freunde, fragte er sich. Konnte er denn Lumkin nun überhaupt vertrauen? Vielleicht steckte er mit Magria unter einer Decke? Wie lange kannte er denn Magria schon? Er musste sie schon lange vor seiner Ankunft gekannt haben. Solche Fragen schossen dem jungen Prinzen durch den Kopf. Wem konnte er überhaupt noch vertrauen? „Von wem hast du das erfahren?“
„Er selbst hat es mir gebeichtet.“
Lumkin hatte ihm voll vertraut und nun erzählte Ruban es doch weiter. Avanias mochte solche Menschen wie Ruban nicht, die das Vertrauen anderer Menschen missbrauchten. Konnte man solchen Menschen wie Ruban trauen? „Ich nehme an, er wollte nicht, dass du es weitererzählst! Wieso tust du es dann?“
„Ja, man kann mir schon vertrauen! Aber ich dachte, du als ihr Bruder und als unser Anführer solltest es erfahren.“
Das war ein gutes Argument, dem Avanias nichts entgegensetzen konnte. Er drehte sich wieder zu Ruban um und ballte seine rechte Hand zu einer Faust. Ruban bekam Angst, da er dachte, Avanias würde nun handgreiflich gegen ihn werden. „Kaum bin ich einige Tage weg, komme wieder und was für ein Theater! Schlimmer geht es nicht! Ich habe selbst schon genug Probleme am Hals und dann das noch!“
„Ja, so ist das leider immer. Ich habe ihn ermahnt, aber ich glaube, der Junge spielt uns nur etwas vor!“
„ Er muss sie schon vor unserer ersten Begegnung gekannt haben. Magria hat ihn bestimmt verführt. Er hat mir von ihrer Verdorbenheit und Skrupellosigkeit erzählt.“
„ Was aber, wenn er dich angelogen hat?“
„ Das müssen wir natürlich auch in Betracht ziehen. Ich werde erst einmal mit Nandia sprechen. Mal schauen, was sie mir sagen kann. Außerdem weiß ich nicht einmal, ob ich dir überhaupt vertrauen kann! Das alles hier ist jetzt wie ein falsches Spiel.“
Ruban verneigte sich vor Avanias. Avanias schaute ihm dabei überrascht zu.
„Du brauchst mich mehr als alle Anderen, Avanias! Und ich brauche dich auch. Du kannst mir voll vertrauen!“
„ Wie weißt es doch, wer einmal jemanden verraten hat, dem darf man kein Vertrauen mehr schenken!“
„ Ja, ich weiß. Aber das musst du doch verstehen! Das war ein Notfall! Es steht sehr viel auf dem Spiel. Und stell dir mal vor, es gebe einige Saboteure in unseren Reihen! Das wäre absolut fatal für uns alle!“
„ Ja, du hast recht! Wir müssen vorsichtig sein! Aber nun gehe ich lieber wieder herein, bevor sie herauskommen. Etwas später kannst du dann nachkommen.“
„ Er ist kein Verräter!“
Avanias sah ihre Gestalt erst jetzt. Auch Ruban war voll überrascht worden.
Mohagos dankte allen Göttern Moighesias und vor allem seinem Vater, dass sie ihm eine solch bezaubernd schöne Frau geschenkt hatten. Er fühlte sich selbst wie ein Gott, als er in Sarafie eindrang. Ein physisch und psychisch höchst befriedigendes Glücksgefühl empfand er in jenem Moment. Für Sarafie aber war es wie eine Folter, als dieser moighusische Prinz auf ihr lag und mit ihrem Körper spielte. Am liebsten wäre sie gleich aufgesprungen, hätte nach „Bolkrias“ gerufen und wäre mit ihm geflohen. Aber sie musste sich mit der Realität abfinden. Es war nun einmal ihr Schicksal und es war ihr von den Göttern ein unglückliches Leben vorherbestimmt worden, dachte sie.
Mohagos legte sich neben
Weitere Kostenlose Bücher