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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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denn später nicht doch noch bereuen?
    Palanie warf sich zu Dümnakis auf den Boden. „Nein, tu es nicht! Wenn du es tust, dann musst du auch mich töten!“
    Böntschakis kam diese Szene witzig vor. Dachte diese Frau allen Ernstes, ihm würde irgendetwas noch an ihr liegen? Sie flehte um das Leben ihres Sohnes, doch der König kannte kein Mitleid.
    „Bevor du mich tötest, sag mir, wer ist meine Mutter?“
    Ist es also das gewesen, warum der Junge ihn so beleidigt hatte? Er überlegte, was er nun tun sollte. Da klopfte plötzlich jemand an das Tor.
    „Du Narr! Ich sollte dich lieber töten!“
    Das Klopfen am Tor wurde lauter.
    „Ja, was wollt ihr?“
    Das Tor ging auf und ein Lakai trat mit gesenktem Haupt in den Saal. „Sassanias ist auf dem Weg hierher, mein Herr.“
    Nein, sterben wollte der Junge nicht. Er nutzte den Moment der Ablenkung durch den Lakai, ergriff sein Schwert und erhob sich. Nun brauchte er nur noch zuzustechen. Überraschenderweise verteidigte Böntschakis sich nicht. Was war denn jetzt mit ihm los? Dem alten Tyrannen überkamen die Erinnerungen an alte Zeiten, als er als junger Mann mit seinem Freund Sassanias durch die Wälder und Berge zog. Waren jene Momente des Lebens nicht die schönsten, für die es sich zu leben lohnte? Er sah sich wie in einem Spiegel. Er war ein Wrack geworden. Ja, er hasste sich selbst, jetzt, in diesem Augenblick. Leben wollte er nicht mehr. „Dann tu es jetzt endlich! Oder verschwinde und komme nie wieder!“

    Avanias erkannte an ihren Gesichtern, dass etwas mit ihnen nicht stimmte. Es schien, als wären Nandia und Lumkin nicht sonderlich erfreut über seine Ankunft und die seiner Begleiter gewesen. Sie beide waren zum nördlichen Eingangstor herbeigeeilt, als sie das Horn, das auf Avanias' Wunsch hin geblasen worden war, vernommen hatten. Nandia und Lumkin lächelten nur kurz, als sie ihm die Hand gaben.
    „ Wo ist Ruban, Lumkin?“
    „ Der ist in seiner Werkstatt, wo sonst.“
    „ Gut. Ich werde ihn später aufsuchen. Wir wollen uns erst einmal von der langen Reise erholen.“
    Malgarias und die anderen nickten ihm schweigend zu. Avanias schlenderte einfach davon und verschwand hinter der Eingangstür zum nördlichen Innenhof.
    Draußen sprachen derweil Lamandias und Burgandias mit Lumkin. Sie fragten ihn, wie sein Training vorangegangen sei.
    „ Meister Hamandias meinte, ich sei schon fast so gut wie Avanias.“
    Die beiden Soldaten lächelten.
    „Wo ist eigentlich Hamandias jetzt?“
    „ Er ist mit Sassanias nach Östrake aufgebrochen.“
    Burgandias nickte Lumkin zu. Von nun an sollten sie einander sehr mögen.
    Einige Schritte von den dreien entfernt standen Malgarias und die drei Prinzen neben Nandia. Malgarias stellte Nandia einen nach dem anderen vor. Nandia machte einen Knicks vor jedem von ihnen und jeder der Prinzen verneigte sich tief vor ihr.
    „ Wir haben viel über die schönen Schwestern des Avanias gehört.“, sprach Aschawischti zu ihr, mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht. Nandia wurde verlegen und ihre Wangen rot. „Ich danke Euch! Für jeden von Euch ist ein Zimmer hergerichtet.“
    Sie bedankten sich bei ihr. Malgarias schwieg einfach nur noch. Er dachte über den Sinn einer Heirat zwischen Nandia und einem der Prinzen nach. Aber das hatte er sowieso nicht zu entscheiden.
    Lumkins ihm vom König zugeteilte Kammer war so bescheiden eingerichtet, wie man es von einem einfachen Schmied erwartet hätte. Avanias nahm auf einem kleinen Holzstuhl in der Ecke des Zimmers Platz. Lumkin räumte einige seiner Wertgegenstände weg. Er war nervös und merkte, dass Avanias etwas ganz Bestimmtes von ihm wollte, weswegen er persönlich in seine Kammer gekommen war. „Wie war eure Reise eigentlich? Du hast bestimmt viele schöne gewaltige Bauten gesehen, habe ich recht?“
    „ Ja, wir haben ganz falsche Meinungen über die Mentschaken. Sie sind nicht die Barbaren, für die wir sie gehalten haben! Und Muschten ist wirklich sehr schön.“
    „ Ja, habe ich mir auch schon gedacht, als ich Mehendes die Hand gegeben habe. Die mögen uns wohl sehr.“
    „ Das kann man laut sagen. Sie sind uns entgegengekommen, obwohl wir einige ihrer Männer überfallen hatten.“
    „ Überfallen? Wieso das?“
    „ Ach, lange Geschichte! Sie hatten eine Prinzessin gefangen genommen. Wir konnten sie nicht einfach so weiterziehen lassen. Das hättest du doch bestimmt auch getan!“
    „ Ja, denke schon. Welche Prinzessin denn?“
    Avanias wurde nervös und

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