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AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian - Drittes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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wären Anzüglichkeiten und eindeutige Angebote zugeflogen, aber Babitt hörte kein wüstes Wort, keinen zotigen Scherz und kein Mann machte Anstalten, sich ihr zu nähern.
    Er lächelte grimmig. Oh, nein, aufreizend gekleidet oder nicht, Ninian war kein Schankmädchen. Niemand würde es wagen, ihr zu nahe zu treten, und nicht nur, weil die Kerle Jermyn fürchteten. Sie wusste sich selbst ihrer Haut zu wehren - anders als eine unschuldige, kleine Putzmacherin, die in die Machenschaften der dunklen Viertel geraten war ... zornig fuhr er sich mit der Hand über die Augen. Das war einer der Nachteile des Weins, die Tränen saßen ihm dann verdammt zu locker.
    Inzwischen war sie so nahe, dass sie ihn hätte bemerken müssen, aber sie blickte zu Boden, die langgeschwungenen Brauen über der Nasenwurzel zusammengezogen. Es war nicht weit her mit der stolzen Haltung, heute ...
    Als sie nur noch wenige Schritt entfernt war, rief er sie an.
    »Oi, Ninian, haste d...dein Glück bei die Pf...pferdchen versucht?«
    Es riss sie herum, sie musste mit ihren Gedanken weit fort gewesen sein, aber jetzt lächelte sie.
    »Oi, Babitt, nein danke, das Wetten überlaß ich euch. Ich war an den Schießständen«, sie verzog das Gesicht, »aber heute war nicht mein Tag. Tyne war geradezu entsetzt. Aber er hatte es eh eilig herzukommen. Dieses alberne Himmelsspiel!«
    Sie sagte es leichthin, aber die Erbitterung in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Suchend sah sie sich um.
    »Wo ist Jermyn?«
    Babitt schnaubte.
    »Was? D...das is gut, du f...fragst uns, wo dein Rotschopf is? W...woher solln wir denn das wissen, edle Dame?«
    »Ge...genau«, kicherte Knots, »der t...teilt unsch nisch m... mit, w...wo er hing...geht, d...der große Meister ...«
    »Aber er wollte sich doch heute mit dir und dem Bullen die Spiele um die Stadtmeisterschaft ansehen.«
    Ninian hatte ohne Stocken gesprochen, doch ihre Stimme klang spröde wie splitterndes Glas. Groß und dunkel standen ihre Augen in dem weißen Gesicht und plötzlich hoben sich die Weinschwaden von Babitts Hirn. Hier galt es, einen Geschlechtsgenossen vor einer üblen Patsche zu bewahren.Vergessen war sein Ärger auf Jermyn, und in der uralten Kumpanei der Männer gegen weibliches Misstrauen log er drauflos.
    »Aach, so, jaha, sp...später treffen wir uns, Ninian, ’s geht ja n...noch gar nich los un der Bulle is ja auch noch nich da, w...wie du siehst. W...wahrscheinlich is Jermyn sogar bei ihm un sie kommen ssusammn. Un dann machn wir aba ’n Fass auf, jaha, dann wird’s lustig ... « Schwafeln - schwafeln musste er, bis der starre, zweifelnde Ausdruck aus ihrem Gesicht verschwand. Er holte Luft, um seine Worte zu bekräftigen, als Mules schleppende Stimme ertönte:
    »Aba, Patron, was redst du denn? Morgen Abend spielt Meister Gambeau, morgen wolltst du mit dem Bullen un Jermyn herkommn. Deshalb haste uns doch heut mitgenommn.«
    Babitt traute seinen Ohren nicht. Sonst brachte Mule kaum drei Worte hintereinander heraus, und nun hielt er zu diesem völlig unpassenden Zeitpunkt geradezu eine Rede.
    »Mule, du Esel, red nich von Sachen, wovon du nix weißt! Heute sin die Spiele un heute treffn wir uns«, er funkelte den großen Mann böse an und versuchte krampfhaft, ihm seine Gedanken zu übermitteln.
    Halt den Rand, Dummkopf!
    Natürlich verstand Mule ihn nicht. Triumphierend schwenkte er seinen dicken Zeigefinger. »Nee, nee, Patron, du has mich selbs gesagt, dass der Meister heut in die Villa d’Este spielt, bei die feine Pinkels un dass wa zugucken dürfen. Hatt er wirklich gesagt!«
    Mule strahlte Ninian treuherzig an, und sie glaubte ihm. Natürlich, der große, törichte Mule war zu dumm zum Lügen.
    »Vielleicht habe ich mich geirrt«, sie lächelte mühsam und straffte sich, aber sie sah so elend aus, dass Babitt mit einem Schlage nüchtern war.
    »Ninian, hör doch, es is bestimmt ein Irrtum ...«
    Aber sie hatte sich schon abgewandt und eilte über das Brachfeld auf den Alten Zirkus zu, die Schultern abweisend hochgezogen. Die Sonne war hinter dem Horizont verschwunden und mit ihr das gelbe Licht, bald war das Mädchen in der grauen Dämmerung nicht mehr zu sehen.
    Babitt gab es auf. »Du hirnloses Schwatzmaul«, fiel er über Mule her, »jetzt haste uns durch deine Tratscherei heftig in die Scheiße geritten, du Tölpel. Gambeau is gestrichn! Wir geh’n nach Hause un ihr helft Dulcia das Wachs von die Kronleuchter abkratzen!«
    »A...aba, Patron«, protestierte Knots

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