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AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian - Drittes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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Jungfrau, das sollte ihnen etwas wert sein.«
    »So soll es sein, meine Herzensdame.«
    Er sah bewundernd in das von blonden Löckchen umrahmte Gesicht.
    »Da steckt ein netter Verstand in deinem hübschen Kopf,« sagte er und sie lächelte selbstgefällig. Oh, sie war stolz auf diesen Plan, den sie zwar mit Isabeau zusammen ausgeführt hatte, der aber ganz und gar ihr Einfall gewesen war. Sie hatte der Fürstin vorgeschlagen, Donovans Aufmerksamkeit durch die gefälschten Nachrichten seiner unglücklichen Liebe zu fesseln. Ein Schwärmer wie er würde nicht lange zweifeln, ob die Nachrichten echt waren, er würde es glauben wollen . Und sie hatte ihn richtig eingeschätzt, es war beinahe zu einfach gewesen.
    Isabeau hatte alle Briefe hervorgeholt, die er ihr aus dem Haus der Weisen geschrieben hatte. Dabei war auch ein kleiner Zettel von der Hand des kleinen Biests gewesen, eine unbedeutende Botschaft über eine Unterrichtsstunde mit einem freundlichen Gruß darunter. Donovan hatte seiner Stiefmutter den Zettel geschickt, damit sie prüfe, ob in den Worten »Sei gegrüßt und nimm dir sein Gestichel nicht so zu Herzen« nicht mehr zu lesen sei als freundschaftliche Zuneigung.
    Durch diesen Zettel hatten sie eine Probe ihrer Handschrift gehabt und Isabeau, die sich darauf verstand, hatte die kleinen Nachrichten geschrieben. Es hatte sich alles nach Wunsch entwickelt und sie hatten kurz davorgestanden, den Schleier vorsichtig zu erwähnen, als er von selber damit angekommen war, und seitdem sah Isabeau sich am Ziel ihrer Wünsche.
    »Wie wird es weitergehen, wenn ihr das Ding habt?«, fragte Paul neugierig.
    Margeau lächelte, es war kein schönes Lächeln.
    »Donovan wird den letzten Brief bekommen. Darin wird stehen, wie dankbar sie ihm für den Schleier ist, wie sehr ihr Geliebter sie bewundert, wenn sie ihn trägt, und dass sie gemeinsam über ihn, seine Leichtgläubigkeit, seine albernen Ergüsse und seine Dummheit lachen. Nicht einmal ein Narr wie Donovan wird das stumm ertragen. Er wird zu seinem Vater rennen und ihm beichten. Sie werden mit Soldaten, Kanonen und ich weiß nicht was gegen die beiden vorgehen. Das wird das Ende des weißen Fräuleins und ihres rotborstigen Galans sein! Und ich hoffe, sie fangen sie lebend - ich werde in der ersten Reihe sitzen, wenn man sie aufknüpft, und ich werde weiß tragen!«
    Sie spie die Worte aus, ihr Gesicht hatte alle Hübschheit verloren, es glich der Fratze einer wütenden Füchsin und unwillkürlich rückte Paul ein wenig von ihr ab. Sie merkte es, hob schnell das Hündchen auf und herzte es.
    »Verzeih, ich kann nicht an sie denken, ohne in Wut zu geraten. Aber nun wird es nicht mehr lange dauern. Komm, lass uns gehen, wir haben alles besprochen.«
    Der junge Mann stand auf und legte seine Waffe an, dann reichte er Margeau die Hand. Sie erhob sich ebenfalls und hielt ihn fest.
    »Du hast niemandem etwas von unserem Plan erzählt, nicht wahr?«
    Paul sah ihr tief in die Augen und zog ihre Finger an die Lippen.
    »Wo denkst du hin, mein Herz, du kannst mir vertrauen.«

    Babitt bemühte sich um Würde, immerhin war er eine geachtete Persönlichkeit in den dunklen Vierteln, nicht wahr, ein bedeutender Patron und Meistermaulwurf, der sogar schon in die Schatzkammer des Patriarchen eingedrungen war! Was für ein Jammer, dass man damit nicht angeben durfte, denn sonst kam einem dieser Fatzke Duquesne auf’s Dach oder noch schlimmer, der allwissende Jermyn ...
    Wenn auch nur ein Wort in den dunklen Vierteln darüber laut würde, würde er ihnen die Erinnerung daran nehmen, hatte er gedroht, ganz gleich, was sie sonst dabei vergäßen. Babitt hatte sich geschworen, niemals, unter keinen Umständen, Ciske und ihr schreckliches Ende zu vergessen, und daher hatte er es für ratsam gehalten, die Höfe zu verlassen, solange er noch Gewalt über seine Zunge hatte.
    Sie hatten den ganzen Tag gespielt, und da man während der Spiele nicht trank - schließlich wollte man sich nicht zum Narren machen - waren ihre Kehlen ausgedörrt.
    In Dyonysos’ Kellerschenke hatten sie gierig mehrere Becher Wein geleert, der ihnen schnell zu Kopf gestiegen war. Die Tische waren voll, sie saßen eng gedrängt unter ihresgleichen und plötzlich war die Rede auf das traurige Schicksal eines Maulwurfs gekommen, der vor wenigen Tagen seinen Kopf auf dem Richtplatz verloren hatte. Der lange Petke, der immer mehr wusste als die anderen, führte das große Wort.
    »Wisst ihr noch, wie der immer gesagt

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